July 27, 2024

Die Liefergrün-Story: Von 2-stelligem Millionen Umsatz zur Insolvenz (mit Co-Founder und CEO Niklas Tauch)

Unicorn Bakery - Wie Startup Gründer erfolgreiche Firmen aufbauen

Die Liefergrün-Story: Von 2-stelligem Millionen Umsatz zur Insolvenz (mit Co-Founder und CEO Niklas Tauch)

Die Liefergrün-Story: Von 2-stelligem Millionen Umsatz zur Insolvenz (mit Co-Founder und CEO Niklas Tauch)

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      Nach einer erfolgreichen 12M EUR Series A im Jahr 2022 meldet das Logistik-Startup Liefergrün Anfang 2024 die vorläufige Insolvenz an. Zwischenzeitlich haben mehr als 100 Menschen für Liefergrün gearbeitet, es wurden Zehntausende Pakete täglich geliefert und Liefergrün zählte zu einem der gehypteren deutschen Startups. Und dann?

      Wie kommt es von diesem Punkt zur Insolvenz?
      Der Gründer Niklas Tauch spricht in dieser Episode offen über die Höhen und Tiefen und gibt persönliche Einblicke in die härtesten Momente dieser Phase. 

      Neben der Wachstumsstory und dem unvorhergesehenen Ende von Liefergrün bekommst du Einblicke zu den Auswirkungen einer Insolvenz und die Einschätzungen eines Gründers, der von A bis Z alles erlebt hat. Wenn du dir nicht sicher bist, ob ihr finanziell gut aufgestellt seid oder ob ihr eine Runde zusammen bekommt, solltest du diese Folge bis zum Ende hören. (selbstverständlich keine Rechtsberatung)

      Von Millionenumsatz zur Insolvenz: Die Geschichte von Liefergrün und was Gründer daraus lernen können

      In der Welt der Startups sind Höhen und Tiefen oft nur einen Wimpernschlag voneinander entfernt. Die Geschichte von Liefergrün, einem vielversprechenden Logistik-Startup, das innerhalb kurzer Zeit beeindruckende Erfolge erzielte und schließlich Insolvenz anmelden musste, ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür. In einem offenen Gespräch teilt der Co-Founder und CEO Niklas Tauch seine Erfahrungen und gibt wertvolle Einblicke für Gründer, die ihr eigenes Unternehmen aufbauen möchten.

      Setze auf Profitabilität und lokale Netzwerkeffekte

      Niklas Tauch erklärt, dass ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Liefergrün die Profitabilität war, die nur durch Skalierung und lokale Netzwerkeffekte erreicht werden konnte. „Um letztendlich das zu schaffen, was du schaffen musst, um ein etabliertes Business aufzubauen, ist letztendlich Profitabilität. Das gibt es bei diesem Geschäftsmodell nur mit Größe“, sagt er. Dies bedeutet, dass man so viele Lieferungen wie möglich auf der gleichen Straße haben muss, um die stündlichen Kosten ausgleichen zu können.

      Handlungsaufforderung: Überlege dir, wie du lokale Netzwerkeffekte nutzen kannst, um die Effizienz deines Geschäftsmodells zu steigern und schneller profitabel zu werden.

      Umgang mit schweren Phasen: Entlassungswellen und Board-Management

      Während Liefergrün wuchs, standen sie auch vor schwierigen Entscheidungen, einschließlich größerer Entlassungswellen. Tauch betont, wie wichtig es ist, diese Phasen transparent und empathisch zu kommunizieren. „Man kann sich vorstellen, dass viele Leute, die von Anfang an dabei waren, die die Kultur von Liefergrün aufgebaut haben, dass du die auf einmal kündigen musst“, erinnert er sich.

      Handlungsaufforderung: Entwickle eine klare und ehrliche Kommunikationsstrategie für schwierige Phasen und stelle sicher, dass du die Kultur und das Wohlbefinden deines Teams im Blick behältst.

      Strategiewechsel: Von Geld verbrennen zu Effizienz

      Ein entscheidender Wendepunkt für Liefergrün war der Wechsel von einer Wachstumsstrategie, die auf das Verbrennen von Geld setzte, zu einer, die auf Effizienz abzielte. „Wir müssen unsere Strategie ändern. Wir müssen damit rechnen, dass die nächste Finanzierungsrunde nicht klappt“, erinnert sich Tauch. Dieser Strategiewechsel war notwendig, um das Überleben des Unternehmens zu sichern.

      Handlungsaufforderung: Sei bereit, deine Strategie anzupassen und auf Effizienz zu setzen, wenn die Marktbedingungen dies erfordern. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.

      Die Bedeutung von Transparenz bei der Zusammenarbeit mit Investoren

      Niklas Tauch betont, wie wichtig es ist, offen und transparent mit Investoren zu kommunizieren. Dies half ihnen, eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, um die Herausforderungen zu meistern. „Wir haben gesagt, wir sind gerade dabei, die Ressourcen aufzubauen. Ohne dieses Aufstecken können wir eure Pakete nicht liefern“, erklärt er.

      Handlungsaufforderung: Pflege eine transparente und ehrliche Kommunikation mit deinen Investoren, um Vertrauen aufzubauen und gemeinsam Lösungen für auftretende Probleme zu finden.

      Insolvenz: Was Gründer rechtlich beachten sollten

      Eine der wertvollsten Lektionen aus der Geschichte von Liefergrün ist die Bedeutung der rechtlichen Absicherung im Falle einer drohenden Insolvenz. „Du musst dir als Geschäftsführer ernsthaft darüber Gedanken machen, wie du mit der Situation umgehst“, warnt Tauch. Ein Insolvenzanwalt kann dabei helfen, rechtliche Fehler zu vermeiden und das Unternehmen bestmöglich durch die Krise zu führen.

      Handlungsaufforderung: Informiere dich frühzeitig über die rechtlichen Aspekte einer Insolvenz und ziehe im Zweifel einen Insolvenzanwalt hinzu, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden.

      Fazit: Scheitern als Chance und die Bedeutung von Resilienz

      Die Geschichte von Liefergrün zeigt, dass selbst die vielversprechendsten Startups scheitern können. Doch das Scheitern ist kein endgültiges Ende, sondern eine wertvolle Lernmöglichkeit. „Scheitern ist business-wise vielleicht ein Scheitern, aber nicht persönlich“, betont Tauch. Es ist wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen und aus den Erfahrungen zu lernen, um beim nächsten Mal noch besser vorbereitet zu sein.

      Handlungsaufforderung: Betrachte das Scheitern als Teil des unternehmerischen Prozesses und nutze die gewonnenen Erkenntnisse, um in zukünftigen Projekten noch erfolgreicher zu sein.

