Philipp Schröder, Gründer von 1KOMMA5GRAD, teilt die häufigsten Fehler, die CEOs bei Investorengesprächen machen – und warum es gefährlich ist, nur das zu erzählen, was Investoren hören wollen. Du bekommst Einblicke in seine ehrliche Meinung zu Investoren, warum es Investorengelder inzwischen an jeder Ecke gibt , wie wichtig ein authentisches Lifetime-Topic für Gründer ist und warum Klarheit im Pitch entscheidend ist.
Für noch mehr Insights kannst du dir das gesamte Interview mit Philipp anhören, den Link findest du weiter unten.
Was du lernst:
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LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/philipp-schr%C3%B6der-b94b6576/
Website: https://1komma5.com/de/
Das ganze Interview: https://lnk.to/philipp-schroeder
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Kapitel:
(00:00:00) So plant Philipp Schröder Fundraising Milestones
(00:05:23) Was macht einen guten Investorenpitch aus?
(00:10:11) Warum Geld inzwischen an jeder Ecke ist
(00:15:19) mach nicht das, was Investoren hören wollen
(00:17:15) Finde dein Thema
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[0:00] 1,5 Grad hat in den letzten vier Jahren ca. 500 Millionen Euro an Funding eingesammelt und ich habe mit Philipp Schröder im Podcast geschrieben, kurz vor der letzten 150-Millionen-Euro-Runde, die jetzt als vorbörsliche Runde bezeichnet wird, also Pre-IPO-Runde.
[0:16] Und da hat er sehr genau drüber gesprochen, wie er drüber nachdenkt, ins Fundraising zu gehen. Und deswegen geht es heute mal nicht um dieses klassische Im-Pitch-Deck, musst du auf der Slide das ändern, dass der Investor das cool findet, sondern es geht darum, wie baust du eigentlich eine Story, einen wirklichen Pitch, der dazu führt, dass du Leute mitreißt, Dass Investoren sagen, okay, ich glaube an die große Vision und nicht, da ist ein Rechtschreibfehler drauf oder das Wort gefällt mir nicht und deswegen investiere ich nicht. Und ohne viel Umschweife, zu diesem Zeitpunkt war die Runde noch nicht bekannt gegeben. Dementsprechend sind die Zahlen, die Philipp in den nächsten Sätzen gleich sagen wird, 150 Millionen Euro geringer, als es heute stimmt. Aber das ändert gar nichts an der Sache, wie viel Ware es da dran ist, wie er es formuliert. Hier ist Philipp Schröder, CEO und Gründer von 1,5 Grad, wohl dem schnellstwachsenden Climate oder Clean Tech, das wir in Deutschland haben. Du hörst Unicorn Bakery, mein Name ist Fabian Tausch. Und wenn du generell überlegst, wie strukturiere ich Runden und baue eine Storyline und eine Vision, die jemand mitreißt, hör dir diese Episode bis zum Ende an. Also bei der Series A inklusive Convertible waren wir bei ungefähr 100, 120 und dann kamen nochmal, glaube ich, 215 in der Series B, so ungefähr in der Größenordnung.
[1:40] Wie planst du Milestones? Also so im Sinne von, hey, ich summe X, raise ich jetzt und dann komme ich so weit. Wie viel Puffer rechnest du ein? Wie denkst du darüber nach von, hey, das muss alles aufgehen versus, ja, ich brauche eine Story, die der Investor gut findet und wenn ich dann iterieren muss, dann ist das halt so. Wie gehst du daran? Aber das ist ganz gefährlich. Also das, was du sagst, ist aus meiner Sicht der Kardinalfehler von vielen CEOs, die pitchen, zu sagen, was kann ich dem Investor erzählen, was er gerne hört. Don't do it. Investoren verwalten Geld und Geld ist eine Commodity. Gerade in unserem Bereich sind die Geldmanager oft Touristen. Das heißt, gerade in der Cleantech-Branche, es gibt viele E-Commerce-Investoren, die auf einmal gesagt haben, ich bin jetzt Deep Tech und Cleantech, die haben überhaupt gar keine Ahnung. Wenn ich jetzt anfange, meine Geschichte zu verändern, an die ich glaube, an die das Team glaubt, und wir wissen, was wir tun müssen, um erfolgreich zu sein, und ganz ehrlich, das wird auch funktionieren. Das ist einfach so, ich kann es jetzt auch nicht ändern.
