Christian Miele ist General Partner bei Headline und investiert in Seed und Series A Startups.
Headline verwaltet in ihrer neuesten Fondsgeneration über 950 Millionen verteilt auf drei Fonds.
Insgesamt stellt sich in Deutschland und Europa schon die Frage, inwiefern wir dem Ökosystem mit all dem Kapital etwas Gutes tun?
Denn dadurch, dass die Fonds inzwischen immer größer werden, müssen auch die Firmen, die damit finanziert werden, immer größer werden.
Auf einmal reicht es nicht mehr, eine Milliardenbewertung zu erreichen, sondern es müssen vielleicht sogar drei oder fünf Milliarden werden.
Wie lernen wir als Ökosystem diese und vielleicht noch viel größere Firmen zu bauen?
Des Weiteren sprechen wir auch über die anstehende Veränderung in der VC Branche durch künstliche Intelligenz.
Christian ist der Meinung, “alles wird in der Zukunft maximal transparent sein” und es geht bald nicht mehr um proprietären Zugang zu Deals, sondern vielmehr um die Marke und den Ruf eines Fonds.
Was du lernst:
ALLES ZU UNICORN BAKERY:
Christian Miele:
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/christianmiele
Headline: https://headline.com/
Unicorn Bakery Whatsapp Broadcast:
Hier erfährst du alles, was du als Gründer wissen musst: https://drp.li/jrq5S
Unser WhatsApp Broadcast hält dich mit Einblicken in die Szene, News und Top-Inhalten auf dem Laufenden.
Marker:
(00:00:00) Tun wir uns mit der großen Menge an großen neuen Fonds was Gutes?
(00:05:41) Woran liegt es, dass Deutschland keine 100 Milliarden-Firmen bauen kann?
(00:15:33) Wie bekommen wir noch mehr Wissenschaftler dazu, Startups zu gründen?
(00:25:54) Wie verändert sich der VC Job durch KI? Womit kann ich mich dann als Investor differenzieren?
(00:32:39) Verkürzen sich die Entwicklungszyklen für Firmen aufgrund der neuen Technologien?
(00:39:03) Was macht einen guten VC aus und wie bringst du Gründer aus der Überzeugungs- in die Vertrauensphase?
(00:48:26) VCs: klare Meinung oder Everybody's Darling?
(00:52:37) Wie blickst du auf deine Jahre beim Bundesverband Deutscher Startups zurück?
(00:55:46) Wie geht die Karriere bei einem Fonds weiter, wenn man General Partner ist?
(00:58:28) Wie gehst du im Nachhinein mit vermeintlich schlechten Deals und Entscheidungen um?
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als Investor zusammenreißen müssen und muss ein guter Partner sein. Punkt.
Weil, wenn das nicht bist, dann wird die Wahrscheinlichkeit steigen, dass das dann
auch an die Öffentlichkeit kommt oder die Gründer darüber sprechen. Und dann wird
es für dich schwieriger werden, bei der nächsten guten Firma mit einem Unternehmer
zusammen ein Deal zu machen. Christian Miele ist spätestens seit seiner
Zeit als Vorsitzender für den Bundesverband Deutsches Start-ups nicht mehr aus dem
Start-up-Ökosystem wegzudenken, hat mit dem Verband die Verbesserungen für die
Mitarbeiterbeteiligung erwirkt. Und eigentlich ist seine Verbandsarbeit aber nur
neben Job gewesen. Denn den Hauptteil seiner Zeit verbringt Christian als
General Partner bei Headline. Headline investiert in Seed- und Series A Start-ups.
Und in dieser Episode von Unicorn Bakery sprechen wir über die Inflation von
Fonds volumina. Also, dass es so viele große Fonds auch in der Frühphase gibt.
Welche Fonds und Nachteile hat das denn für Gründer und Gründerinnen? Wie
verändert sich der Job als wie Sie, wenn alle dieselben Daten haben, unter
anderem durch KI, denn eine von Christians Hypothesen ist, dass der Markt
immer immer transparenter wird? Dann ist halt die Frage, wenn Geld eine
Commodity ist, Daten eine Commodity, wie entscheide ich eigentlich, wie
differenziere ich mich hier eigentlich noch? Was ist meine Arbeit als Investor?
Ist ja auch spannend, als Gründer sich zu überlegen, okay, wie entwickelt sich
das weiter? Und wir sprechen darüber, wie heiß oder kalt aktuell Runden sind.
Also, wir sehen irgendwie Runden mit bis zu 200 Millionen in der Seed-Runde, wie
bei Holistic AI. Und gleichzeitig gibt es sehr viele, die das Gefühl haben, sie
kriegen gar kein Geld oder nur zu ganz anderen Konditionen als in 2020 und
2021. Wie verhält sich das eigentlich? Dementsprechend bleibt mir nur zu sagen.
Herzlich willkommen zu einer neuen Episode bei Unicorn Bakery. Mein Name ist
Fabian Tausch und bühnefrei für Christian Miele. Vielen Dank, Fabian, freu mich hier zu sein.
Du, ganz einfache Frage zum Anfang, wie sich so gehört. In den letzten Jahren haben wir
irgendwie in der deutschen Start-up-Szene ganz viele neue große Fonds
beglückwünschen können. Auch Headline hat jetzt irgendwie sehr viel, ja, ich sag
mal, Prüfer und Geld, was irgendwie depleut werden muss. Was bedeutet das
für die Start-up-Szene? Ist es durchweg positiv? Welche Herausforderung bringt das
mit sich? Ich meine, ich habe da so meine Meinung, aber lass uns da mal ein bisschen
drüber sprechen. Also, gute Frage zum Differenzieren auf Headline bezogen. Wie
haben 2022 ungefähr eine Milliarde Euro eingesammelt und das war eine Mischung
aus unserem Growth-Fund, aus dem Early-Stage-Fund in Europa und dem
Early-Stage-Fund in Nordamerika. Der Grund, warum ich das sage, ist, dass du ja
mit deiner Frage auch ein bisschen darauf abzielst, ist ein Overfunding-Möcosystem
da. Die Frage beantworte ich mit Ja. Auf unseren Fall bezogen, glaube ich, ist
das Rights-Heist, also der Early-Stage-Fonds, mit dem wir in gesamte Europa
investieren, der ist 325 Millionen Euro groß. Damit machen wir Seed und
Series A Investments und ich finde, wenn du dir so ein Portfolio von 25 bis 30
Firmen aufbaust, dann ist das auch wieder eine richtige und eine gute Zahl, kannst
du immer sagen, ein bisschen größer, ein bisschen kleiner. Aber ich glaube, es ist
jetzt nicht komplett over the top. Zu deiner aber zugrunde liegenden Frage, ist
das gut fürs Ökosystem? Auch da muss ich differenzieren. Das ist für die
Gründer, glaube ich, eine super Entwicklung, weil du hast nicht mehr diesen
ganz klassischen Seed-Crunch, du hast nicht mehr diesen ganz klassischen
Series A-Crunch, du hast eigentlich kein Series B-Crunch mehr, sondern es ist
genügend Geld vorhanden. Das führt auch zu, zum Teil, dann entsprechend ex
orbitanten Unternehmensbewertungen in schon sehr frühen Phasen und deswegen
ist das nicht zwangsläufig auch beneficial für die Investoren, weil in jedem
Markt, wo Angebot und Nachfrage sich gegenüberstehen, wird man sich einem
Equilibrium am nähren und das wird im Zweifelsfall dann diese Stelle für die
VZ Investoren bedeuten, dass vielleicht die Returns hinten heraus auch schlechter
werden, als das vielleicht in der Vergangenheit der Fall gelesen ist.
Ja, also ich glaube, es ist positiv, weil ich natürlich irgendwie als Gründer
schneller Hunden vielleicht auch zustande bekomme oder auch größere
Runden gleichzeitig stelle ich mir die Frage, ich meine, größere Runde, wie wir
gesagt haben, also wenn wir dieselbe Return-Erwartung bei einem BC vorhaben,
bedeutet es natürlich, dass ich eine deutlich größere Firma bauen muss und
es ist ja nicht so trivial statt einer 1 Milliarde Firma oder 10 Milliarde
Firma oder statt einer 10 Milliarde Firma oder 100 Milliarde Firma zu bauen,
so oft irgendwelche auch Politiker zum Beispiel wie in Frankreich, Macron oder so
sagen, hey, wir hätten gern in Europa Firmen, die 100 Milliarden wert sind,
ganz so trivial, dass es ja nicht würde jeder machen, wenn er es bauen könnte.
Und da stelle ich mir dann so ein bisschen die Frage,
inwiefern tun wir uns was Gutes damit?
Also deine Beobachtung ist zunächst einmal richtig meine Meinung.
Dazu ist allerdings beinahe fatalistisch, weil ich glaube, wenn du die
Europa als Standort anschaust, dann sind wir natürlich gut beraten,
wenn wir dieses Ambitionsniveau für uns ausrufen.
Also in der Vergangenheit hat es bisher leider Gottes relativ
wenig Companies aus Europa gegeben, die jenseits der 10 Milliarden Euro
Marke bewertet gewesen sind.
Wir brauchen wesentlich mehr dieser Firmen going forward und wir brauchen
auch 100 Milliarden Euro Companies.
Und das ist ja auch nicht nur Macron, der das sagt, sondern viele andere im
Ökosystem, auch inklusive mir, by the way.
Ich sehe die Herausforderungen also durchaus, die du gerade beschrieben
hast und die kann man auch nicht wegreden.
Die Unternehmensbewertungen in der Frühphase heute sind so hoch, dass das
Exitpotenzial eines Unternehmens natürlich entsprechend proportional mit
anwächst und das werden wir irgendwie herausfinden müssen.
Und warum sehe ich das so fatalistisch?
Ich glaube, wenn wir als Europa keine Antwort auf diese Frage liefern, wie wir
100 Milliarden Euro Firmen produzieren können, dass wir dann vielleicht
tatsächlich in den nächsten Jahrzehnten zu einem Freilichtmuseum werden.
Ich meine, ich glaube, in den letzten Jahren haben sich nur eine Handvoll
oder vielleicht auch drei, vier, fünf Handvollen Menschen so intensiv
auch mit der deutschen Salapsehine beschäftigt, wie du auch durch dein
Amt als Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsches Salapse, das du innehattest.
Was glaubst du, woran liegt es, dass wir es bisher nicht geschafft haben?
Seit dutzenden Jahren muss man sagen, es gab es ja mal mit einer Firma wie SAP
oder so, dass wir so eine Firma auch aus Deutschland hervorgebracht haben.
Woran liegt das? Was sind so die Punkte, die wir für uns lösen müssen
und dass wir solche Firmen überhaupt bauen können?