      Umsatztechnisch lagen wir so am Ende bei 22 bis 23 anormalisierten Jahresumsatz und
      Funding haben wir auch 22 Millionen Euro eingesammelt.
      Also es sah am Anfang alles danach aus, dass, wow, we are genius.
      So, there are no problems on the road, nothing that can stop us.
      So, nichts kann uns aufhalten.
      Kann man aber dann schnell zu dem Moment, wo das dann nicht mehr der Fall war,
      dass wir so gedacht haben.
      Wir haben immer geguckt, was ist eigentlich unsere dreimonatliche oder average three month burn.
      Und da lagen wir dann halt so in der Peakzeit bei einer Million pro Monat.
      Jeder Veranstaltung habe ich gesprochen, aber ich habe gezeigt, wie geil mein Business ist
      und wie Sie es wollten investieren.
      Wir hatten Terms, wir hatten kompetitive Situationen.
      Das Problem war nur, dass dann auf einmal der Markt sich gedreht hat.
      Bis wir dann im Oktober 2023 gemerkt haben, okay, es wird keine Series B geben.
      Ich habe an einem Tag 23 Leute gekündigt.
      Aber wenn das dann vorbei ist, dann gehst du nur nach Hause, legst dich in ein Bett
      und das war der Moment auch, wo ich geweint habe.
      Liefergrün hat zur Peakzeit ne Zehntausende Pakete täglich für Firmen wie Zada, H&M, Hello Fresh und andere ausgeliefert
      und hat sich um diese letzte Meile gekümmert.
      Annalisiert hat die Firma zwischenzeitlich um die 20 Millionen Euro Umsatz gemacht,
      hat mehr als 22 Millionen an Wageneskapital bekommen, gestartet Anfang 2020
      und dann kam die Insolvenz Anfang 2024.
      Und wir gucken uns heute in dieser Episode gemeinsam mit Niklas Tauch, Mitgründer und CEO die gesamte Geschichte einmal an.
      Mit welchen Hypothesen ist Liefergrün gestartet, was hat gut funktioniert,
      was hat vielleicht auch dazu geführt, dass die Firma irgendwann ins Walten geriet
      und warum es hier am Ende gescheitert.
      Und was bedeutet es eigentlich, eine solche Insolvent abzuwickeln?
      Welche Optionen hast du, worauf musst du rechtlich achten?
      Es hat sich auch einiges wieder geändert.
      Es gab Corona-Regelungen, wo das Insolvenzrecht verändert wurde, die jetzt zurück geändert wurden
      und dementsprechend ist diese Episode auf jeden Fall auf der einen Seite von A bis Z die Liefergrün-Storing,
      wo es begonnen, wo es aufgehört, aber auch wahrscheinlich alle der edukativsten Stories
      rund ums Thema Insolvenzrecht und alles was dabei zu beachten gilt aus gründer Perspektive.
      Natürlich das ist keine Rechtsberatung, aber hier Niklas Tauch von Liefergrün.
      Ich bin super dankbar, dass er sich so viel Zeit genommen hat und so offen über alle Themen gesprochen hat.
      Ihr werdet es merken, Niklas hat wirklich alles, was er erzählen kann, erzählt.
      Und deswegen ihr hört Unicorn Backgrey, mein Name ist Fabian Tausch.
      Viel Spaß mit der Liefergrinstory.
      Niklas, schön, dass du hier bist.
      Danke, dass ich hier sein darf.
      So, ich glaube, wir müssen einmal ganz kurz aufräumen.
      Ich meine, wer es verfolgt hat, hat bestimmt auch von Liefergrün gehört,
      hat vielleicht auch die eine oder andere Bestellungen ausgeliefert bekommen.
      Ich weiß, dass ich ein paar bekommen habe über die Zeit, gerade so 2021, 2022,
      und auch euch echt immer mal wieder Mails von Liefergrün bekommen.
      Wenn du zusammenfassen müsstest, so einmal ganz kurz, welche Eckdaten muss ich kennen,
      um zu verstehen, welche Dimension Liefergrün zwischenzeitlich angenommen hat
      und was ihr genau gemacht habt.
      Ja, also was wir gemacht haben, wir waren letztendlich ein Paketdienstleister,
      der das ganze Grün, also deutlich nachhaltiger und deutlich technologischer angestrichen hat
      und eben auch durch Technologie versucht hat, deutlich effizienter zu sein,
      als die bestehenden traditionellen langweiligen Paketdienstleister.
      Und das haben wir gemacht für Großunternehmen, große E-Commerce-Brands wie H&M,
      ZARA von der Indie-Text-Gruppe HelloFresh etc.
      Auch chinesische Seller waren dabei wie Xi'in.
      Und genau zwischenzeitlich hatte das eine Größe von 100 Mitarbeitenden
      auf unserer Payroll plus 300 Fahrer in einem Fahrrad täglich im Einsatz.
      Das heißt, wir haben letztendlich täglich 400 Personen Job gegeben.
      Umsatztechnisch lagen wir so am Ende bei 22 bis 23 animalisierten Jahresumsatz
      und Funding haben wir auch 22 Millionen Euro eingesammelt.
      Und ich glaube, es gibt ganz viele Punkte, wo wir ansetzen können.
      Aber die erste Frage, die ich stellen würde, was ist die Crux an dem ganzen Geschäftsmodell?
      Also was musst du hinkriegen, dass das eine geile Firma werden kann?
      Ja, also ich hoffe, aus Sicht der Mitarbeitenden war es zu jeder Zeit eine geile Firma.
      Und ich glaube, dass viele auch rausgehen und sagen, dass sie was gelernt haben,
      trotz des sehr traurigen Endes und abrupten Endes.
      Um letztendlich das zu schaffen, was du schaffen musst,
      um etabliertes Business aufzubauen, ist letztendlich Profitabilität.
      Und das gibt es bei diesem Geschäftsmodell nur mit Größe.
      Das heißt, du musst lokale Netzwerkeffekte ziehen.
      Das kannst du auch nicht irgendwie sagen, je mehr Städte, umso mehr Umsatz hast du,
      umso schneller bist du profitabel.
      Nein, du musst halt lokale Netzwerkeffekte ziehen
      und so viele Lieferungen wie möglich auf der gleichen Straße
      haben, um eben am Ende die stündlichen Kosten, die dir anfallen, ausgleichen zu können.
      Und das ist einfach ein langer Weg, bis du da bist,
      dass man letztendlich auf der gesamten Company-Ebene oder Stadt-Ebene,
      wo wir auch teilweise profitabel waren,
      auf der gesamten Company-Ebene letztendlich cash flow positiv bist.
      Und das hat uns am Ende auch das Genick gebrochen,
      dass wir einfach zu weit weg waren von dem Volumen, was notwendig gewesen wäre,
      um letztendlich cash flow profitabel oder positiv auf Company-Level zu sein.
      Da kommen wir gleich darauf zurück.
      Ich mein, manches davon, du wirst ja nicht alles vorab gewusst haben,
      sonst das ist wie es ja immer so ist.
      Aber was war die Überzeugung, die du und ihr als Gründerteam hattet,
      zu sagen, das ist das Modell, was wir verfolgen wollen,
      das sind die Kernhypothesen, auf denen wir das aufbauen wollen.
      Warum war zu dem Zeitpunkt, als ihr losgelaufen habt,
      das für euch die richtige Idee?
      Ja, also die zwei Jungs, mit denen ich zusammen gegründet habe,
      das war einmal Robin und einmal Max,
      wir zu dritt haben letztendlich vorher, bevor wir Liefergrün gemacht haben,
      einen Online-Shop gemacht für Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik,
      sehr lokal in Münster, angeschlossen mit einer lokalen Lieferflotte.
      Und das war eigentlich so das erste Thema,
      womit wir rausgegangen sind, wo wir relativ schnell gemerkt haben,
      okay, das ist ein süßes, kleines Business,
      was auch gut funktioniert hat.
      Wir hatten immer die gleichen Kunden und Kunden, eher Kundinnen,
      und wir haben das dann am Ende nach, ich glaube, fast sechs Monaten,
      die wir da reingearbeitet haben, eben an einen lokalen Supermarkt verkauft.
      Es war jetzt ein Mini-Exit, sage ich jetzt mal, nichts Interessantes,
      aber da war schon klar, okay, der Delivery-Hype ist am kommen.
      Flaschenpost hatte, die Zeit des Lebens ist groß geworden, kurz vor Exit gewesen,
      und alle wollten irgendwie in dieser Delivery-Bubble investieren,
      zwar auch die Zeit, wo Gorillas entstanden ist,
      dann anschließend wurde Flaschenpost an Dr. Etka für eine Milliarde verkauft.
      Und für uns war es so, alles klar, Delivery ist das nächste große Ding,
      Tech-Delivery, und wir wollten in diesen Bereich reingehen,
      aber in etwas, woran wir von Anfang an geglaubt haben, nämlich Brands,
      vor allem die großen Brands haben keine Möglichkeit, ihre Delivery anzupassen,
      weil sie eben an DHL oder Hermes gebunden sind.
      Und da einen neuen Player aufzubauen, das erschien sinnig vor allem,
      weil wir sehr guten Kontakt zu H&M und Apple hatten zu der Zeit,
      die über Zufälle wieder in das Netzwerk reingekommen sind
      und inbauend reingefragt haben, hey, so wie ihr bei eurem vorherigen Business geliefert habt,
      so möchten wir eigentlich gerne auch unsere Pakete geliefert haben.
      Das heißt, es war dann irgendwie, wie sagt man, Schuppen von den Augen gefallen,
      Schuppen von den Augen gefallen, dass das letztendlich das nächste big thing ist,
      was wir bauen müssen.
      Aber große Erfahrung, also ich habe zwar vorher bei der Firma Henkel
      irgendwie eine Supply Chain gearbeitet, aber da habe ich auch nicht gelernt,
      was es bedeutet, Paket ist logistiker aufzubauen.
      Wenn du sagst, Apple, H&M waren so quasi inbauend Leads in dem Moment,
      mit dem die mit euch gesprochen haben, ich wollte nämlich eigentlich fragen,
      okay, eigentlich habt ihr das typische H&I-Problem,
      wir müssen ja trotzdem erstmal rausfinden,
      wer möchte eigentlich als Erstes mit uns loslegen.
      Und ich hätte jetzt gedacht, dass man da eher so die typische D2C-Brand
      vielleicht akquiriert und jetzt nicht irgendwie H&M.
      Also wo war der, seid ihr dann wirklich mit einer dieser beiden Brands,
      also H&M oder Apple gestartet, oder musst du dir erstmal
      einen Proof-of-Concept ablegen?
      Ja, also wir haben es tatsächlich damals als Proof-of-Concept gesehen,
      dass wir mit so lokalen Unternehmen, es war gerade Corona-Lockdown,
      und wir haben so ein Netzwerk an lokalen Lieferflotten aufgebaut.
      Es war noch die Zeit, wo Cold Calling, Massen Cold Calling letztendlich gelernt wurde,
      wo jeder in der Firma einschließlich Tech eigentlich gekolte Cold hat.
      Aber also zu Corona-Lockdown-Zeiten war es halt genial,
      weil die Leute halt dann plötzlich bestellt haben,
      wir haben gesehen, okay, wir kommen auf gute Lieferungen,
      aber die Lieferanzahl war auch pro Tag, ich würde sagen, das Maximale,
      was wir hatten, war so 200 Lieferungen pro Tag.
      Deutschlandweit, und das war so der erste Proof-of-Concept-Delivery, we need it.
      Dann war der Lockdown aber weg, und ja, die Anzahl an Liefervolumina
      ist auch sehr abgespackt geworden, auf einmal.
      Und dann war es wirklich einfach ein Zufall,
      dass wir in der einen Woche von Apple, European Headquarter in Cork,
      Island, also Irland in Outreach bekommen haben, hey,
      so wie ihr liefert, finden wir total cool, wollen wir uns mal austauschen.
      Und eine Woche später, und das ist no joke, so viel Glück muss man dann auch haben,
      es gehört auch viel Glück dazu, hatten wir auf einmal H&M,
      die inbauend reingekommen sind, über unsere Webseiten gesagt haben,
      hey, genauso wie ihr liefert, das wollen wir machen.
      Und wir haben dann gesagt, einen dieser Deals wollen wir closing,
      und beide Deals wären perspektivisch eine Million Jahresumsatz gewesen,
      in initial ticket size sozusagen.
      Und hätten beide gewonnen am Ende, haben aber Apple abgesagt,
      weil es zu komplex war.
      Und hatten dann diesen unterschriebenen H&M-Vertrag,
      aber du kannst dir vorstellen, wenn wir pro Tag 200 Lieferungen gemacht haben,
      wir reden da plötzlich über tausende Lieferungen pro Tag,
      in nur einer Stadt, das war nicht vergleichbar,
      und nichts zu machen mit den lokalen Lieferflächen.
      Wir hatten gar nichts, also wir hatten keine Tech,
      wir hatten keine Ops aufgebaut, die das, was wir dort hatten
      und geclosed haben irgendwie abbilden konnte.
      Und dann?
      Das war der Moment, wo wir gesagt haben, wir brauchen Wagniskapital,
      weil wir brauchen auf einmal unglaublich schnelle Tech-Ressourcen,
      wir brauchen unglaublich schnelle und kluge Operations-Ressourcen,
      die verstehen, was es bedeutet, ein Paketlogistiker aufzubauen,
      und sind dann halt als First-Time-Founder sozusagen,
      weil das davor hat nicht so wirklich gezählt,
      als First-Time-Founders rausgegangen
      und haben bei ganz vielen WCs-Klinken geputzt, ohne Netzwerk.
      Wir hatten zum Glück unsere tollen Angels,
      die schon an diese lokale Netzwerk-Lieferflotte,
      Flottenidee geglaubt haben,
      unter anderem Julius Göllner,
      mit Beta Ventures, wirklich Leute, Markus Zutoff,
      wo wir auch im Accelerator waren.
      Also Leute, die von Anfang an an uns geglaubt haben,
      als Team, dass wir irgendwie was schaffen,