[2:38] Wenn ich dann anfange zu sagen, jetzt muss ich aber in Worten reden, das ist noch fein zu sagen, ich versuche so in Worten zu reden, die der andere versteht und versuche, mich anzupassen oder andere Gesprächspartner reinzubringen, damit du es verstehst als Investor. Aber ganz ehrlich, es ist ganz, ganz gefährlich, anzufangen zu sagen, was würde wohl der Investor gerne hören. Weil du auch falsch denkst. Das ist nicht das, was du tun solltest. Du solltest darüber nachdenken, was braucht Investor? What's right for the company? What's right for the business? Und das musst du auch transportieren. Und ganz ehrlich, Money Managers are Commodity Managers. Und es gibt wenige, die verstehen können, was wir tun. Und das ist okay. Das heißt, wir müssen auch Nein sagen.
[3:17] Und es gibt auch viele so Intro-Calls mit Investoren. Ich schon weiß, nach dem ersten Satz, vergiss es ja. Also alleine, was da an Hessa erzählt wird. Also wirklich, das ist Hardcore. Weil einfach das Talent, was auf der Money-Manager-Seite sitzt, lernt auch gerade noch dazu über den Clean- und Deep-Tech-Bereich. Das ist also nicht nur, es soll kein Affront sein gegen die, sondern es ist ganz normal. Das ist wie bei Beginn von E-Commerce. Und was du dann hast, ist, dann versuch der halt das, also don't do it, wir machen das auch nicht. Sondern ich lebe dann eher damit, dass vielleicht mal der ein oder andere Investor glaubt, ich habe einen kompletten Vogel, weil ich mich da auch nicht anpasse. Aber was ich auch tue, ist, das gilt für alle Bereiche. Mein Chairman Michi sagt immer, Horses for Courses, also Pferde für bestimmte Rennen. Und wenn du den Masterplan dir anschaust, dann hatten wir für den Beginn PE Angel Investoren, Family Offices.
[4:13] Milliardärs Family Offices, aber auch die ersten Venture Series A Investoren in der Series B mit Hamilton Lane, mit G2VP aus den USA, mit Pensionskassen, die reingekommen sind, ganz andere Investoren. Und deswegen glaube ich, der relevante Gedanke ist, wen brauche ich für die nächste Stufe? Was sind genauso wie beim Talent ja auch? Also ich brauche jetzt nicht nochmal dieselbe Rutsche zu machen. Das macht keinen Sinn, sondern du musst erstmal gucken, wer kann das überhaupt liefern, was wir brauchen? Und das sollte man genau definieren. Und dann, glaube ich, kannst du es nicht verändern. Du musst dem Pitch treu bleiben und auch gucken, wer echte Conviction hat. Spätestens in den Board-Meetings ist das ja wie eine Marriage. Dann sind die Leute drin und sagen so, das hat man mir aber anders erklärt. Wir nehmen auch alle Board-Sessions auf und die kann sich auch jeder Investor, der bei uns im Datenraum ist und ein NDA unterschrieben hat, anschauen, weil wir sagen, du musst ja als Investor auch verstehen, wer wir sind.