Da ja die Antwort hat zwei Dimensionen.
Ich habe immer im Start-up-Verband, muss ich ein bisschen aufpassen,
wie ich das positioniert habe, aber jetzt kann ich das ja offen sagen.
Also ich glaube, dass 30 Prozent der Herausforderung in den politischen
Rahmenbedingungen besteht.
Das ist keine Einladung dazu, dort langsamer zu werden.
Das ist so eine, ich möchte dazu ermutigen, dass wir da besser werden
und wirklich international die besten Rahmenbedingungen herstellen, die es gibt.
Damit Gründerinnen und Gründer, Investoren und Investoren
ein maximaleffizientes Ökosystem vorfinden.
Also das, ne, Haken dran, 70 Prozent der Herausforderung und damit
das größere Problem ist meines Erachtens nach in unseren Köpfen.
Ich glaube, dass wir durchaus ein Mentalitätsproblem in Deutschland haben,
was diesen Appetit, die Ambition, die Aggressivität, den Wunsch nach dem Gewinn angeht.
Du hast gerade SAP genannt.
Wir haben ja viele sehr erfolgreiche international tätige Unternehmen
in Deutschland hervorgebracht.
Die liegen nur alle ein bisschen zurück.
Und darin sehe ich schon eine Herausforderung.
Ich glaube, wenn wir unsere Mentalität anpassen würden, wenn wir diese 70 Prozent
unter Kontrolle hätten und wir als Gesamtnationen, ähnlich wie beim Fußball,
leidenschaftlich unsere Mannschaft anfeuern und wollen, dass wir bei,
das passt jetzt gut, bei einer Europameisterschaft oder bei einer Weltmeisterschaft
ins Finale kommen und wir das gleiche Ambitionsniveau in der Wirtschaft hätten.
Das wäre eine gute Sache.
Beginnt das bei Ich will größere Firmen bauen.
Ich will größere Probleme lösen.
So wo beginnt dieses Mentalitäts?
Ja, ich glaube, der einfache Weg wäre zu sagen, lasst uns doch mal so First Principles
ausrufen und sagen, wir wollen das führende Startup Ökosystem
auf der gesamten Welt sein. Punkt.
Und alles, was wir dann darunter auf der zweiten, dritten, vierten oder fünften
Ebene entscheiden müssen, ordnet sich dem unter.
Und wir sagen, ist diese Entscheidung, die wir hier gerade fällen, positiv für unser Ziel
oder negativ für unser Ziel?
Und danach richten wir uns aus.
So. Und damit fängt es an, meines Erachtens nach eine Vision zu haben,
eine Ambition zu haben, diese zu definieren, diese zu formulieren
und dann entsprechend aber auch den Worten Taten folgen zu lassen.
Wie wichtig, ich hatte gestern so ein Angel Dinner, 15 Leute, sowohl
ein, zwei, wie siehst dabei, das eigentlich den Punkt Angel widerspricht,
aber egal, als auch eben ein paar Angels und da kam so die Diskussion auf.
So, ja, es wäre ja cool, wenn wir die die Firmen in Europa hätten,
aber es bringt uns ja nichts, wenn das Geld aus dem Ausland kommt, was da reinfließt,
diese typische Diskussion, das ja relativ viel des Wachstums Kapitals
dann aus dem Ausland kommt.
Meine These, ehrlicherweise am Ende sind wir halt trotzdem ein, zwei, drei
Generationen hinten dran im Vergleich zum Beispiel US-Ökosystem.
Und dort kann zu vieles davon auch Bridgen, weil vielleicht sowohl
Gründer mehr Geld mitgenommen haben als auch Mitarbeitende und dann
Employee Nummer 100 war gestern Beispiel von Uber, zum Beispiel hat auch Angel Investments macht.
So, da kommen wir jetzt hier nach und nach hin, aber wir haben das jetzt noch
nicht anhand großer Stückzahlen und These von einem WC, den wir alle kennen,
wenn ich ihn namentlich nennen würde, war so, hey, an sich haben wir gerade
kein Wachstumsfinanzierungsproblem mehr, so, ich glaube, das gab es.
Aber so, wir müssen halt gucken, wo kommt das Geld eigentlich her?
Was machen wir damit?
Wie gucken wir, dass es nicht aus dem Ökosystem abfließt?
Wie nimmst du es aktuell wahr?
Also hier müssen wir differenzieren.
Es ist natürlich überhaupt kein Problem, wenn internationale Finanzmärkte dazu
führen, dass Gelder aus dem Ausland nach Deutschland, nach Frankreich
oder irgendwo sonst in Europa investiert werden.
Das ist eine gute Sache.
Das ist eine Nebenerscheinung der Globalisierung.
Und ich glaube, da können wir alle stolz drauf sein.
Ich unterschreibe den Punkt trotzdem, weil und das ist immer mein Störfaktor.
Ich sehe dann tolle europäische Startups, wo dann außer europäisches
Kapital investiert wird und in einem Erfolgsfall dann einfach Menschen
von diesen Exits profitieren, die nicht in Europa leben.
Und da bin ich dann jetzt so patriotisch, dass ich sage, ich würde mich freuen,
wenn ein großes Unternehmen in Berlin oder in Paris oder in Stockholm entsteht.
Und dann, wenn dieses Unternehmen erfolgreich verkauft wird, entsprechend
auch die Menschen in meiner Nachbarschaft und die Polizisten in meiner Stadt,
die Lehrerinnen und Lehrer in meiner Stadt, die Arzthelferinnen und Arzthelfer,
die Pflegekräfte, das Dieler von profitieren würden anstatt, dass das
irgendwo anders auf der Welt passiert.
Ich freue mich für die anderen.
Mir ist es ganz wichtig, das klarzustellen.
Ich finde das gut.
Das ist eine absolut sinnvolle und auch notwendige Mechanik innerhalb
dieser Finanzmärkte, nur dass wir an der Stelle so ein bisschen humpeln
und nicht in der Lage sind, die eigens hier in unserem Vorgarten produzierten
Erfolge auch wieder in das Ökosystem in unsere Gesellschaft zurückfließen zu lassen.
Da sehe ich auch eine Herausforderung.
Das ist richtig.
Ich bin gespannt.
Ich glaube, wenn man sich mit denen da bist du noch näher dran als ich, weil
du es ja auch zum Teil selber machst als General Partner bei Headline,
aber auch in den ganzen Gesprächen mit anderen GPs, die ich geführt habe, die
dann gesagt haben, hey, es dauert Jahre und Jahre und Jahre, bis wir überhaupt mal
irgendwie die Chance haben, mit den deutschen Institutionen zu sprechen,
ob sie sich vielleicht irgendwie vorstellen könnten, bei uns Geld in den Fonds zu legen,
während dann andere halt einfach deutlich schneller reagieren, egal in welcher Form und Farbe.
Da bin ich mal sehr gespannt.
Das ist was, da können wir uns jetzt noch fünf mal im Kreis drehen, da werden wir heute
das gleiche Problemen.
Also du sprichst damit ja letztendlich das Phänomen an, dass wir in Deutschland und
in Europa eigentlich diese institutional investor landscape nicht haben, wie wir sie in den
Vereinigten Staaten haben, also Passionskassen, Endowments.
Das ist in der Form hier so nicht vorhanden von Volumen.
Wir haben die Versicherungsunternehmen und da ist dann das gleiche Problem, was ich eben
schon einmal in diesen zwei Dimensionen beschrieben habe.
Das ist eine Mentalitätsfrage und das ist eine regulatorische Frage.
Und du hast jetzt gerade gesagt, wir sind immer so zwei bis drei Generationen hinter den
Amerikanern, wahrscheinlich auch hinter den Chinesen und hinter vielleicht auch noch anderen
Wettbewerbern global in den nächsten Jahrzehnten.
Und da kommt ja mein Impuls her, dass ich sage, wir brauchen mal diese Vision, das weltweit
führende Start-up-Ökosystem zu sein.
Und um dorthin zu kommen, wird man dann in die sprechenden Schalter auch umlegen können.
Ich glaube, da ist dann so ein Step-Change möglich, wo du auch mal eine oder zwei Generationen
überholst und aufholen kannst.
Aber das wird eine Menge politischen Effort benötigen.
Ich bin immer zurück zu einem meiner ersten Punkte oder über den wir gesprochen haben
zum Thema, was bedeutet es eigentlich für Gründer, dass wir gerade so viel Kapital auch im Markt
haben, weil ich glaube, viele dann sich gedacht haben, ja, es ist ja nett, dass ihr über große
Runden und so sprecht, auch in der frühen Phase so, ich habe gerade keine Chance irgendwie
von irgendwieem Geld zu bekommen.
Wie nimmst du gerade die Landschaft wahr?
Also, was für Deals passieren gerade?
Was passiert eigentlich nicht?
Ist es nur AI, was passiert?
Ich meine, ich glaube, ihr seid selbst bei Mystery-AI mit drin.
Das war so die Runde, Ziedrunde mit über 100 Millionen.
Jetzt kam Holistik-AI mit über 200 Millionen.
Und auf einmal, also als Ziedrunde auch, und du denkst so crazy und dann gibt es halt so ganz viele,
wo du hörst, ja, da passiert halt gar nichts.
Wie nimmst du es aktuell wahr?
Also, es ist auch wieder eine Funktion von Angebot und Nachfrage.
Es ist mehr Kapital vorhanden als wahrscheinlich in vielen Jahren davor.
Das heißt, wenn ich heute vor der Berufswald stehen würde, würde ich im Zweifelzweil sagen, ich werde Gründer.
Das heißt natürlich nicht, dass jeder Unternehmer zwangsläufig in der Lage ist, Kapital einzusammeln.
Das wird immer eine Funktion davon sein, wie sehr ein VC diesem Gründer zutraut, das auch umzusetzen.
Und ich glaube, die Bedingungen sind an sich momentan gut und auch nicht nur mehr AI-Bereich.
Also, gibt andere Sektoren, die auch extrem attraktiv sind.
Ich glaube schon, dass Investoren mehr Wert darauf legen, sich auch dann wirklich fundamental anzuschauen,
ob so ein Unternehmen funktionieren kann.
Also, gehst ein bisschen zurück zu den Basics, also funktionieren die Unit Economics,
wie groß kann das eigentlich werden und so weiter.
Das ist dann im Zweifelzweil keine befriedigende Antwort für diejenigen, die jetzt momentan kein Geld einsammeln können.
Aber ich sehe schon auch einfach, es ist ja nicht jede Firma für Venture Capital geeignet.
Vielleicht haben wir da auch so ein bisschen überzogen in den letzten zehn Jahren.
Venture Capital ist ein extrem spezielles Finanzprodukt für eine sehr, sehr nischige Art von Firma.