      und die haben uns dann versucht, da Türen zu öffnen bei WCs
      und haben dann nach und nach ein WC nach dem anderen abgeklappert
      und gesagt, wir haben hier ein Vertrag, ein Millionen-Jahres-Umsatz,
      aber wir brauchen irgendwie Kohle, um das realisieren zu können,
      ansonsten Game Over.
      Wie lange war zwischen, wir haben den Unterschriebenen vertragt,
      bis hin zu, wir haben auch ein Unterschriebenes Termsheet?
      Knapp drei Monate, ein bisschen kürzer.
      Wie habt ihr das mit H&M in dem Moment kommuniziert?
      Offen, transparent.
      Aber schon, wir haben gesagt, wir sind gerade dabei,
      die Ressourcen aufzubauen, wir müssen erstmal aufstecken.
      Ohne dieses Aufstecken können wir eure Pakete nicht liefern.
      Wir haben jetzt aber nicht gesagt, okay, wie viel Prozent davon wir schon hatten,
      wir haben das eher so am Ende dargestellt, ja, es fehlen noch die 20 Prozent,
      aber das dauert halt lange.
      Aber wir brauchten 90, 95.
      Das heißt, ihr habt quasi gesagt, hey, wir fangen erst an,
      wenn wir die Ressourcen haben, oder habt ihr vorher schon auch Teile?
      Nein, also letztendlich ganz großer Teil davon,
      lag ja auch mit einer sehr performanten Api-Schnittstelle.
      Du kannst dir vorstellen, dass da halt im teilweise Millisekundentakt
      Lieferungen in das System geschossen werden müssen,
      die alle geokodiert werden müssen und dann als Antwort
      in Millisekunden Label zurück schießen müssen.
      Ansonsten steht da jemand im Warenlager und sagt,
      ich habe jetzt hier bei Liefergrün eine Bestellung drüber geschossen,
      aber ich muss jetzt hier warten auf das Label,
      damit würden wir auch deren Prozesse gefährden.
      Deswegen, das war schon so, dass man auf der Textseite vor allem
      und dann auf der operativen Seite arbeiten musste
      und wir hatten ja einen Ramp-Up.
      Das heißt, wir haben einen Ramp-Up kommuniziert,
      mit dem wir uns zufrieden fühlen und wohlfühlen.
      Und ja, im ersten Schritt, also man muss sagen,
      im ersten Ramp-Up lief alles wie im Schnürchen.
      Wir haben eine sehr schnelle Zeit, nach sehr kurzer Zeit
      und sehr schnell einen Termschied bekommen.
      Wir haben sehr schnell eine Runde geklose,
      damals mit Speed Invest und mit Norsken wie Sie.
      Wir haben unglaublich schnell Tech-Resourcen bekommen,
      um die Tech aufzubauen.
      Wir haben unglaublich schnell einen Lagerhalle bekommen,
      Partner für die Lieferung, für den ersten Ramp-Up.
      Also es sah am Anfang alles danach aus,
      wow, we are genius.
      So, there are no problems on the road,
      nothing that can stop us.
      So, nichts kann uns aufhalten.
      Kann man aber dann schnell zu dem Moment,
      wo das dann nicht mehr der Fall war,
      dass wir so gedacht haben.
      Du meinst, als ihr den angefangen habt,
      für H&M auszuliefern, oder?
      Ja, der erste Ramp-Up war komplett problemfrei.
      Also da war wirklich so, okay, uns kann nichts aufhalten.
      Und wie viele Bestellungen am Tag reden wir da,
      die ihr verschickt habt?
      Wir haben im ersten Ramp-Up so knapp 500 pro Tag gemacht.
      In einer einzigen Stadt, in Berlin.
      Und nach Ramp-Up-Plan hätten wir verdoppelt.
      Aber da wir da in dem Moment gesagt haben,
      das war halt auch die Strategie.
      Das war die Strategie von unseren Investoren,
      das war die Strategie von uns als Gründer.
      Da so schnell wie möglich etwas hinzubauen,
      Cash war super preiswert im Kapitalmarkt.
      Da hat was hinzubauen, was halt super schnell
      auf der Top-Line skaliert.
      So ein bisschen ähnlich so ein Gorillas-Effekt,
      nur halt im Cap, also im Korea-Express- und Paketmarkt hinzulegen.
      Und ja, kosten letztendlich egal zu betrachten.
      Und einfach nur auf das Ziel möglichst viel
      Marktanteil von den großen wegnehmen,
      damit es so lange wehtut bis uns dann entweder ein neuer Player,
      der in den Markt reinkommen will.
      Und da gibt es sehr viele Player,
      die damals und auch immer noch heute
      irgendwie in den deutschen Paketmarkt rein wollen.
      Oder aber einen der großen deutschen Paketdienstleister
      eben zu nerven und zu ärgern,
      bis da ein Exitangebot auf den Tisch ist.
      Und was waren dann die Sachen,
      warum es nicht so einfach war,
      irgendwie 1.000 Pakete am Tag zu machen,
      aber 500 waren kein Problem.
      Also was ist da die Crux geworden?
      Also ich würde sagen, hätten wir an dem Zeitpunkt,
      wo wir diesen ersten Ramp-Up hatten mit 500,
      wären wir da so vorgegangen, wie wir geplant haben mit
      okay, lass uns als nächstes 1.000 machen,
      dann wäre wahrscheinlich nicht so viel Problem gewesen,
      nur wir haben dann gesagt,
      ach komm, lass uns einfach Ramp-Up 2 und 3 überspringen.
      Wir können ja sowieso hier alles gerade,
      lass uns direkt auf die 2.000-2.500 Pakete pro Tag gehen.
      Und wir hatten so ne Lagerhalle,
      kannst dir vorstellen, es war ein Eingang,
      dann war links FedEx, auch ein Express,
      am US-amerikanischer Paketdienstleister.
      Und hinter FedEx hatten wir ne Halle,
      auf dem FedEx-Gelände, wo wir letztendlich
      einen kleinen Dust gemacht haben, was FedEx da gemacht hat.
      Und wir haben dann die Kapazitäten aufgerammt
      von der letzten Meile, also genug Fahrer,
      genug Fahrzeuge bereitgestellt,
      haben auch geschaut, dass wir genug Fläche haben,
      um zu sortieren, weil wir müssen ja auf die Pakete kommen,
      unsortiert an, wir müssen auf die Touren sortieren,
      die unsere Technologie ausgerechnet hat,
      was die Großen übrigens nicht machen.
      Und dann eben die Touren zu übergeben,
      aber so einfache Sachen, so Wellenplanung,
      also dass nicht alle Fahrer gleichzeitig ankommen.
      Das war dann am ersten Tag so ein Problem
      und das ging so 3 Tage lang.
      Welcher Fahrer kommt jetzt als erstes?
      In welchen Batches musst du die abformen?
      Und dann war halt einfach am ersten Tag
      haben wir komplett FedEx-Berlin lahmgelegt,
      weil kamen alle gleichzeitig,
      und du kannst dir vorstellen, wenn dann 40 Fahrer gleichzeitig
      ankommen mit allen Fahrzeugen,
      und die standen halt bis zur Autobahn.
      So, und wir haben auf der Autobahn für Stau gesorgt,
      wir haben FedEx für den Tag lahmgelegt
      und dann hatte ich irgendwann dann den Standortleiter FedEx am Telefon,
      mit der Drohung hier Schadensersatz.
      Und die Polizei war auch da
      und die Polizei hat auch gesagt,
      ja, wir legen den kompletten Betrieb lahm.
      Also es war tatsächlich dann
      eine unangenehme Perspektive
      und unangenehme Moment.
      Aber irgendwie auch cool, so, keine Ahnung.
      Weißt du, du explodierst Verlieferungen, so.
      Wir haben ja 100 kurz für Stau gesagt,
      das ist eigentlich ganz cool.
      Wir haben daraus gelernt und wussten,
      okay, wir brauchen Experten,
      Experten, die Paketlogistik können und verstanden haben
      und haben dann unsere Hiring-Strategie angepasst,
      da wirklich der Besten dazu zu holen,
      damit wir weiter wachsen können.
      Weil das war klare Vorgabe, Top-Line, Top-Line, Top-Line.
      Jetzt hast du natürlich irgendwie Tag 1
      und du legst irgendwie die A100 lahm
      und jetzt weißt du aber auch,
      Hiring-Strategie angepasst,
      das wird ja nicht innerhalb von 2 Tagen sich verändern.
      Dementsprechend ist die Frage,
      wie habt ihr dann kurzfristig dafür gesorgt,
      dass ihr trotz vielleicht nicht
      komplett ausreichender Expertise
      für all das, was da passieren soll,
      nicht das Chaos für Wochen habt?
      Ja, wir waren ja sehr eng mit der Universität Münster.
      Wir kamen ja ursprünglich aus der Universität Münster,
      haben in Münster gegründet,
      nach dem Online-Shop vom Anfang an
      und sind dann nach Berlin gezogen,
      aber wir hatten natürlich noch sehr viele Leute,
      die ja irgendwie mit Münster verwandelt waren
      und dann hieß es halt,
      Leute ruft alle an, die ihr kennt,
      Werkstudenten, wir bezahlen mehr pro Stunde.
      Wir hatten dann zu der Hochzeit,
      hatten wir dann irgendwie, also in der operativen Namen
      natürlich durchgeackert von morgens bis abends,
      mit allem Mann und mit Zeitarbeitfirmen,
      mit Partnerunternehmen,
      die alle wollten, dass es funktioniert,
      weil ja auch natürlich die Fahrer oder die Unternehmen,
      die für uns gefahren sind,
      natürlich auch mehr Umsatz durch uns bekommen haben.
      Das operativ haben alle einfach nur mehr gearbeitet.
      Wir haben nicht auf die Kosten geschaut,
      sondern wir mussten es einfach hinkriegen.
      Und intern ist es natürlich auch so,
      dass du nicht alle Automatismen hast.
      Das heißt, du hast irgendwie deine Lieferungen,
      die nicht zugestellt wurden
      und dann musst du halt gucken, okay, was war eigentlich der Grund,
      warum die Lieferung nicht zugestellt war.
      Wir hatten zu dem Zeitpunkt noch nicht unsere eigene Fahrer-App draus.
      Das heißt, einer zum Beispiel ist Name nicht am Klingelschild,
      sondern lohnt sich natürlich nicht noch
      eine erneute Zustellung,
      weil der Name taucht nicht plötzlich auf.
      Das heißt, wir hatten dann irgendwie 20 Werkstudenten täglich,
      da sitzen die in jede Lieferung,
      die nicht zugestellt wurde, reingegangen ist
      und manuell bearbeitet hat zu sagen, die gehe wieder zurück,
      die geht in erneute Zustellversuche,
      hier kontaktieren wir den Kunden, die Kundin.
      Und wir haben es einfach durch Man
      und Womanpower haben wir das einfach gelöst,
      bis dann die Experten an Bord waren
      und dann, ich bin sehr froh,
      wir haben dann Late-Co-Founder dazu geholt,
      den Nils, mit dem ich heute noch sehr, sehr gut befreundet bin,
      der vorher Leafery gegründet hat,
      Leafery an Hermes ge-excited hat
      und ohne ihn, glaube ich, hätten wir damals
      einen Kollaps gehabt,
      einfach weil zu viel Auftrag.
      Wie incentiviert man jemanden,
      den man in der Situation mit rein nimmt?
      Ich war von Anfang an irgendwie als Berater dabei,
      dann war als Bord-Member dabei.
      Wir haben uns super gut verstanden,
      einfach persönlich.
      Wir sind oft irgendwie mal essen gegangen
      oder haben irgendwie ein Bierchen getrunken zusammen,
      vielleicht auch mehr
      und haben uns kennengelernt
      und wir mochten uns einfach,
      wir mochten uns einfach extrem doller,
      wie Freunde halt.
      Und als ich dann gesagt habe,
      du, wir jetzt, uns geht hier
      wirklich der Arsch auf Grundeis
      und wir brauchen dich, ich brauche dich,
      plus dann auch noch ein gutes Incentive-Package
      mit dem Sinne von, also es war,
      das war halt eine Beteiligung,
      die war nicht irgendwie, keine Ahnung,
      was kriegst du heute als Fauser,
      irgendwie unter 1% für sure,
      wenn du, wenn du kurz vor Series A
      oder nach Series A, also es war schon gesichert,
      das Funding dazukommst.
      Aber du kriegst nicht Double-Digit, glaube ich
      und ich hab nie von Anfang an immer,
      als jemanden auf Augenhöhe gesehen,
      von dem ich auch noch lernen kann.
      Managing Director,
      Co-CEO
      und letztendlich dann auch
      Late Co-Founder
      und er hat Liefergrün neu erfunden,
      weil hätte er das nicht geschafft
      oder hätten wir ihn nicht gehabt,
      dann wäre Liefergrün niemals so groß geworden,
      wie es dann am Ende war,
      sondern wäre es bei 1,5 Millionen
      annualisierten Jahresumsatz
      geblieben
      und gescheitert.
      Wann habt ihr für euch entschieden,
      jetzt so langsam verstanden,
      wie wir den ersten Kunden
      und die ersten,
      vielleicht auch mal 2.000 Bestellungen
      an einem Tag rausbringen können in Berlin?
      Jetzt ist Zeit,
      entweder mehr Volumina in Berlin zu machen
      oder auch neue Städte
      und neue Kapazitäten aufzubauen.
      Das ging letztendlich Hand in Hand
      mit dem Vertrieb, also wir haben
      auf der einen Seite das Ziel Top-Line-Growth gehabt,
      das vor allem durch neue Kunden,
      aber wir wussten ja auch,
      dass ihr profitabel neben nur viele Pakete
      drin hast, das heißt, du brauchst deutlich mehr
      Kunden als 1 oder 2
      und Focus Customers waren
      immer die Top 100 bis
      Top 500
      im E-Commerce, erst mal die Top 100
      und haben das dann halt aufgeteilt.
      Wir hatten Senior-Cum
      und ein