[5:07] Und so fahren wir ganz gut. Das heißt, es ist ähnlich wie mit Talent. Du musst vorausdenken, welche Art von Investor brauchst du. Und natürlich muss man dann schon auch Übersetzungsleistungen machen. Also man muss dann schon sagen, okay, wie erklärt man sowas in der Pensionskasse oder wie erklärt man sowas in einem Wealth Fund. Ja, du bist ein brutal guter Storyteller, darauf können wir uns glaube ich einigen und ich finde mich schrecklich und viel zu komplex, aber ich meine, wenn man sich das anguckt, können wir auch gleich nochmal drüber sprechen, ich meine, du machst ja auch zum Beispiel relativ viel auf LinkedIn, da irgendwie über 70.000 Follower und so, das kommt ja, weil du auf der einen Seite natürlich eine Mission hast, die du verfolgst, aber auf der anderen Seite auch, weil du sie so verpackst, dass sie verständlich ist. Findest du, okay.
[5:44] Bestimmt sind manche Sachen zu komplex und brauchen Erklärungsbedarf, aber du hast ja auch Zeit für Formate wie das hier oder auch in anderen Podcasts, wo dann irgendwie die Zeit ist, dass ich mir das anhören kann, wenn ich mich damit mehr beschäftigen will. Aber ich glaube, du polarisierst ja auch immer wieder mit Aussagen und so, die dann natürlich dazu führen, dass Leute zumindest, es brennt sich was in den Kopf ein. Ob das jetzt immer genau perfekt das ist, was du dann gerade kommunizieren willst und in allen Layern und alles perfekt verständlich, das wahrscheinlich nicht. Aber ich glaube, am Ende die Leute kriegen von 1,5 Grad mit und du baust ja eine Marke drumherum. Warum ich das sage ist, weil ich glaube, das sind von Leuten wie dir, die eine klare Vision haben, sehr klar wissen, was der Fahrplan ist, aber das auch gut verpacken können. Natürlich auch nochmal so die Frage stellen muss eigentlich, was macht in deinen Augen einen guten Pitch? Also wann hast du das Gefühl, so hey, ich fühle mich gut vorbereitet auf ein Investorengespräch und nicht jetzt, wo du schon irgendwie dreieinhalb Jahre machst und jetzt vielleicht das nächste Mal irgendwie über Fundraising nachdenkst und weißt, okay, it all played out the way that I said, sondern vielleicht in den ersten Malen, wo du sagst so, ja, ich weiß, das wird funktionieren, Aber ich habe noch keine Datenpunkte für die neue Firma. Also ja, du hast deinen Track Record, aber du hast noch keine Datenpunkte für die neuen Firma. Ich muss jetzt trotzdem erstmal externen Leuten erklären, was ich hier vorhabe.
[6:56] Was macht in so einem Moment einen guten Pitch? Weil die ehrliche Antwort ist ja, dass viele, die jetzt zuhören, auch in dem Moment sind und sagen, I wish I had all the traction, I wish I had all the plan, aber ich bin da vielleicht noch nicht und ich muss das erste Mal Investoren überzeugen oder vielleicht ich habe das erste Mal Geld bekommen, muss jetzt aber gucken, dass ich eine Anschlussfinanzierung bekomme und es ist noch nicht alles perfekt. Was macht einen guten Pitch? Das ist eine unglaublich schwierige Frage, weil es ganz verschiedene Ausgangssituationen gibt. Ich glaube, es gibt einen bestimmten Wert darin, Pitches gut zu strukturieren in bestimmten Geschäftsfeldern, wo es auch schon ein Ökosystem gibt, was daran gewöhnt ist. Und ich glaube, man muss immer daran denken, dass insbesondere die deutsche Venture-Kapital-Szene eine E-Commerce-Kapital-Szene ist. Das heißt, das ist auch, das ist relativ durchleuchtet. Es gibt bestimmte KPIs, es gibt bestimmte Pitch Language, es gibt bestimmte Brands, die du sagst hier X so und so und X da und so. Ich glaube, da kann man wirklich auch gut landen. Da bin ich der falsche Ansprechpartner für. Ich bin da ja nie gelandet. Ja, also ich habe keinerlei Verbindung zu dieser Szene, verstehe die auch nicht und bin da glaube ich ein schlechter Ratgeber. Das heißt, deswegen würde ich sagen, für diesen Pitch Deck Advice würde ich euch nicht geben wollen.