Also, für die meisten Kampagnen dieses Venture Capital einfach nicht geeignet.
Und ich glaube, daher kommt dann auch dieses Gefühl von, ich kann gar kein Geld einsammeln.
Vielleicht ist die Antwort auch, ja, das ist aber auch nicht schlimm,
weil deine Firma ist vielleicht einfach kein Venture Capital geeignetes Unternehmen und macht es halt ohne.
Das ist ja deswegen nicht schlechter oder besser.
Ich würde dich jetzt ja fragen, ob du heute selber Bootstrappen oder WC Case bauen würdest, aber...
Kannst du machen.
Die Antwort ist halt, es kommt darauf an, welches Modell ich verfolge und dann...
Ja, ich glaube, es kommt darauf an, welches Modell ich verfolge.
Wenn ich heute gründen würde, glaube ich, ich würde mich tendenziell für einen Bootstrap-Weg am Anfang entscheiden,
wenn ich die Möglichkeit habe, meine IP in irgendeiner Art und Weise zu schützen.
Das große Problem von Start-ups ist ja oft, dass sie einfach keinerlei Intellectual Property haben,
keine Patente und damit immer einen Wettrüsten letztendlich dazugehört.
Und deswegen sammeln die Geld einem möglichst schnell Market Shared zu akquirieren.
Wenn ich Unternehmer wäre, würde ich gucken, finde ich irgendwo eine Nische oder einen auch vielleicht großen Markt, whatever,
aber habe ein Modell, wo ich eine gewisse Form von Schutz habe.
Das ist dann die Differenzierung und die Defensibility, nach der ich suchen würde.
Und dann würde ich Bootstrappen.
Wobei es ja, glaube ich, auch jetzt versuchen ja alle eigentlich immer, diese Researcher dazu zu kriegen,
mehr, also das klingt so herablassend, ist aber gar nicht gemeint, also so, als ob sie das nicht tun würden,
aber trotzdem die Innovationen, die innerhalb von auch deutschen Universitäten etc. passieren,
immer mehr nach außen zu bringen, in Firmen zu wandeln.
Ich glaube, gut, Helmut mit Unternehmer und so macht das sehr gut, gerade erst bei hier im Podcast,
wer sich das anhören möchte, aber auch als Organisation und Institution, die das unterstützen.
Und dann gibt es, glaube ich, ganz viele positive Beispiele, die auch ausgegründet haben.
Die haben ja dann häufig IP und nehmen trotzdem Venture.
Also das eine schießt das andere nicht aus.
Ich weiß, dass du das nicht gesagt hast, sondern das ist auch einer der Märkte, der natürlich immer spannender wird.
Wenn man sich anguckt, dass so langsam habe ich das Gefühl, B2B saß, bleibt natürlich relevant.
Aber wenn ich mich umhöre, dann gibt es schon immer mehr, die sich angucken.
Okay, was passiert jetzt gerade auf dieser hybriden Seite aus so Hardware und Software oder aus Deep Tech Perspektive?
Da muss man sich immer angucken, was ist heutzutage alles Deep Tech?
Weil irgendwo steht quasi auf allem Deep Tech drauf.
Aber ich habe schon das Gefühl, dass wir da eine positive Bewegung erleben, dass auch wieder in Anführungszeichen verrückte cases passieren,
die zwar auch die Chance auf IP haben, wo aber vielleicht auch zum Teil viel Entwicklung reinfließen muss, bis das soweit kommt.
Unterschreibe ich.
Also vielleicht nochmal zu deinem Eingangsstatement zurück.
96 Prozent der in Deutschland entwickelten IP wird einfach nur in den Archiven der Universitäten und jeweiligen Forschungsinstitute weggesperrt.
Also da wird gar nichts mitgemacht.
Insofern ist natürlich die Aufgabe gerade von auch zum Teil Steuergelder finanzierten Innovationen irgendwie auch ihren Weg aus der Forschung in die Anwendungsentwicklung zu finden.
Und ich glaube, da wird Venture Capital durchaus eine gewichtige Rolle spielen, diese Risiken auch zu nehmen.
Daher kommt Venture.
Also die frühen VC-Investoren, die wahrscheinlich selber überhaupt nicht gesagt haben, wir sind VC-Investoren, die haben ja genau das gemacht.
Also Unternehmen und Geschäftsmodelle finanzieren, wo keine Bank oder kein Darlehensgeber in der Lage gewesen ist, mal eine Art von Risikoscoring anzunehmen.
So und daher kam ja Venture Capital.
Und ich glaube genau, das könnte uns jetzt auch wieder bevorstehen.
Unter sich auch ein gewichtiges Potenzial.
Frage ist natürlich dann auch wieder zu dem Punkt, den wir eben schon mal kurz besprochen haben.
Wie verkaufst du solche Firmen dann später?
Also kannst du sie an die Börse bringen?
Auch die werden wahrscheinlich lange Verluste schreiben.
Die sind in ihrer Umsetzung ein bisschen komplexer.
Also da wird uns noch einiges blühen.
Aber im Grundsatz unterschreibe ich, was du gesagt hast, dass es jetzt sicherlich auch für eine neuartige Art von Firma durchaus viel Geld gibt.
Was bedeuten solche Entwicklungen für deine eigenen Investment-Thesen?
Also mein Lieblingsthema ist immer, dass auch wir VC es nicht in die Zukunft sehen können.
Also wenn ich irgendwie eine Glaskugel hätte und wüsste, wie die Welt in zehn Jahren aussieht, dann würde ich jetzt nicht hier sitzen.
Sondern ich glaube, wir VC es sind gut beraten, wenn wir hier und jetzt schauen,
welche Potenziale eine gewisse Technologie entfalten können mit dem richtigen Team, das da drauf sitzt.
Und insofern bin ich immer der Letzte, der sagt, das sind jetzt die Sektoren, die wir uns anschauen.
Sondern ich sage immer, wir sind sehr gut darin beraten, wenn wir uns alle für neue Ideen öffnen und uns die Mühe machen zu verstehen, was da gerade passiert.
Dann ist es dann AI, oder das ist dann irgendwie Bio, oder Defense, oder Deep Tech, oder B2B Saas wieder, oder Consumer, wofür hinaus.
Niemand hat diese, also in 2000 hätte keiner Instagram vorher gesehen, oder das iPhone, oder Twitter, oder Uber, oder whatever.
Und ich glaube, deswegen ist es wichtig, dass wir uns immer mit so einem sehr nüchternen und hamblen Blick auf die Realität widmen und dann sagen so hier, da passiert es was Spannendes und deswegen gucken wir uns das genauer an.
Ich frag das, weil wenn ich mir zum Beispiel ein paar Interviews anhöre, die du eher vor ein paar Jahren gegeben hast, dann hast du immer gesagt,
okay, Fokus ist ein bisschen mehr Software, B2B Saas und gleichzeitig muss man sich, und versuch dir so eine Personenmarke aufzubauen.
Und gleichzeitig muss man sich dann immer so ein bisschen überlegen, wie weit passt das zum aktuellen Markt, und das ist ja schon so ein zweischneidiges Schwert von okay, ich will ja für irgendwas, also ich muss irgendwie klar sein, warum Leute zu mir kommen und sagen, hey, mit dem will ich arbeiten.
Und gleichzeitig muss ich aber irgendwie so flexibel bleiben, dass ich mich an diesen Markt auch wieder anpassen kann.
Deswegen ist das ja schon so eine Frage, wie weit gieße ich mich da in so eine Marke und gebe mir so einen klaren Fokus und kommuniziere den und wie weit halt auch nicht.
Ich glaube, jetzt in meinem ganz konkreten Fall war das große Glück immer, dass die B2B Saas Fokussierung eigentlich nur ein Synonym dafür gewesen ist, dass ich Türen in den Mittelstand öffnen kann und Türen zur Großindustrie öffnen kann.
Und das ist auch in anderen Sektoren der Fall.
Insofern ist dieses B2B Saas Label, das auch immer noch total wichtig für mich ist, bedingt austauschbar.
Das, was ich versuche, in einem Unternehmer zu zeigen und in einem wettbewerbsintensiven Prozess auch benutze, um mit dem Gründer gemeinsam dann einen Vertrag machen zu können, ist ja, dass ich sage, pass auf, ich kann dir dabei helfen, in den familiengeführten Mittelstand in Deutschland und in die Großindustrie hineinzukommen,
dass dann B2B Saas ist oder was anderes ist, ehrlich gesagt, sekundär.
Ja, finde ich nur spannend, weil es ja, also ich meine, unabhängig davon, dass du sagst, okay, ich liefe diese Kontakte und kann die Türen aufmachen.
Ja, auch andere Investoren gibt es, die sich Gedanken machen, wie positioniere ich eine Marke und wie nicht.
Und dann vielleicht, also es gibt ja auch Leute, die ihre Fonds 100% klarfokussieren und dann ist natürlich noch was anderes.
Und dann bist du vielleicht ein bisschen inflexibler in manchen Dingen und ich finde das immer nur so, wie pass ich mich dann an?
Nein, das ist eine wahnsinnig spannende Frage und ich glaube, jeder VC ist gut beraten, sich auch genau diese Frage immer wieder zu stellen und das auch nicht als eine statische Bestandsaufnahme anzunehmen,
sondern das eher als eine dynamische Weiterentwicklung auch zu akzeptieren und anzunehmen.
Die beiden goldenen Regeln im Venture sind ja schon, du kannst exorbitant gute Returns machen, wenn du fokussiert bist,
wenn du nicht fokussiert bist und du bist Generalist, dann wirst du dir irgendwas anderes einfallen lassen müssen,
weshalb du im Zweifelsfall kompeten kannst und bessere Returns erwirtschaftest als der Markt.
Also diese Frage stellt sich jeder vor zu gehen und muss er sich auch stellen.
Ja, ich finde immer wieder spannend, dass es sehr gut performende Fonds gibt, die einfach eher Angel-Fonds sind,
einfach sehr viele Tickets machen mit einer subzentiellen Summe an Geld, wahrscheinlich jetzt selten mit einer Milliarde über in den verschiedenen Fonds
und eher dann in ein paar Sachen kleinere Summen, ich glaube Fabriz Grinder mit FJ Labs und Marketplaces jetzt irgendwie bei so 300 Millionen sagt,
ja bei so einer Milliarde sehe ich dann, dass das Modell brechen könnte, bis dahin glaube ich kriegst hin, meine Tickets halbwegs anzupassen
und dann gibt es halt eben diese konzentrierten Strategien und die einen sagen, warum machen die anderen das so und die anderen sagen,
das ist echt immer faszinierend und es ist auch echt nicht leicht in der Welt, wo das neue, ich will Berater werden oder Investmentbanker werden,
ich will wie sie werden ist, weil du halt, also wenn du da reinstarten willst, auch dir Gedanken zu machen, so wie zur Hölle kriegst du überhaupt hin,
dass Gründer am Ende mit mir arbeiten wollen, ich bin dir.