      nicht Junior-Cum, aber ein Cum
      und haben dann aufgeteilt
      Platz 1 bis 100,
      Senior-Cum, Platz 101 bis 500.
      Jetzt musst du wieder ganz kurz mit Senior-Cum
      auf die Sprünge helfen? Ja, Keycom-Manager.
      Also Vertriebler, wirklich erfahrene
      Vertriebler von DPD,
      Genius, also wirklich genial.
      Steffen, wenn du es hörst,
      du bist genial.
      Ist jetzt auch wieder beim Logistiker.
      Glückwunsch an Fiegel.
      Und ja, also wirklich
      haben dann gesagt, okay,
      wir wissen, wer unsere Kunden sind
      und haben die bearbeitet
      und wussten auch, dass China
      die chinesischen E-Commerce-Unternehmen
      halt mega krass abgehen überall
      und haben das perspektivisch auch in Deutschland
      vorhersehen können
      und haben dann auch eine Kollegin
      dazu geholt, die
      die halt aus China
      kommt, die in Deutschland
      ja letztendlich die letzten
      Jahre nichts anderes gemacht hat,
      als chinesische E-Commerce
      Unternehmen an Bord zu bekommen
      im Vertrieb. Und dann hatten wir
      ein Dreier Sales Team
      nach und nach Kunden geklost, aber
      das war einfach ein großer Bottleneck, den wir unterschätzt haben
      von Anfang an.
      Du brauchst, um Kunden
      zu closen, halt irgendwie Coverage.
      Was bedeutet das?
      Dass die Frage Nummer 1 von einem E-Commerce-Ler
      ist, wie viel Prozent
      deckst du denn in Deutschland ab, wenn ich mit dir liefere?
      Wenn du in Berlin bist,
      deckst du so circa 5% des E-Commerce
      ab.
      Und da musst du halt plötzlich auf einmal in andere
      Städte reingehen. Das war
      nicht mehr irgendwie nice to have, sondern das
      war Grundvoraussetzung, damit du diesen Deal gewinnst.
      Das heißt, du hast nicht nur
      eine ineffiziente Stadt aufgemacht, sondern
      du hast mehrere ineffiziente Städte nebeneinander
      laufen lassen, einfach nur um den Kunden
      zu gewinnen, um perspektivisch
      deutlich effizienter zu laufen
      und profitabel zu werden. Das heißt, du bist
      der Profitabilität immer hinterher gelaufen,
      weil du dann irgendwie
      die Stadt effizienter gemacht hast, aber
      irgendwie eine kleinere Stadt öffnen musstest, wo du
      weniger Paket hast, die aber genauso
      groß ist. Keine Ahnung. Hamburg
      getrennt noch von der Elbe
      und dann auch noch irgendwie jeder verdient
      irgendwie 20% mehr.
      Auch quasi Mindestlohn sieht da nicht.
      Da brauchst du halt noch mehr Pakete.
      Das ist dann so ein Teufelskreis gewesen,
      den wir am Anfang unterschätzt haben.
      Was war die erste profitable Stadt?
      Das Ruhrgebiet.
      Das Ruhrgebiet war jetzt einfach
      also von dem
      westen Krefeld Düsseldorf
      bis hin in den Osten
      Werner Dortmund
      einfach am meisten Lieferung hat.
      Und obwohl es so groß war,
      flächenmäßig,
      war in der Mitte immer, waren immer
      zwei Autobahnen, ich glaube die A40
      und die What's Forever
      A43.
      Und dadurch konntest du halt super schnell von links nach rechts gehen.
      Und wir hatten dann genau
      in Essen unser Warenlager, das modernste,
      das größte, direkt neben
      zwischen DHL
      zwischen Amazon Logistics
      und DPD und GLS.
      Also es war the perfect spot to be.
      Und von da aus
      haben wir dann die Lieferung gemacht,
      super effizient.
      Und das war die erste Stadt, die profitabel war.
      Auch die einzige.
      Wie viele Lieferungen braucht man
      um in so einer Stadt
      oder in so einem Gebiet profitabel zu werden?
      Wenn ich die Zahlen noch auswände,
      dann wüsste aber, ich glaube,
      wir sind im Ruhrgebiet so an
      die 15.000 pro Tag
      gekommen.
      Und mit den 15.000 waren wir profitabel.
      Hast du
      eine Hochrichtung im Kopf, wo Berlin dagegen steht?
      Also von
      einmal, wo ihr wart und wo ihr hättet
      hinkommen müssen, um das irgendwie hinkriegen
      zu können?
      Wir hätten unser Volumen in allen Städten
      sein müssen.
      Es war auch nicht so
      abwegig.
      Es war auch nicht so weit down the road.
      Wir hatten ein Zelt-Sfunnel, der
      hat das locker hergegeben.
      Wir hatten in Berlin
      knapp um 10.000 pro Tag
      und ab 18.000
      haben wir gesehen, dass das Tage mit
      18.000, wir hatten ja auch Tage damit.
      Dass wir damit profitabel waren.
      Genauso wie
      Hamburg oder Wien.
      Aber
      es war
      einfach noch nicht da.
      Wir hätten glaube ich
      den ganzen Market
      Crash
      gut ein Jahr später vertragen können.
      Weil
      wir hätten nochmal eine Runde gebraucht
      in der Series B, um das
      bestehende Städte-Portfolio
      zumindest in Deutschland
      profitabel zu gestalten.
      Mit der Pipeline, die da angekommen wäre.
      Weil wir reden ja auch über Enterprices
      und Integrations.
      Auch wenn man
      verglichen zu Enterprise
      saß, war unser Sales
      Vertriebszyklen sehr, sehr kurz.
      Also 3 bis 4 Monate
      im Schnitt von
      quasi Opportunitätskreatur
      bis 1.Dieferung.
      Es war schon echt mega sportlich.
      Aber
      ja, am Ende
      hat es halt zeitlich nicht hingehauen.
      Wenn du dir
      den Durchschnitt
      oder auch vielleicht nur den einen
      Peak-Tag raus suchst, was waren so
      das Maximalste, was dir an Bestellungen an einem
      Tag über alle Standorte rausgepumpt
      habt, in der Größenordnung.
      Es geht jetzt nicht um die genaue Zahl.
      Ich glaube knapp 40.000 Pakete, 50.000.
      Es ist halt 15.000 Gruppe in Berlin
      im Ruhrgebiet, dann irgendwie
      so 10.000. Ja dann waren da so 20.000.
      Spannend.
      2020, 2020.
      Und dann
      war das erste Mal der Moment, wo es angefangen hat,
      sich zu drehen. Also ich meine
      das Ende der Geschichte kennen wir ja
      quasi schon, zumindest aus dem Intro
      und aus dem Titel wahrscheinlich, aber
      und das kurz angerissen. Aber wann war
      das erste Mal der Moment, wo du das Gefühl hattest
      oh shit
      gerade dreht sich das Moment um
      hier passiert was? Volumentechnisch
      und vertriebstechnisch 0.
      Also es ist wirklich
      vertriebstechnisch und Volumen
      und das ist das Traurige.
      Wir sind
      einfach nach dem Plan weitergegangen
      und wir haben den Plan
      mehr als erfüllt. Also ich glaube
      wenn du unsere VC-Investoren
      gerade auch von Anfang an fragst, so Speed
      in Westnorsken,
      das haben die auch nochmal danach bestätigt.
      Wir haben mehr als, also wir haben
      constantly overdelivered.
      Das Problem war nur,
      dass dann auf einmal der Markt halt
      sich gedreht hat, was
      Cash-Price angeht.
      Kapital hatte plötzlich
      einen Preis.
      Business-Models
      die irgendwie sehr viel Kapital benötigen
      und gleichzeitig aber
      auch selbst im
      großen Scale
      nur eine sehr niedrige Marge abwerfen
      waren auf einmal
      gar keine VC-Cases mehr und
      wir waren wahrscheinlich auch nie ein VC-Case
      wenn man es mal ganz ehrlich betrachtet
      so wir haben
      die Sachen ein bisschen besser gemacht
      aber für ein VC-Case musst du Sachen
      eigentlich 10 mal mindestens besser machen
      und
      wir hätten glaube ich ein paar Prozent
      in der Marge gewonnen durch Technologie
      und in der Kundenzufriedenheit aber wir waren
      eigentlich von Anfang an nicht
      keine Ahnung, so ein krasser VC-Case.
      Es war einfach nur super viel Geld da
      und Delivery-Hype
      und alle wollten auf einmal ihr Geld
      auf Delivery boomen, weil man wusste
      hey, da gibt's
      krasse Exits
      Flaschenpost hat's vorgemacht
      dann gab es irgendwie Deliverer
      die für 3 Milliarden an Shopify verkauft haben
      dann gab es irgendwie Flexport
      die irgendwie übernommen haben
      Chinesen drängen plötzlich
      auf den Markt, also es war irgendwie
      Full of Exits, Full of M&A Transaction
      und das war von einem Tag auf den nächsten plötzlich platt
      und genau in diesem Moment
      musste ich raisen und zwar für eine Series B
      mit der Story, guck mal, wir haben hier
      eine Stadt profitabel, wenn wir profitabel sind
      machen wir 3% Marge
      so, das ist übrigens nix
      auch nur in der Stadt, wir haben noch
      ein Riesen Overhead, ein Headquarter
      und jede andere Stadt die macht Miese
      da musst du quasi für jede Lieferung drauf zahlen
      wir haben zwar eine Pipeline
      die das profitabel macht
      aber wir brauchen jetzt nochmal
      20 Millionen um
      irgendwie dahin zu kommen, dass das
      existierende Portfolio profitabel ist
      und damit bei der Frage
      wie viel Cash brauchst du eigentlich bis so eine Stadt
      profitabel ist, also Perspektive
      stand und du dann antwortest ja also
      3 Millionen draus halt mindestens
      für eine Stadt und wir lagen eher bei 5
      so, dann kannst du dir ausrechnen
      dass in dem Markt halt irgendwie
      dass der Appetit halt sehr niedrig war
      und da war für
      uns Nils übrigens schneller
      als mir, klar
      wir müssen unsere Strategie
      ändern und zwar
      wir müssen damit
      rechnen, dass die nächste Finanzierungsrunde nicht klappt
      wir waren zu dem Zeitpunkt
      ja well bis
      medium well
      aber es war klar
      wir brauchen eine Strategiewechsel
      und Nils hat damals noch zu mir gesagt
      du wirst dich an meine Worte erinnern
      wir müssen verkaufen
      und ich wollte das natürlich als Gründer
      erstmal nicht wahrhaben
      weil du wechst und wechst
      und glaubst du bist irgendwie
      the hero
      weil sagt jemand ganz nicht an
      ich war glaub ich
      im ersten Moment weiß aber ein bisschen sauer
      wir müssen verkaufen, weil ich wusste
      insgeheim ist es, das ist der Weg
      wie wir die Mitarbeitenden halt retten
      auch, weil
      profitabel
      wäre nicht möglich gewesen
      das heißt entweder
      du kriegst eine Finanzierungsrunde
      sehr niedrige Wahrscheinlichkeit
      oder du kriegst es verkauft
      und deswegen
      war da im Moment
      gekommen, dass wir
      unserem Board
      vorgestellt haben, dass wir weitere
      10 Millionen brauchen
      und
      dass wir auf Exit gehen
      und das war im Februar
      2023
      dass wir ein Boardmeeting hatten, Januar sogar
      ein Boardmeeting haben, wo wir gesagt haben
      ich glaube
      wir müssen verkaufen
      wir brauchen auch nochmal 10 Millionen Euro
      damit wir hier ein vernünftiges
      Ergebnis für euch und für uns
      und für die Mitarbeitenden rausholen
      kurze Frage
      bevor wir da weiter reingehen
      wie viel habt ihr zu Peakzeiten verbrannt
      nur dass man das mal einschätzen kann
      knapp 1 Millionen
      pro Monat
      ich glaube du kannst es nicht ganz so vergleichen
      wie viel wurde wirklich verbrannt
      weil wir hatten auch Working Capital Issues
      das heißt
      60 Tage bezahlt
      nachdem wir die Leistung erbracht haben
      haben aber unsere Rechnungen
      quasi
      same oder next month bezahlt
      30 Tage 14 oder 30 Tage
      und dadurch hattest du halt immer auch eine Gap
      das heißt
      in einem Monat wie Dezember
      wo wir natürlich so viel
      Umsatz haben, weil wir plötzlich
      diesen ganzen Weihnachts Peak haben
      und den Black Friday Peak
      der ist zwar im November aber der kommt ja letztendlich
      auch trotzdem
      in der Lieferungsauswirkung beim Lieferanten
      kommt es ein bisschen später an
      in den Dezember rein
      heißt du bist dann plötzlich in deinem Peak Monat
      November und Dezember
      und finanzierst schön alles vor
      wird es aber erst in 2 Monaten bezahlt
      das heißt
      so ein Januar der hatte auch schon mal 1,4 bis 1,7 Millionen
      Euro
      dann war der Februar aber dafür bei 300
      das heißt wir haben immer geguckt
      was ist eigentlich unsere
      oder das Average 3 Month Burn
      und da lagen wir dann halt so
      in der Peakside bei einer Million pro Monat
      das heißt
      ihr hattet das Gefühl ihr braucht nochmal
      zwischen sagen wir 8 und 12 Monaten
      Runway
      durch die 10 Millionen Runde
      und wollt in der Zeit verkaufen
      wird das Board reagiert
      also der Plan war
      wir müssen massiv Kosten reduzieren
      und
      wir brauchen die 10 Millionen damit wir
      noch eine weitere Stadt aufmachen können
      um
      alle Kunden die quasi diese weitere