[8:07] Ich glaube, was viel wichtiger ist, ist, die, die im Pitch Deck gerade schreiben, haben ja diesen Urge zu sagen, ich würde gerne Unternehmer werden und sagen so, fuck, eigentlich, ich will hier raus, ich will was Geiles machen und dann fangen die mit dem Pitch Deck an. Ich glaube, es ist viel wichtiger, drüber nachzudenken, was ist dein Lifetime-Topic. Ich profitiere davon, dass ich mir ein Lifetime-Topic vor 16 Jahren ausgewählt habe oder es mich und von dem profitiere ich heute. Keiner kann das nachmachen, was ich gerade mache oder wenige, weil die einfach... Nicht, das ist so ein bisschen so, du kannst es nicht, wenn jemand in 98 im Silicon Valley sitzt und sagt, ich mache einen Online-Shop auf, das kannst du nachher in 2012 nicht nochmal replizieren. Also das ist die Erfahrung, die man auch hat. Deswegen würde ich sagen, wenn du Unternehmer werden willst, wäre mein wichtigster Rat, finde erstmal das Lifetime-Thema, weil Pitch Deck führt dazu zu sagen, ich versuche irgendwas zu nehmen, was gerade hot ist. Wenn du versuchst, was zu nehmen, was gerade hot ist, hast du schon verloren, weil da musst du eigentlich schon drin sein. Ich würde immer dieselbe Antwort geben.
[9:07] Dein Pitch Deck wird immer erfolgreicher werden und auch Defizite kompensieren können, wenn du ein Lifetime-Topic hast, für dass du authentisch stehst und wo Leute sagen, da ist der Typ im Experte, dann hören die dir auch zu. Wenn du dein Lifetime-Topic noch nicht gewählt hast und gefunden hast, warum du opportunistisch von Blockchain auf AI wechselst gerade, dann würde ich sagen, merkt das ein Investor auch und jemand mit Lebenserfahrung. Deswegen würde ich immer sagen, das größte Investment in mich war, ein Thema zu finden, für das ich wirklich brenne. Und vor acht Jahren stand ich in irgendwelchen Labors in Wittpol Street und habe irgendwelche Lithium-Batteriezellen in die Luft gejagt, um Leuten zu erklären, dass es einen riesen Unterschied gibt zwischen Lithium-Batteriezellen. Keine alte Sau hat das interessiert. Aber ich kann heute mit Leuten über Batterien sprechen oder auch über VPPs, weil ich das halt selber schon gemacht habe. Deswegen findet ein Lifetime-Thema, das wird euch geiles Talent bringen, das wird euch Spaß machen und am Ende, wenn daraus dann ein Pitch-Deck entsteht, wird das auch wesentlich erfolgreicher sein, als wenn man sich jetzt hinsetzt und sagt, ich möchte halt einfach nur mitspielen. Es gibt einige Punkte, die Philipp genannt hat, auf die ich nochmal kurz eingehen wollen würde. Und zwar generell, ich finde ein Statement, das hart ist oder hart klingt, ist so, VCs und Investors are money managers.