Klar, klar.
Und ich meine, das ist schon...
Das ist eine Frage, die sich jeder Fonds, aber auch jeder Partner und auch jeder Junior Investor stellen muss.
Also was ist meine Existenzberechtigung, warum kann ich besser sein in diesem Feld als andere?
Ich glaube, es ist eine ganz wesentliche Frage und wenn du diesen Job lange machen willst, brauchst du, glaube ich, auch eine gute Antwort darauf.
Bisschen fast schon so eine, ich habe das Gefühl, fast schon so eine Frage, die man stellen würde, wenn man einfach nur irgendeine schöne Überschrift finden wollen würde,
aber die ist tatsächlich sehr, sehr ernst gemeint.
Was glaubst du, wie verändert sich der Job, als wir sie jetzt aufgrund dieser ganzen Möglichkeiten, die durch AI passieren?
Also wie verändert sich Decision Making, wie verändert sich alles drum herum und was bleibt der Kern dessen, was eure Arbeit ist?
Wunderbare Frage.
Also und ich finde, die ist absolut berechtigt, finde ich richtig gut.
Venture Capital wird sich meines Erachtens nach schonmals die verändern.
Ich glaube, ich habe eine Kernhypothese.
Meine Hypothese ist, dass die Private Markets genauso transparent werden wie Public Markets.
Momentan sehe ich noch keinen besonders guten Grund, warum das nicht der Fall sein sollte.
Was bedeutet das? Wenn maximale Transparenz in den Private Markets hergestellt ist,
du wirst nie auf 100 Prozent kommen, da komme ich gleich nochmal drauf zu, es wird immer Edge Cases geben, aber
nehmen wir mal an, ein Großteil des gesamten Private Marketsbereich wird transparent werden,
dann geht es nur noch darum, möglichst schnell diese Firma in irgendeiner Art und Weise zu quantifizieren,
was auch über duviel Modell da drauf baust.
Wirklich propertäre Datensätze wird es da nicht geben.
Das heißt auch, das wird jeder irgendwie über die Jahre hinaus herausfinden.
Also ich finde es schon sehr spannend, wenn man jetzt einfach nur mal bei ChatGBT in diesem Data Analyst-Agenten
einen Datensatz von einem Start-up reinhaut und sagt, interpretier mir das mal bitte und sag mir,
wie gut das Unternehmen performt gegen Public Markets Comparables.
Das ist schon sehr interessant zu sehen, wie gut letztendlich die Analyse dort ist.
Jetzt denkt man das in ein paar Jahre weiter, dann kann ich mir vorstellen,
dass es kaum noch ein Edge in der Analyse für einen VC geben wird, weil einfach alles so transparent ist.
Was heißt das? Ich glaube, es wird auch für einen VC-Investor in Zukunft wieder wesentlich wichtiger
werden auf einer Peoples-Ebene mit den Gründern zu harmonieren und ein guter Vertrauenswürdiger Partner zu sein.
Also ein bisschen back-to-the-roots-mäßig, glaube ich, sich einfach als guter, sauberer
und fairer Geschäftsmann einen Ruf aufzubauen, der auf Augenhöhe mit dem Gründer-Team funktioniert.
Jetzt gibt es natürlich Ausnahmen. Also mal angenommen, du sprichst mich jetzt hier nach dem Podcast an und sagst,
du Christian, du bist der Einzige, den ich jetzt davon erzähle, aber ich will eine Company gründen
und möchte mir der frühzeichen Investor mit reinholen.
Und dann hätte ich einen proprietaryen Zugang zu diesem einem Investment nur, das muss man ja fairerweise auch sagen,
davon wird man wahrscheinlich da nicht leben können. Das sind dann mal einzelne Fälle und die werden immer auch gut sein
und die nimmt man auch gerne auch mit als VC. Aber der Gesamtmarkt, das Groot des Gesamtmarktes,
könnte ich mir vorstellen, wird sehr transparent und deswegen werden Peopleskills wahrscheinlich wesentlich wichtiger werden.
Aber es wird kein AI-Replaces-VC sein und ich glaube, es ist dieses Man-And-Machine-Approach.
Ja, die Kernfrage, die man sich da herstellt, ist so, wenn Geld und Daten, also wenn ich dieselben Signale habe,
weil heutzutage ist das ein VC benutzen, Dealrooms, Backdown, wie sie alle heißen, um frühzeitig Signale zu bekommen,
aber am Ende benutzt jeder VC quasi schon fast. Einfach nur, weil man keinen Nachteil haben will gegenüber den anderen,
man will einfach dasselbe gesehen haben, um dann oder das Scrape von wer macht gerade Wert auf Stealth startup gewechselt,
wer zeigt Anzeichen, irgendwo rausgehen zu wollen. Alles das ist ja in einem gestandeneren VC, der jetzt nicht heute angefangen hat,
was was relativ Commodative wird. Dementsprechend, das Geld ist Commodative, weil ich kann
rot-grün-blau-orange wählen und kriege irgendwie von allen eine ähnliche Summe Geld, also je nachdem ob ich die überzeuge oder nicht.
Und dann ist halt schon die Frage, also dieses People Business greift so ein bisschen eine These auf von Peter Thiel,
die ich letztens auf LinkedIn, glaube ich, irgendwo gesehen habe, der gesagt hat, so, hey, Attacals spielen keine Rolle mehr.
Habe ich auch gesehen.
Es ist keine Rolle mehr und die Leute, die mit Worten gut umgehen können, werden eine Rolle spielen.
Jetzt, ich wollte es noch einmal kurz erläutern, für die Sie es nicht kennen, aber...
Genau, ich habe das auch gesehen und musste da viel darüber nachdenken.
Peter Thiel gilt als einer der herausragenden Vordenker im Venture Capital-Ökosystem,
auch wenn ich ihn jetzt persönlich eher schwierig finde, aber lasst uns einfach mal dieses Argument betrachten.
Ich glaube, da kann schon was dran sein.
Wie ultimativ ist es dann vom Schieberegleich?
Ich denke mal gerne an so Schieberegler, also wenn ich jetzt heute 100% meiner Fähigkeiten auf der Seite der Mathematik oder der Naturwissenschaften habe
und 0% auf der verbalen Seite, wie weit werde ich den Schieberegler durch AI jetzt in Richtung der verbalen Fähigkeiten rüberschieben?
So ist das 100%, sind das irgendwie 70%, 80%, 90%, 50%, ich weiß es nicht.
Die Grundthese, und das siehst du ja jetzt aktuell schon zumindest im Bereich von Computer Science,
ist wahrscheinlich was da dran.
Und ich glaube, wenn ich mich richtig erinnere, ist das Argument, was Peter Thiel in diesem kleinen Snippet genannt hat,
dass heute schon künstliche Intelligenz auf dem Niveau einer Mathematik-Olympiade funktionieren kann.
Und ja, das ist, also ich habe jetzt nie an einer Mathematik-Olympiade teilgenommen.
Das spreche ich jetzt nicht für meine mathematischen Fähigkeiten, aber das ist ja auch egal.
Aber es geht eher darum, was lernen wir daraus? Was sind für uns die Rückschlüsse?
Und ja, die These zumindest bedingt würde ich unterzeichnen.
Aber auch hier glaube ich, in der Schieberegler-Theorie, jetzt auf 100% verbal zu schalten,
das wäre wahrscheinlich auch ein Fehler, sondern den Anteil zu behalten, die Dinge auch wirklich zu verstehen.
Es ist ja ein Unterschied zwischen der Computer-Rechnung oder irgendwas irgendwie end-to-end durch,
und dann habe ich dann ein Ergebnis zu, ich weiß, was der Computer da macht,
und ich verstehe die Arbeitsschritte dazwischen, ich kann die Logik dahinter nachvollziehen.
Ich glaube, so ganz ohne mathematische Fähigkeiten wird das nicht gehen.
Ja, es gibt ja auch sehr viele, ich sag mal, Modelle bzw. auch gerade im Detail-Bereich,
wo du verstehen musst, kann die zugrunde liegende Technologie überhaupt zu dem Level funktionieren.
Da musst du anfangen, dich reinzudenken, und da weißt du nicht, ob ich einer KI alleine vertrauen würde.
Da brauche ich dann schon wieder die analytischeren und mathematischeren Fähigkeiten als nur Worte.
Wobei, also gerade wenn es um so technologische Sachen geht, gab es gestern auch bei dem Angel Dinner,
das wir gemacht haben, eine Diskussion, wo Leute waren, okay, der eine ist Physiker,
der andere Mathematiker und so weiter, und meinte halt so, diese Technologie kann nicht skalieren,
außer sie ändern halt komplett, welche zugrunde liegenden Technologien sie verwenden.
Ich glaube, solche Sachen muss man dann schon in ganz speziellen Investmentcases verstehen können.
Ja gut, ich meine ganz kurz dazu mal, das ist ja immer so eine total interessante Debatte um Lilium.
Ja, also kann das Ding eigentlich fliegen, sind die Wirkungsgrade dieser Batterie und das,
was das leisten muss, eigentlich dafür gemacht zu. Da sagen jetzt viele Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler, nee, das kann ja gar nicht funktionieren, die sind viel zu schwer und
der Wirkungsgrad ist da an der Stelle nicht gut genug. Das kannst du dich natürlich instellen und
sagen, ja, aber ich glaube, dass irgendwie Batterien sich eben viel, viel schneller,
viel effizienter entwickeln werden, als ihr das jetzt momentan alle denkt.