      Stadt noch brauchten
      zu signen, zu onboarden
      und quasi
      halbwegs
      in die Richtung profitable signen
      zu gehen
      um dann nochmal eine Chance zu haben
      dass uns wirklich jemand für attraktiv
      richtig attraktiv hält
      weil logistisches Infrastruktur
      das heißt wenn du 3 Standorte in Deutschland hast
      bist du nicht so attraktiv als wenn du 4 hast
      weil Deutschland hat
      4, 4, 5 große
      Metropoleregionen die so wirklich groß sind
      wenn du dann überall
      dein Fleckchen drin hast dann ist es super
      also Berlin, Hamburg, Ruhrgebiet
      und München
      und ja Stuttgart, Frankfurt
      Rhein-Main
      Stuttgart ist so ein bisschen kleiner aber Rhein-Main
      auf uns also wir wollten Rhein-Main
      noch eröffnen und München auch
      das war so die Strategie
      für Deutschland
      Österreich haben wir eine Frage gestellt
      weil es dann einfach
      Defokus war
      und
      ja
      das Board wie hat es reagiert
      Investoren von Anfang an
      haben darum hochgegeben
      haben gesagt genau das ist die richtige Strategie
      wir hatten dann aber ein sehr
      gespaltenes Board natürlich mit einem Series A
      Investor der vor ein paar Monaten
      ist
      an dem du dann sagst ja
      die Rendite-Erwartung ist super gering
      und die Founder wollen
      auf einmal verkaufen
      natürlich ist also
      da kann man den glaube ich auch keinen Vorwurf machen
      da ist das die sagen
      nee finden wir jetzt nicht so geil
      geht mal
      auf Funding
      so und dann hieß halt war das
      die Quid-Essenz von diesen Board-Meeting
      Kostenmassiv reduzieren super
      die Idee machen wir
      weitere Expansion machen wir nicht
      und
      wir schauen
      dass wir die 10 Millionen zusammenkriegen
      und wir investieren
      natürlich nur intern
      wenn es auch jemand extern gibt
      das heißt
      Anfang 2023 war geprägt von Bridge Financing
      ich muss eine Bridge reinholen
      und lay off
      und da haben wir wirklich
      uns die Frage stellen müssen
      und das war eine sehr harte Frage
      Stellung
      welche von unseren Mitarbeitenden
      machen jetzt gerade
      den Unterschied aus
      unabhängig davon
      ob sie Stars sind für die Zukunft oder nicht
      kannst du dir vorstellen
      dass viele Leute die von Anfang an dabei waren
      die hungrig waren
      die Kultur von Liefergrün
      und letztendlich auch das wofür es
      ein Stück weit gestanden hat
      aufgebaut haben
      weil ihr bleibt nichts anderes übrig
      weil Marketing macht
      in dem Moment kein Unterschied
      das heißt
      das einzige was ein Unterschied macht ist mehr Kunden
      Kosteneinsparung
      das heißt
      alle operativen Funktionalitäten
      Customer Support etc. müssen auf das Minimalste
      runtergesetzt werden
      und so verlierst du dann natürlich auch deine Kultur
      und
      das heißt der Anfang 2023 war
      davon geprägt
      um zum Sommer Bridge Financing zu bekommen
      Layoffs zu machen
      und irgendwie
      auf maximalen Sparkos zu gehen
      was macht das mit der Moral in so einer Firma
      ich glaube es kommt immer darauf an
      wie gut du es kommunizierst
      ich würde rückblickend sagen
      dass wir es sehr gut kommuniziert haben
      und dass wir es sehr gut gemacht haben
      und klar es ist ein Dauner
      aber wir haben
      ich glaube
      einen einzigen Mitarbeiter danach noch verloren
      der gesagt hat
      ne das ist nicht mehr das was es ist
      so
      das was es erstmal macht
      ist natürlich mega also ne
      keine Ahnung wenn ich jemanden kündige der von Anfang an
      Liefergrün aufgebaut hat
      auch Shares hat aber dann irgendwie ein Cliff Period ist
      oder ganz klar
      No Science auf irgendwie ein Exit
      für seine eigenen Shares hat
      jemand der vielleicht auch ein Freund geworden ist
      klar tut das weh
      und natürlich habe ich auch Trainchen verdrückt
      als ich Leute kündigen musste
      aber ich glaube es kommt dann auf die Kommunikation an
      und ganz klar und transparent zu sagen
      das ist die Situation
      we are full of shit
      wir haben eigentlich nur noch ein Überlebensmodus
      und der sieht wie folgt aus
      wir haben einen klaren Plan
      liebe Leute die da bleiben
      ihr braucht euch keine Sorgen machen
      wir haben hier das Scepter und das Ruder in der Hand
      und liebe Leute die uns
      verlassen müssen
      ich leid aber
      das ist die Begründung warum
      und wir versuchen diesen Exit
      so fair wie möglich für euch zu machen
      das heißt wir haben wirklich gesagt
      du kriegst ab jetzt Urlaub 3 Monate bezahlt
      und dafür gehst du raus
      blässt es dabei
      und
      hast einen schönen Sommer
      oder Frühsommer
      Frühling
      das war so
      wie wir es kommuniziert haben
      ich würde sagen
      und darauf komme ich vielleicht später noch mal zu sprechen
      aber wenn du dann
      ein paar Monate später
      deine Insolvenz verkündest
      und diesen gleichen Menschen
      die du in diesem Zeitpunkt gekündigt hast
      sagst
      bevor ihr es von der Presse hört
      wir haben Insolvenz anmelden müssen
      und die teilweise aus
      das ist emotional
      teilweise aus
      Münster aus München
      plötzlich angereist kommen
      um mit dir als Gründer
      noch mal so ein Last Dinner zu haben
      das habe ich halt noch nie erlebt
      und es ist halt irgendwie so ein
      mega krasser emotionaler Moment
      wo du halt merkst
      du hast die eigentlich alle gekündigt
      du hast die alle vor die Tür gesetzt
      und die kommen trotzdem
      und machen mit dir ein Dinner
      und trinken dann noch bis
      3 Uhr morgens oder so mit dir was
      und sind dir 0,0 sauer
      im Gegenteil sagen wie viel die gelernt haben
      es ist
      unbeschreiblich gewesen
      es war glaube ich von allen Momenten
      so der Moment der für die Ewigkeit bleibt
      und deswegen glaube ich
      dass wir es im Nachhinein
      betrachtet sehr gut kommuniziert haben
      weil sonst wäre das glaube ich auch nicht passiert
      das liegt wahrscheinlich nicht nur an der Kommunikation
      in dem Moment, sondern auch an dem was
      ihr davor aufgebaut habt
      was würdest du sagen
      hat die Lieferin Kultur ausgemacht
      dass diese Leute dann
      in jedem Moment sagen hey das war so viel für uns
      dass wir
      jetzt zu diesem Dinner auch nochmal kommen
      und da wirklich auch bleiben und eben nicht
      das Gefühl hatten von hey
      so eine Scheiße die hier passiert ist
      mein Chief of Staff würde mich jetzt wahrscheinlich
      umbringen
      aber ich glaube schon
      dass wir eine sehr familiäre Kultur hatten
      ich weiß
      und deswegen würde er mich wahrscheinlich jetzt umbringen
      Business is not a family
      it's a football team
      du musst immer den besten Player aufstellen
      ich glaube aber dass wir das
      beides irgendwie gemacht haben
      also auch ein Fußballmannschaft
      ist letztendlich so lange sie zusammen spielt
      wie eine Familie irgendwie
      und
      wir haben es geschafft
      und ich würde sagen dass es sehr ähnlich ist
      wie im Silicon Valley
      dass du
      nicht einfach nur the job is the job
      sondern the job
      is live
      and your life is
      is somehow Liefergrün auch
      und wir haben sehr viele Freundschaften
      durch Liefergrün entstehen lassen
      die trotzdem
      sehr professionell im Kontext von der Arbeit
      waren
      und das hat am Ende dazu geführt
      dass Leute die in extra Meter gegangen sind
      ja also wenn
      ich erinnere mich zurück dass wir
      in Hamburg so viele Paletten einmal hatten
      zu Weihnachten dass wir unser Versprechen
      nicht hätten einhalten können
      an den Kunden alles vor Weihnachten auszuliefern
      was natürlich massive
      Abfuck gewesen wäre
      um es auf Deutsch zu sagen
      aber ich habe selten eine Firma gesehen
      die
      wo die Mitarbeitenden sagen ok
      ich kann mich noch erinnern
      es war der 19.12. aber es war mein Geburtstag
      ich habe quasi einen Kuchen geschenkt bekommen
      von meinen Mitarbeitenden
      wir hatten Allhands, im Allhands haben wir davon erfahren
      und ich habe gesagt ok ich muss jetzt rüber
      nach Hamburg fahren
      und die Leute stehen auf einmal mit 4-5 Autos
      vor dir mit Schlafsäcken
      und sagen
      let's do it, lass uns zusammen rüber
      und dann fahren die da
      und liefern Pakete aus
      in Hamburg und das
      vom 20. bis zum 23. teilweise
      24.12.
      das machst du
      in keiner anderen Firma
      keine anderen Firma
      wo die Kultur
      nicht oder die Firma nicht part of your life ist
      du hast gerade angesprochen
      dass du die eine oder andere
      Träne verdrückt hast in dem Moment
      wo du die erste Entlastungswelle
      machen musstest
      wie geht es dir in so dem Moment
      wie kommst du in so einem Moment
      von deinem Arbeitstag nach Hause
      wann endet der Tag
      mit wem redest du da drüber
      mit wem red ich darüber
      Family and Friends
      meine Familie ist
      immer zu jedem Zeitpunkt
      irgendwie
      ein Fels in der Brandung gewesen für mich
      es ist auch super wichtig
      und die ist zwar nicht sofort hier in Berlin
      aber
      letztendlich immer für mich da
      und würden immer kommen egal was ist
      auch in der Insolvenz
      war die Familie letztendlich ein extrem
      starker Halt
      und dann aber auch Freunde wie hier in Berlin
      ja wie kommt man
      wie kommt man mit so was klar
      letztendlich
      du hast eine große Liste
      und du hast eine Fragestellung
      und die Fragestellung war
      wer ist für jetzt aktuell
      und für die nächsten 3 bis 6 Monaten
      entscheidend
      für die Firma
      und unabhängig von irgendwelchen
      persönlichen Gefühlen
      für eine Person musst du sagen
      ja oder nein
      hast du eine Liste mit
      einem Ex dahinter
      wenn du eine Ex hast dann kannst du nur die Frage stellen
      das war die nächste Frage wie kannst du für die Menschen
      diesen Ex zu fair
      und gut wie möglich machen
      dann hast du das beantwortet
      mit ok die kriegen sofort frei
      3 Monate bezahlten Urlaub
      eine mega Referenz
      kommen auf eine Liste
      ich versuch den irgendwie einen Anschlussstopp
      zu finden
      und ich bin so offen
      ehrlich wie möglich
      und nehme selber
      Verantwortung dafür auf
      und
      wenn das dann durch ist
      dann fühlst du dich natürlich scheiße
      so
      auch in dem Moment
      ich glaube in dem Moment ist aber immer noch so
      du weißt du musst performen
      du musst es durchkriegen
      kannst es nicht abbrechen
      und es wäre auch super unfair den Leuten gegenüber
      keine Ahnung wenn du nach einem zweiten Interview abbrechst
      und die anderen wissen dass sie gekündigt werden
      weil sie haben diesen Termin drin
      und ich nimm den Termin ich war und sag ihnen nicht ehrlich
      was Sache ist und kann mich nicht zusammenreißen
      aber wenn das dann vorbei ist
      dann gehst du nur noch nach Hause
      legst dich in ein Bett
      und das war der Moment auch wo ich geweint habe
      so und dann
      keine Ahnung ich bin so ein Frustfresser
      ich habe auch über die
      die schlimmste Zeit
      irgendwie 15, 20 Kilo zugenommen
      die ich jetzt kräftig ab ab ab trainieren bin
      aber
      bestätzt sie dann keine Ahnung
      Sachen die ich jetzt nicht runterkriegen würde
      ich habe mir irgendwie
      2 Double Smash
      Burger reingezogen
      innerhalb von 10 Minuten
      zack, zack, zack
      versuchst irgendwie zu kompensieren
      wie hast du es geschafft an am nächsten Tag
      trotzdem in die Firma zu gehen und zu sagen
      shit jetzt muss ich halt durchziehen
      ein unglaublich gutes Leadership Team
      vor allem
      mit einem Partner an deiner Seite
      in dem Fall Nils
      wo hundertprozentiges Vertrauen herrscht
      dann aber auch jemanden
      man muss auch sagen
      wir hatten vorher auch mit Max
      zusammen gegründet
      Max der
      der Firma unglaublich viel gegeben hat
      dann aber für sich selber entschieden hat
      als die Series A kam okay
      es wächst schneller als ich
      irgendwie persönlich
      und ich gehe jetzt erstmal in die Operative zurück