[10:26] And money is a commodity. Also es gibt genug Geld und Investoren, ja, die verwalten halt Geld für andere und das klingt hart, aber in einem Markt, wo gute Ideen wirklich überrannt werden und es die Chance gibt, an jeder Ecke Geld zu bekommen, stimmt das irgendwo. Und das ist nicht, wie Philipp auch sagt, um Investoren zu sagen, hey, ihr könnt nichts, ihr seid blöd. Gar nicht. Das soll 0,0 den Respekt vor Investoren reduzieren, auch nicht bei Gründern. Aber was man als Gründer, glaube ich, verstehen muss, ist egal mit wem du sprichst, der am Ende Geld von Investoren bekommen hat, es ist eine Person, die diesen Domino-Effekt lostritt. Die sagt, ich glaube daran, ich will das machen. Und es ist nicht so, dass am Anfang alle sagen, hallo, hier sind wir, wir wollen dir Geld geben. Das passiert bei sehr, sehr, sehr verrückten Runden. Ich habe mich letztens mit André Henkler unterhalten, er hat sehr früh bei Palantir und anderen Top-Firmen in den USA investiert und André meinte, ganz ehrlich, ich muss häufig quasi drum betteln, dass Leute mein Geld nehmen.
[11:38] Und das passiert und das stimmt, aber es ist auch häufig so, wenn die Person dir absagt, ich will ein anderes Beispiel nehmen. Roger Federer, es gibt eine Rede, der kriegt Gänsehaut jedes Mal, wenn ich die angucke, wo er sagt, was glaubst du, wie viele Prozent meiner Punkte ich gewonnen habe? Ich habe 80 Prozent meiner Matches gewonnen, plus minus, sagen wir mal plus minus 10 Prozent. Ich bin mir über die genaue Zahl nicht sicher. Ich habe 80 Prozent meiner Matches gewonnen. Ich habe aber nur 52 oder 54 Prozent meiner Punkte gewonnen. Das bedeutet, über das Match hinweg entscheiden ganz wenige Punkte, ob ich das Match gewinne oder nicht. Und es kommt auch dazu, dass nach jedem Punkt ich quasi wieder so eine gefühlt 50-50 Chance habe, ein bisschen mehr zu mir, wo ich sage, ich kann diesen Punkt gewinnen. Und genau das muss man halt auch auf Investoren übertragen. Wenn du einen Pitch machst und jemand sagt nein, Nein.
[12:36] Dann ist es viel, viel, viel schwerer, diese Person von einem Nein zu einem Hey, ja, okay, komm, ja, vielleicht mache ich das doch zu kriegen, als wenn du mit jemandem Neuem sprichst und dann jemanden findest, der sagt, hey, geile Idee, erzähl mir mal mehr. Ich will das nochmal ein bisschen genauer kennenlernen. Und ich glaube, da muss man schon verstehen, dass insofern hilft es sich so ein bisschen davon frei zu machen, zu sagen, ich will genau diesen Investor und manchmal zu überlegen, okay, brauche ich Geld oder brauche ich eine spezielle Expertise?
[13:03] Das heißt nicht, dass du nicht einen Trauminvestor haben kannst, aber das muss heißen, dass du halt am Ende eine Firma bauen willst und für die Firma brauchst du Geld und da hilft es, wenn du den perfekten Investor findest, weil du sagst, den will ich unbedingt haben, aber es ist... Darf eigentlich nicht über Leben und Tod der Firma entscheiden, so für dein persönliches Gefühl, wenn du sagst, der hat jetzt abgesagt. Dann musst du halt das Gefühl haben zu sagen, okay, ich spreche jetzt mit dem und mit dem und mit dem. Und viele berichten ja, dass sie mit 50 bis 100 oder mehr Investoren gesprochen haben, wirklich gesprochen, nicht angesprochen und mal eine Mail geschickt, sondern aktiv gesprochen, um dann auch eine Zusage zu bekommen. Und ich glaube, das ist halt wichtig. Dafür musst du für dich die Visibilität gewinnen. Mit wem kann ich eigentlich sprechen? Wer investiert in die Themen, die wir gerade machen? Wer investiert aber auch in der richtigen Größe? Also häufig werden ja auch Investoren angesprochen, die dann vielleicht zu groß sind oder zu klein sind für das, was man vorhat. Und ich glaube, auch da muss man dann wissen, sollte ich mit denen sprechen, sollte ich nicht mit denen sprechen. Deswegen, wir haben übrigens als Unicorn Bakery ein Fundraising Cookbook gemacht, wo wir auf der einen Seite so ein großes FAQ drin haben. Ich muss sagen, ich muss das mal besser layouten lassen.