Das ist für mich dann weniger Mathematik, das ist dann eher Physik und Zweifelsfall,
und deswegen möchte ich an der Stelle vielleicht auch das, was Peter Thiel gesagt hat,
nochmal so um eine eigene Perspektive ergänzen. Ich glaube, es wird viel wichtiger werden,
dass wir wieder lernen, kritisch zu denken. Das ist also, du hast gerade Diebteck angesprochen,
also kritisch zu denken in unterschiedlichen Sphären zu verstehen, wo ist eine Technologie,
was muss eigentlich passieren, damit die jetzt diesen nächsten Step hinbekommt und was sind die
möglichen Pfade dorthin, so Critical Thinking. Kommunikationsfähigkeiten, glaube ich,
sind total wichtig, also wie können wir mit anderen Menschen reden, wie können wir mit denen
interagieren, wie können wir Vertrauen aufbauen etc., drittens Kooperation, also ich glaube,
wie arbeiten wir eigentlich mit anderen zusammen, was sind so die, was der Modus operandi eines
zwischenmenschlichen Miteinanders, und das vierte, was ich dann noch beifügen würde,
wäre Kreativität. Also ich glaube, eine AI hat natürlich eine gewisse Kreativität, das sehen
wir auch an Dolly und so, aber nichtsdestotrotz denke ich, dass auch der Mensch in seiner
Kreativität immer noch mal eine, das ist ein anderer Prompt, der dahinter steckt, weil letztendlich
sage ich auch Dolly, was er machen soll, ist also schon gebei es von Anfang an, der Mensch wiederum
hat diesen Spark in seiner Innovationsfähigkeit und ich, deswegen glaube ich, also nur jetzt auf wer
Badeskills zu zielen, das wäre mir ein bisschen zu kurz gegriffen, ich glaube, das hat ja auch
nicht gemeint, also ich weiß nicht, was er dann im Kontext gesagt hat, aber es ist natürlich
was dran, aber es ist am Ende, dann ist es eine Krauschartierung. Ja, ich glaube, es ist einfach
in sich spannend, sowohl aus Gründer als auch als VC Perspektive drüber nachzudenken, wie
sich das verändern wird und sich dementsprechend auch zu verlegen, mit wem will ich da gerade
arbeiten und was glaube ich, dass die Person diesen Wandel mitgehen kann, diesen Partner
sein kann, den ich über die nächsten Jahre für meine Firma brauche? Übrigens, ich mag diese
Entwicklung, ich finde, das ist eine gute Entwicklung, weil es wird die Branche professionalisieren,
weil ich glaube, schlechtes Benehmen und schlechtes Verhalten wird dann einfach viel,
viel schwieriger werden für einen Investor, du wirst dich als Investor zusammenreißen
müssen und musst ein guter Partner sein, Punkt, weil wenn du es nicht bist, dann wird die Wahrscheinlichkeit
steigen, dass das dann auch an die Öffentlichkeit kommt oder die Gründer darüber sprechen
und dann wird es für dich schwieriger werden, bei der nächsten guten Firma mit einem Unternehmer
zusammen ein Deal zu machen. Ich kriege schon oft genug auch jetzt schon die Nachfragen,
was hast du zu dem Gold, das passiert ja jetzt auch schon. Guck mal, das passiert jetzt schon
und ich denke, es wird aber dadurch nur noch brutaler werden, weil ich deinen Argument
unterschreibe, dass Kapital mehr zu einer Commodity wird und im Zweifelsfall die Analyse und die
Diligence auch zu einer Commodity wird. Also kommt es sehr viel mehr eben diese Dinge an.
Und wenn es schon heute so ist, was ja auch weiß, dann wird es im Zweifelsfall wahrscheinlich
longterm nur noch mehr zunehmen. Ich finde das gut. Auch eine Sache, die ich mich gefragt habe,
ist, ob die Entwicklungszykler für Firmen sich verkürzen. Ich meine, am Ende mit neuen Technologien,
mit neuen Möglichkeiten, ob wir dann statt 15 Jahre für eine Firma oder 10 bis 12, die wir
eigentlich im Adventure lieber sehen würden, wenn wir nach der genau perfekten Laufzeit rechnen
würden, ob sich das verkürzt. Also wie sich auch die Entwicklung von Firmen aufgrund von,
ich meine, man spricht gerne von, es wird irgendwann die erste Firma geben, die eine Milliarde Wert
ist, die nur einen Mitarbeiter hat oder halt nur den Gründer oder die Gründerin. So, da dann auch
sich zu überlegen, was bedeutet das Gesamt für das Company Building, wie verschiebt sich
das, wie muss sich dem entsprechend das Venture Modell gegebenenfalls anpassen. Klar ist,
wir brauchen jetzt nicht zu viel in der Zukunft rumdenken und dafür schon jetzt alles verändert
haben, weil darauf muss man dann reagieren, wenn sich das entwickelt. Aber das ist auch eine Frage,
wie verändert sich Company Building über die nächsten Jahre? Schöne Frage. Also ich stelle
mir das immer, ich habe immer so ein Bild im Kopf von einem Pflegestarter, wo ich investiert bin.
Da geht es darum, was kannst du eigentlich am Arbeitsalltag einer Pflegekraft, die ja schon
einfach als Mensch einen ganz wichtigen Teil dieses Geschäftsmodells ausmacht, was kannst du da
eigentlich optimieren? Und da ist der Punkt Arbeitsweg, also wirklich steig ins Auto, fahr die 10
Kilometer, steig aus, geht zu den Patienten, steig wieder ins Auto, fährst nochmal 10 Kilometer,
was kannst du an dem Arbeitsweg optimieren oder auch manuelle Dokumentation, was kannst du da
optimieren? So das Kernbusiness des Pflegers oder der Pflegerin ist natürlich am Menschen zu arbeiten,
das ist aber dann fast ehrlich gesagt, das ist wirklich die Zahl auch, 70 bis 80 Prozent Noise,
also Ablenkung von dem eigentlichem Core, was du machen sollst als Pflegekraft. Ich glaube,
das ist auch in anderen Bereichen so und vielleicht ist das im Company Building dann tatsächlich auch
etwas, wenn wir es schaffen, die Bürokratie so zu verschlanken, dass wir das Recruiting der
Art verschlangen, dass wir Dokumentationen, Notaries, diesen ganzen Aufwand reduzieren,
vielleicht wird dann eine Firma tatsächlich etwas schneller werden. Gleichzeitig weiß ich nicht,
also wird sich vielleicht sogar auch das Gegenteil einstellen, weil wir an Unternehmen arbeiten, die
einfach mehr Zeit brauchen, wenn wir jetzt wieder über Deep Tech reden, da ist ja der durchschnittliche
Zyklus nicht 10 bis 12 Jahre, sondern eher 17 Jahre und das kann also auch in die komplett andere
Richtung gehen. Ich glaube aber, um die Frage von einem anderen Blickwinkel zu beantworten,
ich glaube schon, dass der Company Building Prozess heute aufgrund von externen Rahmenbedingungen
zum Teil noch ineffizient ist und da kann man sicherlich ansetzen. Könnt ihr als Headline
überhaupt im klassischen Sinne Deep Tech für machen, wenn der 17 Jahre der Zyklus ist? Nein,
also wir haben vor Laufzeiten von 10 plus 2 und müssen natürlich gucken, dass wir auch in diesen
Laufzeiten unsere Investments platzieren und dann auch verkaufen können. Es wird sicherlich immer mal
und das war historisch auch bei Headline der Fall, Ausnahmebeispiele geben, wo man dann mit einem
Improval seiner LPs an einem individuellem Asset länger festhält, aber das ist dann eine gemeinsame
Absprache mit unseren Investoren, weil man zum Beispiel der Auffassung ist, dass diese Firma
jetzt einfach nochmal 2 Jahre braucht und damit aber auch entsprechend proportional hören, Return
erwirtschaften kann. Das ist dann eine individuelle Absprache. Ist ja eine Frage, ich meine trotzdem
für alle, die jetzt gerade vielleicht Deep Tech bauen sagen, klingt erstmal alles nicht doof,
was Christian hier erzählt. Ist ja trotzdem eine Frage, die ich mir generell nicht nur bei eurem
Fonds, sondern bei jedem Fonds stellen muss, egal ob die mir erzählen, dass sie Deep Tech machen
oder nicht. Da auch Tommy mit V-Squared und andere müssen sich die Frage stellen, okay, wir haben
das Venture-Modell, wir haben unsere 10 plus 2, also 10 Jahre Investments-Zyklus und können das um 2
Jahre weiteren für alle, die das vielleicht noch nie gehört haben. Und auch da muss man sich dann
überlegen, so hey, was ist gerade, wenn man sagt, wir fokussieren uns darauf, die Vorbereitung für das.
Also ich glaube, für Deep Tech Firmen besteht grundsätzlich, da bestehen andere Regeln,
andere Gesetze. Das ganz klassische Venture-Capital-Modell ist im Zweifelsfall, also da bin ich
im Moment, das ist falsch. Wenn ich sage, das ganz klassische Venture-Capital-Modell, dann meine ich,
dass von uns hier in Europa praktizierte Venture-Capital-Modell von France wie Headline und auch
unseren Wettbewerberinnen und Wettbewerbern. Das ist nicht ideal für Deep Tech, aber Deep Tech
unterliegt eben auch anderen Regeln. Also die frühfasigen Finanzierungsrunden und die spätfasigen
Finanzierungsrunden, die haben ja ganz andere fundamentale Kennziffern, als das eine ganz
klassische B2B-Software-Series A, B, C, D, I hat. Und ich sehe schon den einen oder anderen Generalisten
und auch wir selber schauen uns Deep Tech Firmen an und sind der Auffassung, wir können da innerhalb
von 10 bis 12 Jahren den entsprechenden Return erwirtschaften. Wir können diese Firma verkaufen,
auch vielleicht zu einem Zeitpunkt, wo eine B2B Saas-Campagne noch nicht so commercialisiert
hätte, wie sie es müsste, um verkauft werden zu können, ist das vielleicht im Deep Tech was
ganz anderes. Du siehst es ja auch bei Fonds aus London, aus Paris, aus Deutschland, aus den Nordics,
die mehr und mehr anfangen sich mit solchen Segmenten auseinanderzusetzen und auch wir tun das.
Auch wir tun uns natürlich schwer damit, so eine Company zu bewerten, aber der Muskel wird,
glaube ich, gerade in jedem einzelnen Team trainiert und man ropt sich da langsam aber
sicher dran, weil natürlich auch erkannt wird, was für Potenziale er hintersteckt.