      und trete zurück von meinem C-Posten
      was bis heute
      finde ich unglaublich viel Respekt abverlangen muss
      und auch von mir
      bekommt und Max ist mein bester Freund
      in Berlin heute noch
      und der sich dann hoch gearbeitet hat
      und der dann aber auch da ist
      eigentlich mich zu trösten
      und mir heizgegeben
      das musst du dir mal vorstellen
      jemand der sagt
      ich gehe lieber runter
      und arbeite mich hoch
      aber ich bin trotzdem für dich da
      und bin dein Halt wenn du Hilfe brauchst
      ich habe noch nie eine Person wie Max gesehen
      so
      Maschine wirklich
      und diese zwei Menschen
      und da natürlich dieses unglaublich große Team
      was trotzdem geglaubt hat
      wir hatten ja ein Team trotzdem noch von
      mit der Operativen von 74
      75 Mann und Frau
      die geglaubt haben
      wir schaffen es
      wir haben ja offen kommuniziert
      wir wollen eigentlich
      einen strategischen Partner finden
      strategischer Partner gleich Exit
      so
      und trotzdem haben alle an einer Linie
      an einem Strang gezogen
      und dann kannst du nicht als Gründer
      und CEO sagen
      nee funktioniert nicht
      du musst funktionieren
      wie viele Leute hast du gehen lassen
      ich habe an einem Tag 23 Leute gekündigt
      da waren noch knapp über 70 da
      wir hatten von 54
      auf
      31 im Headquarter gekürzt
      und anschließend nochmal auf 21
      gekürzt
      und dann
      in den Standorten haben wir eigentlich nicht viel gekürzt
      wir haben nur eine Stelle
      abgebaut und das war der stellvertretender
      wir haben das Terminal genannt
      so eine Lagerhalle
      Terminal-Leiter
      und haben das quasi
      eine andere
      Position quasi dazugegeben
      das heißt
      wir haben nicht viele Stellen operativen
      abgebaut aber
      mehr als die Hälfte am Ende
      im Headquarter
      also ich kann mir vorstellen
      dass es auch zusammenschweißt dann
      dass sich Leute
      so wie er pushen da jetzt noch wirklich gemeinsam
      und dass es ein krasses Momentum auslösen kann
      wie hast du die Zeit danach wahrgenommen
      genau so
      fokussiert
      alle
      alle arbeiten in eine Richtung
      es ist kein happy Eierkuchen mehr
      Friedefreude
      Eierkuchen
      ich bin nicht so gut in den Sprichwörtern
      du merkst das schon
      du siehst auch dass alle
      auf dem Zahnfleisch laufen
      keine Ahnung
      die arme Anne
      die bei uns alles um HR gemacht hat
      als einzelne Person
      für alle die Lohnabrechnung gemacht hat
      dann das Hiring gemacht hat
      dann die Nachbesetzung in der operativen
      wie auch im Headquarter
      immer für alle Belange da war
      ich weiß nicht wie oft Anne mir gesagt hat
      ich laufe auf dem Zahnfleisch
      aber ich hatte keine andere Möglichkeit
      dazu holen
      ich hoffe dass sie bis da
      dafür sehr viel gelernt hat
      das hat sich auch einer der besten HR-Menschen
      jetzt in Berlin
      aber ja
      du versuchst einfach nur
      mit allen mega
      fokussiert nach vorne zu blicken
      eine Richtung zu gehen
      und versuchst halt irgendwie
      den Exit
      beziehungsweise das Beste
      für die Company hinzukriegen
      die Strategie, das war die Taktik
      und das war der Plan den wir hatten
      im Meilensteinplan, alle wussten wo es hingeht
      aber wir mussten halt im Bord die Einigkeit haben
      dass wir in Richtung Exit gehen
      was halt nicht da war
      und das glaube ich hat auch
      das haben wir gut vom Team weggehalten
      dementsprechend das Team ist gut fokussiert
      nach dem Plan gelaufen
      aber uns hat das schon
      glaube ich in der Führung
      beziehungsweise in der strategischen
      Ebene schon zerrissen
      wie habt ihr die Uneinigkeit gemanagt
      also gab's dann irgendwann später
      Einigkeit in Richtung Fundraising
      oder
      M&A oder wie hat sich das dann später verhalten
      also ich meine wir haben Anfang
      2023 ja diese Bridge
      Ansage oder beziehungsweise
      Entscheidung gemeinsam gefällt, dass wir die Bridge
      machen, hatten dann ein Investor
      der unbedingt investieren wollte
      hätten dann die 10 Millionen insgesamt zusammen gehabt
      der ist dann kurz vorher abgesprungen
      kurz vor Termsheet
      das ist halt auch nochmal
      ein Schlag ins Gesicht irgendwie
      und dann war halt irgendwie
      Sommer und dann war klar okay, wir kriegen diese Bridge nicht
      alle abgesagt
      und ich habe glaube ich mit
      in dem Fall 150 potenziellen
      Bridge Investoren gesprochen
      alle abgesagt
      dann kommt Sommer und dann richtest du dich neu aus
      dann bist du in diesem Sommer, hast wieder
      Boardmeeting und sagst
      dass ihr nicht viel verändert habt
      wirklich haben die
      Bestandsinvestoren investiert und die
      Hälfte der Bridge gemacht
      das war aber dann natürlich
      auch damit verbunden, dass wir jeden
      Monat Meetings haben beziehungsweise
      alle zwei Wochen, dass wir dann wieder
      Report ablegen müssen
      das heißt du hast auch schon viel Arbeit
      machen müssen eigentlich nur um zu reporten
      aber nicht wirklich um halt die Firma
      nach vorne zu bringen
      und dann hieß es halt okay, wir bereiten
      jetzt vor
      Series B funding
      nicht eine Bridge von 10 Millionen
      sondern Series B 20 Millionen
      und
      du erinnerst dich nie
      seit Anfang des Jahres 2023 gesagt
      wir müssten verkaufen
      genauso wie die
      Early Stage Investoren
      aber gut
      du kriegst da natürlich
      auch so ein Bild
      vorgelebt so hey guck mal wie
      deine Top Line wächst
      die Kosten gehen runter
      durch die Layoffs
      irgendwie sieht alles besser aus
      du kriegst mehr Kunden rein
      und das reicht doch um
      das Series B zu raisen
      und klar hoffst du es ja auch
      ich als Gründer habe natürlich darauf gehofft
      dieses Series B zu raisen
      und weiterzumachen
      weiterzuwachsen
      und
      wie managest du die Uneinigkeit
      wir hatten Board Meetings
      wo jeder seine Meinung gemacht hat
      und am Ende hieß es aber
      wir müssen Entscheidungen fällen
      als Management Team
      ich glaube
      am Anfang
      habe vor allem ich mich zu viel
      von diesen Meinungen beeinflussen lassen
      ich glaube ich habe zu viel davon
      dazu viel gedacht
      die müssen es ja besser wissen
      anstatt
      mein Ding oder unser Ding zu machen
      und zu sagen nein wir machen jetzt das
      Exit
      ich habe glaube ich auch dieses Board mehr gesehen
      als
      das sind die
      Entscheider
      aber eigentlich hätte ich viel mehr
      im Driver seat sitzen müssen
      ganz kurz
      keine Rechtsberatung aber
      das war auch während der Corona Zeit
      etwas anders was du liefern musstest
      und das war jetzt aber schon wieder die Neuregelung
      nachdem die Corona Regelungen ausgesetzt waren
      also die Corona Regelungen war quasi
      3 Monate Fortbestellungsprognose
      oder 4
      weiß ich nicht mehr genau
      die mussten wir dann immer nachweisen
      danach war es 12 Monate
      wenn du keine 12 Monate hast
      dann musst du eine Überschuldungsrechnung machen
      das bedeutet du musst quasi berechnen
      wie viel Geld bräuchtest du
      um die Firma zu liquidieren
      also nicht in die Inservenz laufen zu lassen
      sondern quasi geordnet abzuwickeln
      alle Verträge zu kündigen
      und dementsprechend
      die Kosten zu abzubauen
      auf Null zu bringen
      und wenn dein Kontostand da drunter ist
      dann hast du eigentlich
      keine Rechtsberatung aber ich glaube
      das ist wirklich wichtig
      dass alle Gründer sich das bewusst machen
      weil die Shareholder pushen natürlich
      in die eine Richtung
      wird schon nicht so schlimm sein
      und Inservenz ist nicht so schlauchsprachbar
      wir werden niemals über eine rote Linie gehen
      ja
      du hast gesagt
      CLA 1, 2, 3
      Terms werden schlechter
      ich glaube das kann sich jeder vorstellen
      ihr steht mit dem Rücken zur Wand
      könnt nichts anderes machen
      als zu sagen ok wenn wir das Geld nicht nehmen
      dann gibt es uns halt morgen nicht mehr
      bis wir morgen vielleicht zum Ansgericht
      wann war der Punkt
      dass es auch damit
      nicht mehr weiter ging
      dass man dann sagen musste
      der nächste CLA reicht nicht
      was war der Punkt
      wo es dann wirklich
      über die Klippe gesprungen ist
      also wir mussten ja immer sagen
      wofür ist
      wofür diese Bridge hat
      am Anfang war der Glaube
      immer in Richtung Finanzierungsrunde
      dann irgendwann zum Glück ab Oktober
      in Richtung Exit
      da haben wir auch wirklich gut Traction gemacht
      wir haben super viele potenzielle Käufer angeschrieben
      hatten Gespräche
      wir hatten vor Ort Termine
      mit Unternehmen
      die unsere Firma attraktiv fanden
      und potenziell gekauft hätten
      oder kaufen wollten
      und dann hieß es
      wie von Anfang an versprochen
      wenn ihr jemanden habt
      mit Termschied bis Weihnachten
      in jedem Fall war das zwischen Weihnachten
      dann machen wir eine neue Runde
      um dieses Termschied zu realisieren
      und dann haben wir
      angefangen über diese Runde zu diskutieren
      man wusste auch jeder was
      dafür eine Kaufform mit drin steht
      und jeder hat dann angefangen
      zu rechnen
      und so wurde es halt so
      dass die Liquidationspräferenz
      wir hatten zu dem Zeitpunkt
      22 Millionen Euro eingesammelt
      TISA
      dabei ist es geblieben
      dass jeder
      wir waren bei diesen 22 Millionen
      bei einer Liquidationspräferenz
      von 30 Millionen
      das war unter
      die Liquidationspräferenz war unter
      dem Kaufangebot was auf den Tisch lag
      das heißt
      darüber hinaus gab es Auszahlungen
      wurde dann
      bei dem letzten
      CLA das alles so gedreht
      pay to play
      dass die Liquidationspräferenz
      auf 60 Millionen Euro hochgegangen ist
      das heißt
      eigentlich nur die Investoren die jetzt
      in diesem letzten CLA
      investieren
      kriegen
      return auf ihr Geld
      weil das Kaufangebot wahrscheinlich
      in dem ähnlichen Rahmen liegt
      nee das lag dann da drunter
      aber man hat das
      man hat die Terms so gemacht
      zu sagen okay das Risiko ist hoch
      und
      nur die die jetzt noch
      quasi reingehen und zahlen
      die sollen auch
      von diesem Verkauf profitieren
      und musst du dir vorstellen dass so ein Angel
      der von Anfang an
      weil dieser Leidensgeschichte dabei war
      sich gefreut hat mit uns
      geleitet hat mit uns
      wirklich
      vom Kopf gestoßen wird
      und so ein Angel hat da nicht nur uns als Investment
      sondern vielleicht auch noch Gorillas
      das ist genau so passiert
      hat es noch einen anderen Investor
      ein anderen Investmentcase ist genau so passiert
      auf einmal fragt sich ein Angel Investor
      warum soll ich eigentlich noch Angel Investment machen
      wenn die VCs mit den großen Taschen
      dann uns rausdrängen können
      und man muss ja sagen
      dass nicht alle VCs so sind
      am Ende ist es aber auch deren Job
      das
      maximale rauszuholen
      deswegen darf man da auch nicht böse sein
      also man muss von Anfang an wissen
      auf was man sich einlässt
      und
      unsere League Pref ist dann hochgegangen
      und
      wir als Management
      haben ein gesamtes Team
      weil wir hätten bei der League Pref
      nichts bekommen
      wir hätten da nichts bekommen
      aber wir hatten quasi
      noch mal so ein Incentive
      über quasi eine
      M&A
      Inzentivierung also wenn der Deal
      zustande kommt, kriegt ihr so und so viel
      Prozent vom Exetil
      das heißt
      am Ende haben wir alle
      diese Finanzierungsrunde durchbringen
      und
      tendenziell habe ich ja vorhin schon angeteasert
      im Januar ist der Burn extrem
      hoch
      einfach weil
      November und Dezember Working Capital
      nochmal Reminder
      wir müssen da was vorbezahlen
      und dann war der Burn natürlich
      im Januar auch sehr hoch
      und
      wir haben das reported an unsere
      bestehenden Investoren klar
      weil wir eine Reportingpflicht haben
      das hat aber
      das war einfach schlechtes Timing