[14:17] Ich bin selber kein Notion-Guy, der dann irgendwie alles perfekt macht. Wir haben eine große Liste an Ressourcen mit drin, also auch sowas wie Pitch-Deck-Templates, Daten-Room-Templates oder auch Malte Kosob von Paloa, der mal gesagt hat, er teilt zum Beispiel ein Send-Out-Deck, also das Pitch-Deck, was man irgendwem schickt, und ein Story-Deck, wo man wirklich im Pitch durch diese Story durchlotst, wo wir einen Teil des Story-Decks mit drin haben, oder auch einen Link zu einer Datenbank mit so 5000 plus VCs und Investoren. Wir haben eine Family-Office-Liste, also wir kuratieren da auch viele Informationen. Es ist jetzt gar nicht, dass ich da glaube, alles reinpacken zu müssen, was ich weiß, sondern viel auch, hey, das sind die besten Inhalte, die wir so gefunden haben.
[14:59] Falls du also Visibilität für Family-Offices oder VCs oder Ähnliches brauchst, schau dir das mal an, findest du in den Shownotes. Darüber hinaus, wenn wir das eine Statement abhandeln und sagen, okay, Punkt gemacht mit VCs are oder Money is a Commodity und Geld gibt es und du musst halt quasi herausfinden, wer möchte es dir geben, ist der andere Punkt dann auch, deine Story nicht für die Investoren zu drehen, sondern zu sagen, also es gibt halt so zwei Ansätze, es gibt immer in vielen Dingen so einen proaktiven und reaktiven Ansatz, der reaktive ist, das würde ein Investor gerne hören und deswegen formuliere ich etwas so und da versuche ich dann jemanden zu finden, der sagt, mache ich. Oder es ist, das ist das, was ich bauen möchte. Das ist also quasi das, was ich wirklich kommunizieren muss, was wirklich wir im Kern sind und jetzt schaue ich, wer dazu passt.
[15:50] Letzteres tut immer weh. Egal, ob du versuchst, einen Co-Founder zu finden, ob du versuchst, einen Investor zu finden, ob du jemanden einstellen möchtest, ob du im Vertrieb bist. Es tut immer weh, sich genaue Gedanken zu machen und dann da wirklich proaktiv vorzubereiten. Weil es immer dazu führt, dass du natürlich auf der einen Seite mehr Arbeit reinstecken musst, auf der anderen Seite dich persönlich vielleicht auch ein bisschen verletzter fühlst, wenn jemand sagt, nee, das ist es nicht, weil es halt wirklich, ehrlicher Impuls ist zu sagen, das ist das, was wir machen wollen. Aber dementsprechend, wenn du dafür dann jemanden findest, dann weißt du halt, dass das zusammenpasst. Und ich glaube, da wäre ich vorsichtig und würde auch auf Philipp hören und sagen, hey, guck mal, wir machen das wirklich so. Wir gucken, was wollen wir kommunizieren und für wen passt das am Ende und nicht was wollen Investoren hören. Weil ich kenne das schon häufig, dass Leute sagen so, ah, in dem Deck, das würde ich anders formulieren und ah, nee, das sollte auf gar keinen Fall und kannst du es nicht so machen und warum Und dann geht ja auch so ein bisschen die Einzigartigkeit verloren. Also ja, es ist schwer rauszustechen mit einem Pitch. Das heißt natürlich, eine warme Intro ist immer besser und total verstanden.