Würdest du sagen, du bist ein guter VC? Ich versuche, ein guter Mensch zu sein und ich
glaube, dass viele Unternehmer, mit denen ich zusammen arbeite, auch immer wieder merken,
dass ich mich darum bemühe, ein guter Partner für sie zu sein. Ich hoffe das zumindest, aber die
Frage, ob ich ein guter VC bin, müssen wirklich die Menschen beantworten, die mit mir zusammen
arbeiten. Ich glaube, das ist die Quintessenz daraus und ich versuche alles dafür zu tun,
dass die Unternehmer, die mit mir gemeinsame Partnerschaft eingehen, auch das Gefühl haben,
dass sie da jemanden haben, der sich wirklich ernsthaft Gedanken um sie macht, wo sie das Gefühl
haben, dass sie mir etwas bedeuten und wo sie das Gefühl haben, dass ich auch wirklich hinter
hinstehe, in guten wie in schlechten Zeiten. Das versuche ich jeden Tag, seit Jahren zu leben
und ich möchte auch nie von diesem Weg abweichen. Und ob ich dann am Ende meiner Karriere mal den
Strich drunter ziehen kann und sagen kann, ich bin ein guter VC gewesen, das weiß ich nicht,
das werden die Unternehmer beurteilen. Aber ich strenge mich an, wirklich ein guter Partner für
meine Unternehmerinnen und Unternehmer zu sein, mit denen ich arbeite. Lass uns die Frage anders
aufrollen, was macht einen guten VC aus? Das ist nicht pauschal zu beantworten. Ich glaube,
es gibt ganz viele extrem analytische Investoren, die dabei mehr als hilfreich sein können,
dich bei deinen Geschäftsmodellen zu beraten. Da wird es andere Investoren geben, die wirklich
fantastisch darin sind, dich zu vernetzen und dir Türen aufzustoßen, die du vielleicht alleine
nicht ausstoßen könntest. Dann gibt es Investoren, die 2x2 unglaublich hands-on durch ihre eigene
operative Expertise zur Seite stehen können. Und ich glaube, ganz selten hat ein und derselbe VC
alle Attribute, die einen guten Investor ausmachen, könnten. Deswegen ist es aber auch so wichtig,
dass man sich einen brennassiert ist und ein gutes Bord holt. Was ich gelernt habe, wovon ich
mittlerweile auch fest überzeugt bin, ist, nicht zu versuchen, sich zu verstellen im Bord oder
irgendwie einen Investor oder Partner zu sein, der man nicht ist. Das schafft man long-term nicht,
weil das ist ein Marathon. Das hat mir auch einer meiner Mentoren, der mir sehr viel bedeutet,
mit auf den Weg gegeben, nämlich gesagt hat, du pass auf. Wenn du ein guter Bord-Member sein willst,
dann sei einfach du selbst. Ich frage das, weil ich mir immer wieder die Frage stelle, so, man am
Ende bist du als VC ja eigentlich ein Finanzinstrument. Und die Frage ist, ist, meine Aufgabe
gründernd maximal gut zu helfen oder maximal für Return-Service-Wirtschaften? Natürlich im
besten Fall beides. Aber bin ich ein guter Investor, wenn ich, wenn Gründer am Ende sagen,
ja, war nett. Aber ich habe maximal Returns. Da bin ich ein guter Investor, wenn Gründer sagen,
hey, war richtig geil mit dem. Aber meine Returns zum Beispiel sind mediocre. Also unser Mandat
als Finanzinvestoren ist es, dass wir unseren LPs ein gutes Mandat mitbringen. Das kann ich aber die
Frage umdrehen und sagen, solltet ich deswegen ein Arschloch sein? Und die Antwort ist für mich
nein. Ich glaube, ich kann immer die Priorität haben, meinen LPs maximal viel Kapital zurückzubezahlen.
Und das ist auch mein Mandat. Auf diesem Weg dahin kann ich mich aber auch ordentlich
benehmen und kann ein netter Mensch sein, kann respektvoller Mensch sein. Das schließt sich
in meinen Augen überhaupt nicht aus. Wie gesagt, die Antithese wäre, ich müsste um gute Returns
zu erwirtschaften ein Arschloch sein. Und das glaube ich ist ja genauso wenig wahr. Und da muss
jeder seinen eigenen Hüftschwung finden und lernen, wie man da mit sich selber synchron langfristig
arbeiten kann. Und ich habe für mich eben den Weg entschieden zu sagen, ich möchte versuchen,
für die Unternehmer ein guter Partner zu sein. Bin ich dann in der Rückschau dieser Unternehmer
der beste Fahrzeuge gewesen, mit dem sie je gearbeitet haben? Das weiß ich nicht,
das werden die Unternehmer beantworten müssen. Aber ich möchte nicht, dass finanzielle Returns
für unsere LPs in irgendeiner Art und Weise dem menschlich respektvollen Umgang zwischen mir und
dem Unternehmer beeinflusst. Das werde ich auch nicht zulassen. Ich glaube, ehrlich gesagt auch,
an der Stelle bedingt es sich ja sogar ein bisschen, weil wenn ich mich ordentlich benehme
und wenn ich Menschen gut behandle und sie auch in vielleicht schwierigen Situationen gut behandle,
dann wird sich das vielleicht ja auch im Ökosystem rumsprechen und dann wird man mir
vielleicht erst fünf Jahre später, nachdem mir das passiert ist, da dann irgendwas Gutes
für passieren. Da bin ich fest von Überzeit. Ja, das glaube ich auch. Und gleichzeitig hört man
ja trotzdem immer wieder von gar nicht auf Headline bezogen. Also bitte auch alles,
dass jetzt nicht auf Headline bezieht, sondern generell. Man hört das irgendwie, wie sie es
dann doch zum Verkauf drängen oder hier oder jenes. Und man hört das ja doch. Und dann ist halt die
Frage, also das sind deren Tatsachenentscheidungen, wie die gerade ihre Aufgabe auslegen, ob so
den Return geht, ob sie dran glauben, dass die Firma vielleicht noch mehr kann. Und genauso muss man
sich als wie sie die Frage stellen, hey, ich mag die Person vielleicht nicht unendlich, aber ich
glaube, die baut eine geile Firma oder hat das Zeug dazu, wirklich eine geile Firma zu bauen,
investiere ich das oder investiere ich das nicht. Und das sind ja schon Fragen, da gibt es keine Black
and White Antwort drauf. Und da muss ich mich immer wieder am Riemen reisen und mir überlegen,
okay, wie reagiere ich jetzt auf die Situation und wie entscheide ich heute? Das ist richtig.
Ich für mich persönlich und ich glaube auch, wir als Partnership bei Headline
legen extrem viel Wert darauf, in diesem persönlichen Kontakt mit einem Unternehmer
festzustellen, ob wir glauben, dass das auch über einen langen Zeitraum sehr konstruktiv
funktionieren kann. Anders gesagt, wenn wir das Gefühl haben, dass die Zusammenarbeit mit einem
Unternehmer extrem schwierig werden könnte, vielleicht auch Vertrauensthemen, Ehrlichkeitsthemen
schon vom Staat an ein Problem sind, dann lassen wir die Finger davon. Also jetzt kann man sagen,
viele sehr erfolgreiche Unternehmer haben diese Attribute, ja, mag sein. Wir kennen viele, die
diese Attribute nicht haben und so erfolgreich geworden sind und wir wollen eben eher solche
Leute zusammenarbeiten als mit jemandem, wo wir immer das Gefühl haben, dass es nicht auf Augenhöhe.
Das geht ja in beide Richtungen, also wir glauben, die besten Partnerships sind auf Augenhöhe.
Und by the way, im Übrigen noch zu dem Punkt davor, auch wir werden ja unsere Meinungen
in einem Board vertreten. Jetzt nehmen wir das Beispiel, was du gerade genannt hast,
dieses Drängen auf einen Verkauf. Das hat natürlich eine negative Konnotation und das
ist auch im Zweifelsfall vielleicht für den Gründer dann ein unangenehmer Moment.
Ich glaube, dass man aber gerade in einer guten Partnerschaft auf Augenhöhe, je nachdem wie man
miteinander kommuniziert, auch die schwierigen Themen diskutieren kann. Das macht für mich
eine gute Partnerschaft aus, dass wenn du und ich nicht einer Meinung sind, dass wir dann zusammenkommen,
darüber sprechen und uns ehrlich austauschen und dann gemeinsam ein Kompromiss finden.
Das, finde ich, hat ja was von guter Partnerschaft. Es ist nicht so, dass man immer nur zu 100 Prozent
mit dem Unternehmer allein ist. Ich glaube, da wird es immer wieder Situation geben,
wo das nicht der Fall ist. Dann aber gemeinsam und professionell ein Weg zu finden,
der respektvoll ist, der Lage ist, auch noch in die Zukunft weiterzubauen.
Das ist für mich der Weg, von dem ich fest überzeugt bin.
Wie ziehst du die Gründerinvestorenbeziehung von dieser, die Gründer pitchen und wollen
dich überzeugen, dass du, oder dass ihr ein Termsheet legt und investiert, hinzu, okay,
ab jetzt ziehen wir auf einem Strang und ihr könnt uns, also man hat ja in dieser, gerade
in dieser Pitchphase nie das Gefühl, ich kann alles, alles, alles offenlegen. Man hat immer das Gefühl,
so, ahem, so ist es immer so, was kann ich jetzt sagen, wie muss ich es verpacken? Und eigentlich
im besten Fall ändert sich das ja in dem Moment, wo investiert ist, aber man kommt da ja nicht immer
100 Prozent raus. Was macht ihr oder was machst du, um so eine Vertrauensbasis zu schaffen,
dass das überhaupt möglich ist, da wirklich 100 Prozent an einem Strang zu ziehen?
Also du, das ist wie mit ganz vielen Dingen im Leben. Man wird nie zu 100 Prozent eine
Sicherheit haben, so Punkt. Und mit dem Gefühl zwischen meiner Conviction und meiner Sicherheit,
die ich habe und dem, was das ideale Ziel mit wäre, damit muss ich dann einfach leben und umgehen.