      dass es ausgerechnet
      der Januar war
      das hat zur Verunsicherung geführt
      reicht das Geld aus
      und wir haben ja
      einen Plan mitgegeben, das hätte ausgereicht
      um die Transaktion über die Bühne zu bringen
      reicht das Geld aus
      was wir jetzt einsammeln
      bei diesem Burn
      der Burn ist so hoch
      die Tendenz ist total negativ
      ja klar
      weil wir reden hier über den Januar
      und der Januar ist immer der Monat mit dem höchsten Burn
      und
      dann auch noch zusätzlich der Fakt
      dass dieses Angebot von einem
      Logistikunternehmen
      aus China kam
      wo man natürlich
      auch nicht ganz einordnen kann
      wie
      ist da die Strategie, wie ist da die Rechtsregelung
      weil letztendlich kann man da niemanden verklagen
      so wirklich
      aus Deutschland heraus
      hat halt dazu geführt
      dass sehr große Verunsicherung bei diesem
      Lead Investor
      war
      der sich dann
      und das ist das was
      mich im Nachhinein sehr
      enttäuscht hat
      24 Stunden
      vor Notartermin abgesagt hat
      und dieser Notartermin war ein Freitag
      und
      wir hätten diesen Notartermin am Freitag
      durchführen müssen und haben es klar kommuniziert
      und
      am Donnerstagabend
      habe ich einen Anruf bekommen
      erst mal eine WhatsApp Nachricht
      an Nils und mich
      können wir bitte kurz telefonieren
      und dann
      sind wir in dieses Telefonat reingegangen
      wo dann
      ein Investmentanalystin
      oder Investmentmanagerin
      noch nicht mal
      der Gründer von diesem Fonds
      nicht mal als Partner
      nicht mal als CEO
      die dann gegenüber sitzt
      und die Investmentmanagerin
      die hat uns
      immer begleitet durch Höhen und Tiefen
      die hat genauso mitgelitten wie wir
      aber ich hätte erwartet, dass da wenigstens
      dann irgendwie
      höhere Instanz noch dabei ist
      die dann sagt
      die Reise ist vorbei
      weil der Fakt, der ist in Ordnung
      der Fakt, das ist
      Business, dass es so ist
      aber ich glaube das was
      halt in dem Moment klar war
      ist, wir haben nicht mal
      Zeit, um Fire Sale zu machen
      wir hätten nicht mehr, wir haben ein Angebot auf ein Tisch
      für
      gewissen Betrag
      und wir hätten auch für ein Euro
      verkaufen können, vielleicht
      und hätten das alles schnell über die Hühne
      bringen können und die Mitarbeiter
      hätten alle ihre Arbeitsplätze erstmal behalten
      man weiß ja nie, was der Käufer dann macht
      aber
      das war in diesem Moment
      alles weg
      weil
      versuch mal ein Fire Sale über Freitag, Samstag, Sonntag zu machen
      haben wir versucht übrigens
      haben von einem DAX-Konzern
      vom CEO vom DAX-Konzern
      auch
      doch DAX-Konzern
      hier den Piedmatz bekommen
      mit
      ich wollte da jetzt nicht wirklich über das Wochenende
      eure Firma verkaufen für ein Euro
      kann ich nicht zustimmen, so
      kann ich nie machen, ich brauche dafür eine Woche
      und das ist schon verdammt schnell
      und dann war es so
      dass am Montag unser Antrag
      den wir am Freitag eingereicht haben
      bearbeitet wurde
      und Liefergrün
      in der vorläufigen Insafe
      ich glaube wir müssen einmal erklären
      zwischen
      vorläufiger und dann auch der Unterschied
      zur finalen Insolvenz, also was dann in dieser Phase passiert
      was dann
      ich denke, dass viele zwar das Wort Insolvenz hören
      und kennen und einordnen können
      aber das ist da doch ein paar
      Unterschiede gibt, die auch aus
      edukativen Zwecken wahrscheinlich doch relevant sind
      zu beleuchten
      genau, also
      vorläufige Insolvenz ist erstmal die Geschäftsführung
      stellenden Antrag
      weil sie glaubt, dass Insolvenz
      vorherrscht
      das geht zum Gericht
      das Gericht sagt
      wir bestellen vorläufigen Insolvenzverwalter
      der Insolvenzverwalter kommt
      in die Firma, schaut sich das an
      und stellt als erstes fest, ob es
      eine Insolvenz wirklich gibt oder nicht
      die hat da relativ schnell feststellen können
      und macht sich ein Bild davon
      ob der Deckungsbeitrag positiv ist
      ja oder nein
      zwar bei uns natürlich auf Company Level nicht der Fall
      macht sich ein Bild davon
      wenn wir mal cash flow positiv sein
      wenn man die Mitarbeiter
      gehälter rausrechnet
      weil es gibt der Insolvenz-Gate in Deutschland
      für drei Monate um das Ruder
      umzuschmeißen
      beispielsweise, es war auch bei uns nicht gegeben
      weil die größten Kosten waren
      oder der größte negative Punkt war
      beim Deckungsbeitrag
      und dann ist die Entscheidung innerhalb
      von zwei Stunden
      relativ klar was der vorläufige Insolvenzverwalter macht
      nämlich die Masse retten
      und das bedeutet
      sofort alles abschalten
      also innerhalb von
      zwei Stunden war unsere
      komplette Revenue bei Null
      alles weg
      Wie war der Moment, das selber mitzuerleben?
      Die Insolvenz
      wir hatten Team-Meeting
      ich glaube das beschreibt es ganz gut
      wie da die Emotionen waren
      ich habe es einmal kurz gesagt
      was los ist
      und es mir unglaublich leidtut
      und dann hat Nils übernommen
      weil ich quasi geweint habe
      vor den Leuten, weil klar
      es ist vorbei
      und Nils hat dann übernommen
      um den Leuten zu erklären was so
      die nächsten Schritte sind
      und wie es weitergeht
      was es für jeden einzelnen bedeutet
      aber mir war wichtig
      dass ich die Message klar sage
      was los ist
      und ich bin auch sehr froh
      dass Nils dann übernehmen konnte
      aber ja, es ist erstmal
      es fühlt sich erstmal so an
      als ob dir jemand den Boden wegreißt
      wirklich
      es ist wirklich so, du denkst
      du denkst dir
      wie viel Arbeit du da reingesteckt hast
      und jeder Einzelne
      für so ein Ende
      und du bist auch natürlich
      komplett in der Unbekannten
      so was kommt denn jetzt als nächstes
      du hast es noch nie mitgemacht
      sondern Inselvenz
      was bedeutet das für mich persönlich
      was bedeutet das für
      die Mitarbeiter
      das weißt du ja auch nicht 100%
      klar hat der Inselvenz anwalt dir das
      alles vorher erklärt, aber so richtig durchgemacht
      hast du es auch nicht
      und dann hast du die Investoren
      die fragen auch, wie geht es weiter
      dann hast du ein paar Investoren die sagen
      hey, wir sind bei dir an der Seite
      und wir helfen dir
      mit den Investoren die eigentlich
      gar nichts mehr mit der Situation zu tun hatten
      also man muss wirklich sagen
      der Partner von Speed Invest
      und auch der Principal von
      Norsken
      und auch die Angels, sie waren
      so nah bei uns
      und die haben so mit uns gefühlt
      genauso wie die Investmentmanagerin
      von dem Series A fand
      die haben mitgefühlt mit uns
      und haben wirklich supported
      aber am Ende
      natürlich
      und wir mussten dann
      im Inselvenzverwalter helfen
      im Vorläufigen so schnell wie möglich
      alles abzuwickeln
      und was bedeutet das zu dich
      für mich bedeutet das
      ich bin dann irgendwann
      nach 2 Monaten freigestellt worden
      also wir haben es abgewickelt
      mein Job war
      dementsprechend als Geschäftsführer nicht mehr erforderlich
      ich wurde freigestellt, ich bin immer noch
      Geschäftsführer, wir haben immer noch die Inselvenz
      das geht auch noch, ich bin auch noch
      im Inselvenzverwalter immer in Kontakt
      aber es ist letztendlich der Arbeitsaufwand
      2 Monate war Arbeitsaufwand
      danach ist eher weniger Arbeitsaufwand
      man hilft natürlich noch da Auskunft zu geben
      wo man Auskunft geben kann
      aber für mich persönlich bedeutet das
      mein Business
      was ich jahrelang aufgebaut habe
      ist weg
      2 Monate
      danach
      fühlen sich unglaublich scheiße an
      also
      ich war wirklich in einem Loch
      also es ist halt so
      ich wusste ja
      der Kopf hier oben sagt
      du wusstest dass es passieren kann
      es ist ein worst case scenario
      und du hast immer gesagt
      wenn es passiert dann passiert es
      aber ich habe ja super viel gelernt
      und mein Kopf hat die ganze Zeit das wiederholt
      ja natürlich habe ich viel gelernt
      und unglaublich großes Netzwerk aufgebaut
      und
      ich bin
      unfassbar dankbar für diese Reise
      die wirklich
      mir
      unglaublich viel gegeben hat
      mir sehr viel Professionalität gegeben hat
      im Businessleben
      mich auf der professionellen Seite
      natürlich auch altern hat lassen
      reifert werden lassen
      ich bin unglaublich dankbar
      aber im ersten Moment hast du trotzdem
      deine Firma verloren
      und das fühlt sich einfach am Herzen
      das fühlt sich im Bauch
      und das fühlt sich den Tränensecken einfach schlechter an
      und das bedeutet dass du reizbar bist
      dass du
      weinst
      ich bin tagelang nicht aus dem Bett gekommen
      also ich muss dir vorstellen
      du wachst morgens auf
      und ich bin bis 11 Uhr liegen geblieben
      im Bett
      ich habe quasi
      eine Wohnung aus dem Bett gemacht
      weil es mir einfach schlecht ging
      und
      irgendwann habe ich dann noch meine Familie angerufen
      meine Mutter und habe gesagt
      ich weiß
      ich weiß es ja
      dass ich alles richtig gemacht habe
      und dass es alles mega
      krasse Erfahrung ist
      und dass ich nur stärker dadurch werde
      und nur profitieren werde
      alles was deine Mutter dir dann so sagt
      ich weiß was alles aber mir geht es trotzdem einfach scheiße
      und was meine Eltern gemacht haben
      war an dem Moment die haben sich Urlaub genommen
      beide, mein Vater und meine Mutter
      und wir sind
      nach Dahan an die See
      in Belgien gefahren, haben gesagt
      komm rüber, wir fahren machen Urlaub
      eine Woche lang
      da wo ich immer als Kind schon war mit meinen Eltern
      und
      die Familie hat mir unglaublich viel Kraft gegeben
      genauso wie meine Freunde
      die auch in der Heimat
      und die ja wirklich auch
      wie oft er auf mich verzichten musste
      auf irgendwelchen Veranstaltungen
      weil ich halt mein Business gemacht habe
      und trotzdem ist er da
      aus der Heimat
      ich kann jederzeit da hinkommen
      und jederzeit anrufen
      genauso wie mit dem kompletten Freundeskreis
      also es ist so
      ich bin dazugekommen und es war so als ob ich nie weg gewesen wäre
      und ich war de facto weg
      und man hätte sie nicht übel nehmen können
      wenn sie gesagt hätten
      wer bist du eigentlich
      so die letzten 3 Jahre warst du nie hier
      wenn es gescheitert ist, kommst du hier plötzlich an
      und das hat mir
      unglaublich viel Halt gegeben
      das hat mir unglaublich viel zurückgegeben
      Kraft gegeben
      und nach 2 Monaten
      weißt du dann auch okay
      der Kopf hatte recht
      und das fühlt das Herz auch mittlerweile
      ich bin
      ein Gründer vom Herzen
      und ich kann es jedem nur empfehlen
      ein Gründer zu sein
      ich habe meine Reise
      angefangen mit
      den Satz von Tarek Müller
      der mir damals gesagt hat
      der Gründer von About You
      was ist das Schlimmste was dir passieren kann
      wenn du heute gründest
      und natürlich stand
      der Satz wurde am Freitag gestellt
      Flo Dostad war übrigens auch dabei
      der hier da sitzt wo du sitzt
      der war auch auf dieser Reise dabei
      das war so für uns die Reise
      wo wir angefangen haben zu gründen
      das war am Freitag und am Wochenende haben
      wir uns Gedanken gemacht was eigentlich das Schlimmste
      ein Insolvenz
      zu scheitern
      aber
      so what
      die Erfahrung die du machst
      ist ja bei Weitem
      tausendmal besser als das was du
      was du irgendwie an deinen Unterscheitern verstehst
      an diesem Wochenende habe ich mich damit ja
      schon befasst bevor ich Gründer geworden bin
      und habe trotzdem, obwohl ich wusste
      dass die Insolvenz quasi worst case
      die Nachricht ist
      was ich nicht als Schlimm angesehen habe
      weil sonst hätte ich nicht am Montag entschieden
      meinen Job zu kündigen bei Henkel
      und Gründer zu werden
      und
      deswegen sage ich bis heute
      es war die beste Entscheidung
      meines Lebens