[16:59] Gleichzeitig, man will ja irgendwo so ein bisschen so eine Einzigartigkeit haben. Also du musst ja rausstechen. Ich muss ja das Gefühl haben, hey, der Pitch ist irgendwie anders. Und wenn du alles genauso machst wie alle anderen, weil der Investor das so hören möchte, wird das halt irgendwann gefährlich. Und ein dritter Punkt, den ich noch rausstellen möchte, war, dass Philipp gesagt hat, okay, ich habe halt mein Lebensthema gefunden, dem ich mich widmen möchte. Ich glaube, es macht halt krass viel Sinn und es ist super wichtig, sich Gedanken zu machen, wie baue ich eine Storyline und verpacke das, was ich wirklich machen will, in das Thema mit rein. Wenn wir das jetzt mal absolut hart taktisch manipulativ denken und sagen, wir ignorieren mal, was in Schritt 2 passiert ist, dann würdest du sagen, okay, der Investor will natürlich hören, dass ich mich mit dem Thema schon lange beschäftige. Das heißt, ich versuche eine Story zu konstruieren, die das Gefühl gibt, dass gefährlich. Aber grundsätzlich braucht es die Überzeugung, dass du die richtige Person für dieses Thema bist. Und dafür musst du dir Gedanken machen, wie kann ich jemandem das Gefühl geben? Und, Das macht es zwar nicht leichter, weil es immer noch sehr kompliziert ist, aber du musst dir halt überlegen, warum dieses Thema?
[18:11] Warum will ich da jetzt meine nächsten Jahre drin versenken? Und das musst du nicht für den Investor machen. Das musst du für dich machen, das musst du fürs Team machen, das musst du für den gesamten Spirit machen, weil das ist ja eine Journey, die dauert doch ein bisschen länger. Also es gibt eigentlich keine Firma, die nach zwei Jahren so erfolgreich ist, dass man sich denkt, boah krass, guck mal. Ja, es gibt dann natürlich Exits, die auch nach zwei, drei Jahren passieren und die sind bestimmt auch zum Teil lukrativ, aber dieses Durchhaltevermögen, was es braucht, um wirklich eine große substanzielle Firma zu bauen, das schaffst du halt nur, wenn du dich einem Thema widmest, wo du sagst, da habe ich wirklich extreme Überzeugung. Das heißt, warum du dir darüber Gedanken machen musst, ist, dass du selber diese Überzeugung zu 100% hast und kommunizieren kannst, dass du sie halt auch transportieren kannst. Dass andere Leute merken, dass du davon angesteckt bist. Bei mir ist es zum Beispiel, hey, ich habe vor 8,5 Jahren angefangen, einen Podcast zu machen, weil ich mit 19 wusste, ich will mich mit Unternehmertum beschäftigen. Ich habe keine Berührungspunkte damit gehabt. Meine Eltern, beide Krankenpfleger.
[19:13] Und ich würde aber gerne mit Menschen sprechen, die Firmen bauen und ich wusste halt, dass ich jetzt 19-Jähriger, ja, Absolvent oder Abiturient jetzt nicht mit jedem einfach zum Mittagessen gehen kann und wollte halt mit Leuten mich in Ruhe unterhalten, mit denen ich als 19-Jähriger nicht am Tisch sitzen sollte. Deswegen habe ich überlegt, okay, wenn ich die Fragen habe, haben die andere auch. Wenn andere das sich quasi anhören würden, die Antworten, dann hätte ich eine Audience und wenn ich eine Audience habe, dann ist es nicht mehr eine 1-zu-1-Konversation, sondern eine 1-zu- viele, so wie viele auch immer werden. Und daraus ist dann der Podcast entstanden, weil ich das Gefühl hatte, das ist das beste Medium, Podcast war 2016 noch nicht cool, das war eher ein, genau das will ich machen und nicht, das ist strategisch schlauste. Das ist dann meine Story. Die ist 100% wahr. Da lasse ich natürlich irgendwie hier und da mal eine Entscheidung weg, da lasse ich hier und da mal einen Hiccup weg, um das irgendwie auch kurz formulieren zu können, aber diese Überzeugung transportiert dann relativ klar, okay, aus diesen Gedanken heraus, aus diesem Interesse heraus, macht der Junge jetzt seit 8,5 Jahren irgendwie Podcast. Irgendwas muss ihn treiben, irgendwas das muss da passen. Und heißt das, dass ich jetzt für mein Leben lang für immer Podcast machen werde? Ich glaube, ich werde das noch eine Weile machen, aber keine Ahnung. Aber grundsätzlich ist, glaube ich, eine sehr tiefe Überzeugung da, die sich relativ schnell transportieren lässt. Und da muss man sich schon Gedanken machen, wie kriege ich das hin?