Und da sind wir dann alle erwachsen und professionell genug, um auch da reinzugehen. Also was ich
wirklich gerne mache mit Unternehmern und ich hab mich das wirklich lange gefragt,
wie man das gut macht und meine Erkenntnis ist, das ist wie bei meinen privaten Beziehungen mit
Freunden und auch meiner Frau. Ich bin einfach ehrlich, ich sage einfach wirklich respektvoll,
aber ich sage was ich denke und so versuche das auch nicht irgendwie durch die Blume zu sagen oder
das irgendwie schön zu reden, was auch immer, sondern ich versuche, meinen Punkt wirklich zu
machen und ganz klar auszusprechen. Und oftmals ist es so, dass die Art und Weise, wie man so etwas
vorträgt, dann bei der Gegenseite ja auch eine Reaktion auslöst und je nachdem, wie du das machst,
also wenn du jetzt natürlich in eine Meeting reinkommst und dir glüht schon der Kopf und du
bist fütend und du knallst da irgendwie super schnell irgendeinen Gedanken auf den Tisch und fängst
an die andere Seite zu bedrängen, dann musst du dich auch nicht wundern, wenn die Reaktion auf
der anderen Seite entsprechend ist so umgekehrt, wenn du ruhig, ehrlich und konstruktiv und vertrauensstiftend
auf jemanden zugehst und auch schwierige Themen miteinander besprichst, dann kann es und das
habe ich so auch bei vielen Beziehungen gemerkt, eher dazu führen, dass du noch bessere Beziehungen
zueinander aufbaust, weil auf einmal so werden diese Masken fallen gelassen und man geht auch durch
die schwierigen Themen durch. Mich haben die Situationen mit den Gründern, die nicht ganz
einfach gewesen sind, immer viel, viel enger an die Gründer herangebracht als dieses Dating und
alle erzählen sich jetzt irgendwie nur die super Sachen und man verkauft sich ein bisschen und
trägt dick auf. Für mich waren es immer die etwas schwierigeren Situationen, die wirklich menschliche
Nähe hergestellt haben und ich glaube, es sind dann am Ende diese Beziehungen und diese Verbindungen,
die dazu führen, dass eine Partnerschaft auch extrem stark sein kann. Ich weiß, du kannst
einen großen Teil für dich reden, aber du hast ja trotzdem viele der anderen Investoren kennengelernt
und hier hören größtenteils Gründer zu. Hast du das Gefühl, die anderen Investoren sehen das
ähnlich wie du und ich kann da als Gründer sehr offen auf die zugehen oder hast du das Gefühl,
ich muss mir sehr genau angucken, wie habe ich es gerade zu tun und mir dann anhand dessen
entscheiden? Am Ende sind wir alle Menschen, viele von den Investoren, die ich kenne, die sehen
das glaube ich sehr ähnlich. Die Frage ist immer, wie gut ist man darin trainiert, dann auch mit so
was umzugehen. Weil jetzt beschreibe ich das hier gerade so sehr einfach und ich denke, das hört
sich logisch an für alle, aber es ist natürlich wichtig, wie trage ich das dann wirklich vor und
mit welcher Körpersprache und welchen Wörtern trage ich etwas vor und wie ernst ist es mir in
dieser Sache, also wie ist meine innere Haltung dabei und das wird sicherlich von Investor zu
Investor variieren und ich kenne natürlich die gleichen Horror Stories, die dir wahrscheinlich
auch von einigen Gründern angetragen werden und dann schüttel ich auch schon manchmal den Kopf und
denke mir, das ist irgendwie nicht gut gemacht, aber viele von denen, mit denen ich zusammenarbeiten
darf, handhaben das genauso wie ich das Hand habe. Jetzt hast du es gerade gesagt, man hat so ein paar
Horror Stories immer mal wieder gehört. Ich stelle mir eine Frage, also als VC habe ich das Gefühl,
man muss immer mit allen cool sein, man muss immer mit allen irgendwie die Tür offen halten, egal ob
den Gründern, denen ich sage, hey, passt noch nicht, lass uns irgendwann noch mal sprechen,
anstatt vielleicht auch teilweise die aktuellen Concerns aber auszudrücken, als auch mit Co-Investoren,
mit Angels, wo man das Gefühl hat, okay, wie sehr kann man sich als VC so eine klare Meinung und
eine klare Position erlauben und wie sehr muss ich eigentlich so, ja, ich guck mal, ich bleib mal mit
allen erstmal cool und schau mal und selbst wenn ich die Person gerade nicht so sehr mag, vielleicht
kommt ja doch was Gutes bei rum, wie sehr muss man da so auch anpassungsfähig bleiben.
Zwei Hölzer musst du als VC natürlich viel besser darin sein, in einer Firma abzusagen oder sie auf
die lange Bank zu schieben als bei einer Firma zuzusagen, weil wir sagen ja 99 mal nein und einmal
ja letztendlich. Wenn überhaupt, ich habe eure Statistiken vom letzten Jahr gesehen, da war
das deutlich weniger. Ja, also es ist im Zweifelsfall, ich verstehe den Impuls eines Gründers, der sagt,
oh man, irgendwie fühle ich mich jetzt einfach so auf die lange Bank geschoben und ich habe das
Gefühl, dass mir der andere gar nicht so hundertprozentig die Wahrheit gesagt hat. Das ist
auch, glaube ich, in vielen Fällen richtig, also das ist die richtige Wahrnehmung. Ich kann jede
Gründerin und jeden Gründer nur dazu einladen, dass vielleicht für den Moment einfach zu akzeptieren,
weil auch ein Investor, auch ich, manchmal ist es wirklich einfach nur so ein letztes bisschen
Bauchgefühl oder du passt vielleicht einfach irgendwas nicht und ich kann das gar nicht so auf
diesen einen Faktor runterbrechen, den ich im Zweifelsfall dann wahrscheinlich auch über
Stunden erklären müsste, um das irgendwie begreifbar zu machen. Ich würde als Gründer
immer versuchen, das wie ein Vollprofi zu nehmen und einfach zu sagen, so ja, okay, gut, das passt
jetzt nicht. Trotzdem, das war nett und dann gucken wir einfach beim nächsten Mal, ich schick mal alle
drei Monate in Update. So, ich finde, damit verbaut man sich nix, damit macht man sich keine Tür zu
und dass der Investor das so macht, verstehe ich auch, weil in unserem Business ist es ja
Teil des Geschäfts, dass wir uns irren. So, wenn ich dir jetzt sage, Fabian, ganz ehrlich, ich finde
deine Firma so unfassbar scheiße, ich würde noch nie so ein Müll sehen, ja, wirklich ist ja furchtbar,
ich würde das niemals machen. So, und dann entwickelt sich das auf einmal super und ich merke,
wow, ich habe mich einfach geirrt, dann ist der Weg zurück zu dir, glaube ich, ganz, ganz schwer.
So, daher kommt dieses Verhalten, glaube ich, so ein bisschen. Das meint doch keiner Böse,
das ist aber auch super. Ehrlich gesagt, wir haben ja auch alles ausprobiert, so ein bisschen
AB-Testing, also scheibst du in einem Unternehmen eine extrem detaillierte Rückmeldung, wir machen
das auch manchmal oder sagst du einfach, die Runde ist jetzt nichts für mich, Punkt, E-Mail raus.
Die Erfahrung ist zeigt, wenn du eine lange Mail schickst, die sehr deutlich erklärt, warum man
etwas nicht macht. Kommt eine Erklärung zurück. Kommt eine Erklärung zurück. Obwohl ja die Entscheidung,
also ich habe das noch nie erlebt, dass wir dann den Investment gemacht haben, weil dann noch irgendwie
so fünf E-Mails hin und her geschrieben hast. Also es gibt da auch kein richtig oder falsch.
Wir machen es, ehrlich gesagt, so ein bisschen phasenabhängig, also bei Growth Companies kann
es ja viel besser begründen, warum es vielleicht jetzt noch nicht passt und dass wir dann sehr
zahlengetrieben und inhaltlich extrem quantitativ unterwegs, weil das ist natürlich eine Diskussion
auch versachlicht, als wenn ich einfach nur sage, ich möchte dir nicht investieren, weil irgendwas
fehlt mir hier. Ja, ich finde das auch, also wie ist das mit Co-Investoren? So, ich meine da,
ich bin mir sicher, es gibt Menschen, mit denen würdest du jetzt, wenn du privat entscheiden
würdest, wahrscheinlich nicht ein Bierchen trinken gehen und vielleicht trotzdem Co-Investoren
machen, weil es also... Ich gehe mit allen einen Bierchen trinken. Also ich, keine Ahnung,
meine Freunde lachen mir auch immer dafür aus, aber ich mag irgendwie mal alle. Also keine Ahnung,
wo das herkommt, ich weiß es nicht, aber ich bin da echt total entspannt. Das ist schon mal,
das ist schon mal nicht schlecht. Ich glaube, es gibt sehr viele, die deutlich mehr Attitude haben,
dann sei das eher... Also mein bester Freund lacht mich immer dafür aus, er sagt immer,
da wirst du eigentlich los mit dir, aber ich, keine Ahnung, ich mag eigentlich wirklich immer alle.
Das ist wahrscheinlich der Grund warum nie Zeit für irgendwie Bierchen wahrscheinlich,
hast du viele andere Leute, die sich an der Deckung zu finden?
Ich habe ja auch noch Familie, so insofern suche ich mir die Bierchen dann schon sehr,
sehr genau aus, aber es ist eher weniger davon abhängig, wer ist das jetzt, als früher,
habe ich da Zeit und passt das. Ja, okay, gerade. Ein letzter Punkt und ich habe den
erbssächlich ans Ende gehängt, weil es ist doch ein Kapitel, was du für dich jetzt eigentlich
größtenteils abgeschlossen hast. Das ist nicht, also der Bundesverband Deutscher Stadaps geht
weiter und du bist da weiter involviert, aber nicht mehr als Vorstandsvorsitzender. Wenn du
ein Fazit ziehen müsstest, wie blickst du auf deine Jahre zurück? Also das war für mich eine
wirklich schöne Zeit. Also ich habe das allererste Mal ja ganz vorne gestanden und hatte so diese
ultimative Verantwortung, das auch erfolgreich zu machen und das Gefühl für das Startup-Ökosystem
da sein zu dürfen und irgendwie diese Interessen alle zusammenzubringen und dann das Sprachrohr
für diese Interessen zu sein und mich für eine Sache einzusetzen, an die ich wirklich glaube,
das hat sich ganz, ganz toll angefühlt. Also ich bin unglaublich dankbar für diese vier Jahre
und bin jetzt am Ende auch wirklich glücklich darüber, dass wir eine ganz tolle Nachfolgerin im
Startup-Verband haben und ich bin mit Verena da im regelmäßigen Austausch und habe ihr auch zugesagt,
nicht zu nerven und irgendwie so darum zu hopfen, als so der Ex-Vorstandsvorsitzender,
das versuche ich auch wirklich nicht zu machen, sondern im Gegenteil, sie wirklich in all dem
zu unterstützen, damit sie das richtig, richtig gut machen kann. Und ich glaube, das verbindet
Verena und mich auch und das war auch von Anfang an so ein bisschen der Grund, warum sowohl Christoph
und Franziska in der Geschäftsleitung als auch der Vorstand, als auch ich selber so angetan
gewesen bin von der Idee, immer das Gefühl hatten, wir machen das für das Ökosystem,
nicht für ne Einzelperson oder für Einzelinteressen oder was auch immer, sondern es ist wirklich für
die Startup-Szene da und deswegen blicke ich wirklich ganz glücklich zurück. Mir fehlt das auch ganz
oft, ich fand das echt toll, auch mit so vielen unterschiedlichen Akteuren im Ökosystem zusammen
arbeiten zu dürfen, da neue Freunde zu finden und Verantwortung übernehmen zu dürfen. Das hat sich
echt schön angefühlt und das habe ich gerne gemacht und jetzt bin ich unglaublich glücklich,
dass jemand anderes sich dieses Ehrenamt übernommen hat und beobachte das natürlich alles und bin
weiterhin leidenschaftlicher Kämpfer auch für das deutsche Startup-Ökosystem. Ich stelle mir das
so ein bisschen bei dir vor, als ob das so fast schon wieder so Back to Operator so ein bisschen ist,
als ob das sich wieder anfühlt, wieder ein Startup selber geführt zu haben,
also habe mich gefragt, ob das so ein bisschen wieder so dieses eigentlich hätte ich doch noch
mal Bock auslöst. Ich meine, du sprichst da ja einen ganz interessanten Punkt an, ich glaube nur,
dass du als General Partner bei einem Venture Capital Fund immer eine sehr unternehmerische
Komponente dabei hast, weil viele von den Dingen, die wir heute auch besprochen haben,
haben ja automatisch einen operativen Charakter. Ich glaube, ich bin ein ganz furchtbarer Operator,
wenn ich mir jetzt vorstellen müsste, ich hätte jetzt einen Startup und müsste das tun,
was die Gründerinnen und Gründer jeden Tag leisten, das könnte ich wahrscheinlich in der Form
nicht. Aber dieses operative, die Dinge so ein bisschen aufeinanderzustecken im Startupverband,
das hat mir ganz viel Spaß gemacht und das habe ich aber auch bei Headline und das gibt mir auch
jedes Mal bei Headline ganz viel Energie und Kraft. Wie siehst du so, ich meine, für viele ist
ja der Weg im VC oft so, okay, ich steig da ein und dann will ich Partner werden, dann will ich
vielleicht General Partner werden, wenn ich darf irgendwann und wirke da in einem Form noch viel
konkreter mit. Wie ist das eigentlich? Jetzt bist du General Partner in diesem Form geworden,
wie ist denn dein weiterer Weg? Ich meine, ist das dann weiter? Ich bin und bleibe General Partner
und ich muss mich jedes Jahr aus, oder jeden Form aus Neue beweisen, dass ich da drin bleiben darf
oder wie verändert sich eigentlich die Rolle, wenn man damals General Partner geworden ist?