      Gründer zu werden
      ich werde wieder Gründer werden
      ich werde mein Leben lang Gründer bleiben
      ich kann es jedem nur empfehlen
      und zu werden
      und
      sich nicht davon abzuhalten
      von
      vom Scheitern
      weil Scheitern ist
      business wise vielleicht ein Scheitern
      aber nicht persönlich
      und jeder der mir sagt
      du bist gescheitert
      der hat keine Ahnung weil
      ich bin so viel reicher geworden
      an Erfahrungen
      und an Wissen
      und ich bereue keinen Schritt
      denkst du heute anders
      aufgrund all der Erfahrungen
      über company building nach?
      ja
      inwiefern
      es gab eine Zeit wo ich gesagt habe
      ich werde nur noch bootstrapping
      mein nächstes Ding wird bootstrapping
      davon bin ich aber mittlerweile wieder weg
      ich glaube
      es kommt darauf an was du bauen willst
      ob du es mit Investoren machst
      und so viele tolle Investoren da
      wir hatten auch super viele tolle Investoren
      bei uns
      und du kannst auch bootstrapping
      ich glaube es kommt darauf an was du machen willst
      aber das was
      ich gelernt habe
      ist
      was sind so die
      die Punkte
      wo du dich drauf einlässt
      um wie du dann auch damit umgehst
      und ich glaube
      wenn ich eine company gründe
      werde ich
      und das werde ich
      werde ich immer als der
      da stehen wollen
      der einen klaren Plan hat
      und selber entscheidet
      mit dem Mitgründer
      der Mitgruderin
      so never lose the driving seat
      das ist eigentlich so eines der wichtigsten
      Sachen
      und mache nicht die gleichen Fehler
      nochmal
      weil wir haben genug Fehler gemacht
      was passiert jedem
      und
      ich würde sagen company building
      must be fun
      must be hard work
      also ich glaube
      so einfach geht es nicht
      so dieses typisch Berlin Berlin
      Tischtennisplatte und so weiter
      klar kannst du ein Tischtennisplatte haben aber
      ein Startup zu gründen ist harte Arbeit
      und wenn du erfolgreich sein willst
      musst du harte Arbeit leisten
      mit dem Mitarbeiter
      du musst wissen worauf du dich einlässt
      und ich glaube
      so
      ein bisschen rückblickend
      fühle dich niemals zu sicher
      also ich habe ja schon voran
      vorhin gesagt so keine Ahnung
      wir hatten dann diese 500 Lieferungen
      wir überspringen ramp up 2 und 3
      wir sind die kings
      ich habe mich teils also wirklich weil ich war
      an jedem wie sie eingeladen auf jedem
      auf jeder Veranstaltung habe ich gesprochen
      auf der Bühne und hab gezeigt wie geil
      mein Business ist und wie sie es
      wollten investieren, wir hatten Term sheets
      wir hatten kompetitive
      Situation
      aber es kann halt alles schnell vorbei sein
      dieser ganze Fame, dieser ganze Halb
      muss nur platzen
      fokussiere dich auf das was wichtig ist
      und jetzt mal ganz ehrlich
      wenn du nur eine Million Euro Umsatz machst
      bist du niemand, wenn du 10 Millionen Euro
      Umsatz machst, bist du niemand in dieser Welt
      sag ich jetzt mal
      du hast mega viel erreicht
      aber ich glaube nicht, dass du
      mit einer Million oder mit 10 Millionen
      aber auch nicht mit hunderten, einer Milliarde
      oder sonst was dich jemals hinstellen darf
      und sagen kannst oder sagen muss
      ich bin der Geizte
      und mir passieren keine Fehler
      und glaube rückblickend betrachtet
      haben wir uns zu sicher gefühlt
      an einem bestimmten Punkt nämlich da wo wir
      die Schnauze geflogen sind
      obwohl wir damit gerechnet haben
      nämlich beim ersten Remb-Up
      und da war für uns so
      uns kann nichts aufhalten
      ich glaube
      das nächste Business
      muss ein bisschen mehr Humble sein
      weil alles kann so schnell vorbei sein
      das heißt du musst diese
      ganze Journey
      genießen
      und ich glaube
      dass du als Gründer sehr viel genießen kannst
      und das ist meine zweite Arbeit
      aber bleib immer Humble
      ich glaube wenn ich jemanden tip geben kann
      als Gründer
      bleib Humble
      und Real
      verstell dich nicht
      ich bin so wie ich bin
      und meine Persönlichkeit kann ich nicht ändern
      ich kann nicht verstellen
      es kommt irgendwann raus
      ich bin so wie ich bin und ich verstehe mich nicht
      ich werde mich nie verstellen
      bei all dem was wir gerade besprochen haben
      das ist ein gründeligende Thema
      trotzdem auch irgendwie die ganze Insolvenz gewesen
      und am Ende
      bin ich super dankbar wie offen du darüber sprichst
      weil das ja ein riesen Thema ist
      wenn jetzt andere
      Gründer und Gründerin zuhören
      die vielleicht auch über das Thema nachdenken
      und für sich entscheiden müssen
      auf der einen Seite
      haben wir glaube ich gelernt
      welche Berechnungen ich vielleicht auch selber immer vor Ort haben
      muss
      um sagen zu können wo wir stehen
      mit dem ich immer wieder spreche
      um herauszufinden was passiert
      aber was sind vielleicht noch weitere
      Learnings aus dieser ganzen Zeit
      die dann auch auf einen
      als Geschäftsführer zukommen
      wo man darüber nachdenken muss
      und sich einfach bewusst sein muss was es bedeutet
      weil wie du sagst Investoren sagen ja
      Handelsresolvenz ist ja nicht so schlimm
      aber was bedeutet das denn noch
      ja
      also als erstes ist klar so
      als Geschäftsführer hast du mehr
      oder Gründer und Geschäftsführer
      mehr als nur keine Ahnung unternehmen
      sondern du hast irgendwie deinen
      Mitarbeitern, deinen Kunden
      und deinen Lieferanten gegenüber
      auch Verpflichtungen
      so das ist glaube ich etwas was
      jedem klar sein muss
      dass es nicht irgendwie nur cool ist
      Gründer und Geschäftsführer zu sein
      sondern auch eben
      bestimmte Verpflichtungen mit sich bringt
      und eine dieser Verpflichtungen
      ist halt wirklich der Schutz
      von Gläubigern
      also der Schutz von Leuten
      denen du als Unternehmen Geld schuldest
      und wenn du halt
      in der Situation bist wo du nicht profitabel bist
      dann hast du Gläubiger
      und dann hast du
      die Möglichkeit das zu finanzieren
      über beispielsweise Wagniskapital
      wie CIS und Investoren
      aber auch dann ist klar
      dass du irgendwann
      wenn du jeden Monat
      Geld verlierst
      irgendwann kein Geld mehr auf dem Konto hast
      und
      da geht es letztendlich
      um das Thema Insolvenz
      und
      ja, als Geschäftsführer
      einer GmbH hast du letztendlich
      eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung
      aber das bedeutet nicht dass du
      komplett aus der Haftung raus bist
      du haftest trotzdem noch für viele Sachen
      und eine Sache ist davon eben
      alles was du falsch machen kannst
      und
      da gibt es vieles zu berücksichtigen
      aber bevor du diese Rechnung selber machst
      oder die
      Schlussfolgerung selber machst
      ich glaube in dem Moment wo
      dir klar wird
      dass dein Geld für weniger
      als 12 Monate hält
      solltest du dir als Geschäftsführer
      ernsthaft darüber Gedanken machen
      und auch wenn es 11 Monate sind
      und Investoren sagen
      es sind doch nur 11 Monate
      und dann ist es gut
      in dem Moment wo du nur noch 12 Monate
      Runway hast auf dem Konto
      und da drunter bist
      solltest du dir Gedanken machen
      wie du mit der Situation umgehst
      und my not wise ist da
      ganz klar hol dir ein Insolvenzanwalt
      an deine Seite
      der dich berät
      so dass du definitiv keine Fehler machst
      weil wenn es am Ende dazu kommt
      dass du irgendwie ein Fehler machst
      und das ist bei uns zum Glück
      nicht der Fall gewesen
      weil wir haben von Anfang an einen Insolvenzanwalt dabei gehabt
      der uns gesagt hat was wir dürfen
      was wir nicht dürfen
      da geht es teilweise wirklich auch um Kleinigkeiten
      letztendlich
      bin ich denerlei der Meinung
      solltest du sobald du weniger
      als 12 Monate auf dem Konto hast
      solltest du
      dir jemanden professionell an die Seite holen
      und
      wir hatten jemanden
      sehr kompetenten
      und da bin ich auch sehr dankbar drüber
      dass diese Person uns
      auch in die
      Board Meetings notfalls
      mit begleitet hat
      weil ich glaube auch was
      was unseren Insolvenz so gemacht
      hat ist den Investoren
      auch beizubringen was deutsche Insolvenz
      recht bedeutet weil
      es gab ja
      jahrelang nur
      eine Richtung nach oben
      das Schlimmste war irgendwie
      ein FireSale für ein Euro
      es gab ja wirklich wenig Insolvenzen
      in der Start-up-Szene und auf einmal kommen sie
      und
      viele Investoren wissen dann glaube ich auch noch nicht
      mittlerweile schon aber zu dem Zeitpunkt
      was bedeutet das denn jetzt
      also was ist denn die rote Linie
      wo dürfen wir denn nicht drüber treten
      und da bin ich sehr dankbar
      dass diese Insolvenzanwalt
      an unserer Seite war
      und uns geholfen hat
      deswegen das würde ich immer machen
      ich schätze mal
      ich packe auf jeden Fall sowieso dein linken
      Profil drunter aber vielleicht
      falls ein, zwei Leute dich nach
      Empfehlung sowohl für Insolvenzanwalt
      als auch vielleicht noch mal konkrete Gedanken
      zu ihrer Situation
      befragen möchten
      beschreibt Niklas einfach
      ich glaube ihr habt gemerkt
      spricht sehr offen auch über die Situation
      ich würde hier wahrscheinlich
      einen Punkt machen
      und sagen hey wir haben echt viel gecovert
      aber man kann sagen wir haben die liefergrünen Story
      wirklich von
      Sekunde eins bis
      Stunde Null
      also Stunde Null wäre eigentlich auch wieder der Anfang
      von Stunde Null bis Stunde Null
      ja so in etwa ja Stunde Null wo es beginnt
      uns nichts gab bis Stunde Null
      wo es quasi wieder zu Ende war
      und das letzte Kapitel
      geschlagen hat
      einmal durchsprechen können
      und bin dir wirklich für all die
      Offenheit super dankbar
      dass da sehr viel Learnings dabei sind
      für Gründer und Gründerinnen
      die jetzt gerade akut bauen
      und sich auf der einen Seite vielleicht manche
      Dinge gar nicht so bewusst sind
      weil wer spricht denn über Insolvenzrecht
      so es geht in der Startup Szene immer
      nur um ja von Finanzierungsrunde
      zu Finanzierungsrunde holt ihr irgendwie 2 bis
      vielleicht 3 Jahre Runway wenn du kannst
      und dann läufst du und dann guckst du halt irgendwie so mit
      neuen Monaten Vorlauf das du eben
      Raising gehst und und und
      und ich glaube dass da sehr viel klar geworden ist
      worüber man eigentlich nachdenken sollte
      wann man über Sachen nachdenken sollte
      und selbst wenn man natürlich sagt
      ja es sieht doch eigentlich gut aus
      und wir kriegen bestimmt nochmal eine Runde zusammen
      man natürlich einfach immer für den Fall rechnen muss
      dass es nicht so ist weil Sachen
      und Gegebenheiten sich verändern können
      und du dann natürlich auch als Gründer
      und Geschäftsführer in
      Haftungsthemen rutschen
      kannst wenn du eben
      da nicht vorbereitet bist
      und ich glaube da mal so ein Überblick zu haben
      und Licht auf ein Thema
      scheinen zu können was nicht so häufig besprochen wird
      super super hilfreich
      eine Klasse schon mal vielen lieben
      Dank ich bin sehr gespannt was bei dir
      als nächstes ansteht du hast ja schon gesagt
      das Gründer Gehen
      wird aus deinem
      Kopf nichts und aus deinem Herz nicht so schnell verschwinden
      haben wir schon gespannt und
      wünscht da viel Erfolg auf dem Weg
      Danke dir, hat Spaß gemacht
      Ja mir auch für alle die gerade zugehört
      haben das Gefühl am Hey das war eine coole Episode
      wäre super wenn ihr natürlich die Episode mit jemandem teilt
      der vielleicht
      daraus auch was lernen kann
      und ich glaube das betrifft so ziemlich alle Unternehmer
      und Gründer und Gründerin
      und wer mag
      kann natürlich dem Podcast irgendwie noch eine positive Bewertung
      da lassen auf Spotify, Apple
      oder auf YouTube mein wegen auch einen Daumen nach oben
      ich
      würde sagen
      damit machen wir einen Punkt Niklas
      vielen Dank für alles
      Danke dir