[20:37] Und wissend, dass jeder irgendwie so eine Story heutzutage baut und erzählt, musst du dir halt überlegen, was sind Punkte, die nicht so, wo nicht der Bullshit-Detektor direkt angeht und man sich denkt so, ja, okay, just another story, sondern wo du halt wirklich Überzeugungen rüberbringen kannst. Und vielleicht sitzt du da gerade und denkst dir so, hä, keine Ahnung, Mann, ich habe hier gerade irgendwie so eine Excel-Tabelle ausgefüllt und das ist die Geschäftsidee, die ich am coolsten machen will. So heißt nicht, dass das nicht funktionieren kann. Du musst dir trotzdem über die Jahre hinweg Leute mitreißen. Deswegen mach dir da auf jeden Fall Gedanken und dann hast du drei Punkte. So, es gibt genug Geld da draußen, du musst halt mit genug Leuten sprechen. Punkt zwei ist.
[21:18] Wir bleiben kurz bei dem Visionsthema, also dass auch Leute sauber mitreißen können musst. Und Punkt drei war, dass du halt nicht die Story eben für die Investoren baust, sondern dir wirklich Gedanken machst, okay, was wollen wir eigentlich bauen? Und dann jemanden suchst, der dazu passt und sagt, okay, das unterstütze ich. Und damit hast du, glaube ich, ein gesundes Framework, um eine gesunde Cap-Table und eine gesunde Finanzierungsform zu finden. Und wie gesagt, das kann Family Offices sein, das kann ja auch irgendwann Debt sein, das kann man sich meistens in den ersten Monaten nicht erlauben, weil man da nicht kreditwürdig ist, vor allem, wenn man natürlich auch Venture baut und sagt, okay, ich muss irgendwo erstmal was erschaffen.
[22:01] Damit hast du dann irgendwie einen Kern, mit denen du Investoren und Team und alle irgendwie mitziehen kannst. Und auch für Kunden ist es ja wichtig zu merken, okay, diese Firma gibt es in ein paar Wochen und Monaten und Jahren noch. Und dann hoffe ich, dass wir hier irgendwann sitzen und gemeinsam Podcasts aufnehmen. Das würde mich sehr freuen. Wie gesagt, wir haben nochmal so eine Zusammenstellung an Infos, Fundraising-Cookbook. Kannst du über die Shownotes draufklicken und dir angucken. Ansonsten viel Erfolg beim Fundraising. wenn es Rückfragen gibt und auch gerne Feedback zum Fundraising Cookbook. Also Layout I know, it's complete shit. So, alles gut verstanden. Wenn du aber inhaltliches Feedback hast und sagst Fabian, hast du nicht dazu nochmal eine Info? Das fehlt mir noch. Das wäre mir echt spannend. Dann schick mir das gerne rum. Dann bearbeiten wir das und machen das nochmal einen Tick besser. Da fehlen bestimmt noch ein paar Infos oder wenn du sagst, hey, das war eine Ressource, die hat mir extrem geholfen, packen wir es gerne mit rein. An der Stelle vielen lieben Dank fürs Zuhören. Schick das an jemanden, der auch Fundraisen muss. Bis zur nächsten Episode. Ciao, ciao.
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