Du, wenn ich die Returns an unsere LPs nicht deliver, wir haben eben darüber gesprochen,
dann werde ich mir sicherlich irgendwann die Frage stellen müssen, was ich mit meiner Zukunft
anfange. Ich glaube, solange diese Performance da ist, werde ich diesen Job machen, weil ich ihn
wirklich liebe. Ich finde, das ist der beste Job, den es gibt und ich gehe da drin auch wirklich
mit jeder Faser meines Wesens auf. Also ich kann mir auch nicht vorstellen, irgendwas anderes zu
machen. So, das heißt also, wenn alles gut geht, dann werde ich das bis zum Ende durchziehen,
bis zum Ende des Matemzugs. Aber viele von den Sachen, die wir heute besprochen haben,
sind ja auch Teil auf meiner Agenda. Also wie gehen wir eigentlich mit diesen Fragen nach
Differenzierung um den Markt? Wie gehen wir mit den Fragen um das immer mehr Kapital da ist? Wie
gehen wir mit Fragen um die Deep Tech? Wie gehen wir mit den Fragen um, wie wir vielleicht auch
jüngere Investoren in unserem Team aufbauen können? All das sind ja Dinge, die jetzt nicht
nur für diesen Podcast hier herausgepickt worden sind, sondern die beschäftigen mich ja wirklich.
Also insofern ist das auch ein ganz großer Teil meiner Aufgabe als GP in einem Fund wie
Headline, wo wir nach vorne strategisch, unternehmerisch agieren müssen und uns überlegen, wie wird
denn wahrscheinlich die Venture Capital Szene in zehn Jahren aussehen, wenn sich AI noch mehr
durchgesetzt hat? Und wie können wir als Headline dann immer noch oben mitschwimmen und gute Returns
in unsere LPs zurückbringen? Das ist ja keine Aufgabe von dem, was ich mache.
Wenn man sich jetzt so das anguckt und so, dann sieht man so rare und andere Sachen, wo du
investiert hast. Was waren so die ersten Investments, die du gemacht hast? Also aus Headline heraus?
Aus Headline heraus. Ich glaube, das ist so eine, das ist die spannende Frage auf der Ebene gerade.
Ja, also mein allererstes Investment bei Headline war Paekhi aus Israel.
Gibt's auch nicht mehr. Das war so ein Mobile Keyboard, mit dem du innerhalb eines Chats
Geld überweisen konntest. Also egal, ob du jetzt irgendwie bei WhatsApp, Snapchat oder Instagram
unterwegs warst, konntest du einfach genauso wie dein Smiley Keyboard, konntest du deinen
Finance Keyboard aufmachen und einfach egal wohnen, Link rein schenken und dann im Prinzip Geld
überweisen. Fand ich eine gute Idee, war am Ende ein bisschen zu schwierig bei den Banken zu integrieren
und die unterschiedlichen Systeme, die da international aufeinander getroffen sind. Und dann
konnte die Kampagne irgendwann kein Geld meint. Wie fühlt sich das an, als Investor, wenn man die
ersten Deals macht und dann siehst du ja als erstes was schiefläuft, bevor du was siehst, was
gutläuft? Ich meine so rare ist da vielleicht ein Gegenbeispiel, weil es sehr schnell in diesem
Markt dann irgendwie sehr groß geworden ist. Aber du hast ja wahrscheinlich auch viele Sachen
gemacht, die dann eher flöten gegangen sind, als die, die dann hinten raus vielleicht relevanter
wurden. Also ich glaube, es ist immer eine sehr humblinge Experience, wenn du siehst, was auch
alles nicht funktioniert und das gehört ja zu unserem Business auch dazu. Und ich kann mich
noch gut daran erinnern, dass so die ersten paar Male, wo dann klar wurde, hier läuft irgendwas
nicht so nach Plan, das fühlt sich extrem schlimm an, weil du ja auch immer automatisch das Gefühl
des persönlichen Versagens ein bisschen hast, weil du dich getäuscht hast. Und damit umzugehen
und mit dieser Enttäuschung umzugehen, ist glaube ich auch Teil des Weges eines V10 Investors,
weil deine Feedbackzügel ja so extrem lang sind. Und ich habe immer das Abschreiben einer
Unternehmung als eine persönliche Niederlage empfunden. Ich glaube, das ist aber auch gesund und
gut, weil nur so fängst du ja an, auch daraus zu lernen und Fehler nicht zu wiederholen. Und
das ist, glaube ich, auf diesem Weg genauso wichtig wie auch Erfolge zu produzieren und
den erfolgreichen Investments zu machen. Wie lernst du aus euch Momenten? Da ernsthaft
drüber nachzudenken. Also ganz klar, mir den Fehler auf die Augen zu führen, mir das selber
nicht schön zu reden, ehrlich zu mir selber zu sein, ehrlich zu allen anderen zu sein,
darüber zu sprechen und entsprechend auch die Feedbacks einzuholen und nochmal so auf die Spuren
zurückzugehen. Wo bin ich falsch abgebogen? Was hätte ich vielleicht vorher sehen können?
Was hätte ich auch nicht vorher sehen können? Und da eine ehrliche Bestandsaufnahme zu unternehmen
und mir selber, damit tu ich ja nur mir eingefallen letztendlich, dass ich ehrlich zu mir bin. Und
es tut da manchmal weh, aber so habe ich zumindest immer gelernt. Wahrscheinlich aber so, dass es
keine Abwärtsspirale wird von, oh Gott, ich bin so schlecht und das hätte ich auf gar keinen Fall
machen dürfen, sondern wirklich so, okay, es war damals sah aus wie eine gute Entscheidung. Es war
eine gute Entscheidung und jetzt muss ich mir angucken, gibt es Sachen, die ich retrospectiv
sehe, wo ich sagen kann, Connecting the dots backwards is always easy, um da halt zu zitieren,
aber dass ich dann für meine nächste Entscheidung noch überlege, welche Datenpunkte sollte ich
im besten Versammeln? Also zwei Punkte dazu. Der erste Punkt ist, ja, natürlich glaube ich,
jeder Investor kennt dieses Gefühl, dass es einen so ein bisschen runterzieht und fertig macht,
wenn man sich geirrt hat. Ich glaube, das gehört auch einfach dazu. Das muss man auch wieder
ablegen können, man muss auch wieder weitermachen können, aber so ein Moment der Trauer und der
Charme, ich glaube, das wird jedem Investor irgendwann in seiner Kerrie mal so gehen.
Zu dem zweiten Punkt, wir dokumentieren oder ich dokumentiere das immer alles für mich auch
persönlich sehr detailliert, um auch zurückgehen zu können und zu verstehen, wo habe ich mich
den geirrt? Das hilft mir dabei, sowas aufzubereiten und auch zu arbeiten. Wichtig ist es aber
auch, das darf man auch nicht vergessen, vielleicht hast du mal ein Fehler in einer Analyse von
einer Kampagne gemacht und dann ist das gescheitert. Das darf aber auch nicht dazu führen, dass du
vielleicht beim nächsten Mal, wenn du dir eine Firma anschaust, wo das gleiche wieder kommt,
sofort automatisch reflexartig sagst, okay, das ist nichts. Das ist ja dann eher der schwierigere
Punkt, wenn du nicht neutral anfängst, sondern bei minus eins. Auch da dann immer wieder so zu
hinterfragen und diese Mental Plasticity zu behalten, dass du schnell schalten kannst und guckst,
okay, also was sind jetzt meine Referenzwerte aus der Vergangenheit, was sind meine Erfahrungen,
wie bewerte ich denn jetzt aber hier und jetzt dieses Produkt in diesem Markt mit diesem Team
und dieser Traktion, das kommt dann alles zusammen. Ich glaube, wir werden alle immer wieder Fehler
machen, das gehört dazu. Wir sind dazu aufgefordert, aus diesen Fehlern zu lernen und wir sind dann aber
auch dazu aufgefordert, immer wieder neu und individuell zu bewerten. Kann ein Unternehmen
für uns seinen exorbitanten Return der Wirtschaften oder nicht?
Wie kann ich mir die Notes vorstellen? Ist das das typische Investment-Memo oder ist das noch
darüber hinaus, wie du, wie strukturierst du das? Also wir haben einen CRM, wo wir relativ viel
dokumentieren, jede E-Mail, jede Call Note, also wir machen Notizen zwischen jedem Telefonat und
schreiben uns einfach die Dinge auf und dann haben wir ganz klassisch auch unser Investment-Memo.
Wir haben natürlich auch selber dann so unsere ganz eigenen Notizen, die wir aufschreiben. Ich
habe relativ viele mein Evernote gemacht, weil das auf meinem Handy mit meinem iPad und meinem PC
am besten synchronisiert. Und da steht dann einfach relativ viel. Ich weiß natürlich auch
viele Sachen noch. Also das ist jetzt nicht nur dokumentiert schriftlich, sondern auch dokumentiert,
wo ich mir einfach wirklich Gedanken mache. Warum glaube ich an dieses Team? Wo kommt
meine Conviction her? Ich glaube, da kann jeder was draus sehen, egal in welcher Situation man
gerade ist. So sich Gedanken zu machen über die wichtigen Fragen, die man sich stellt und die
zu dokumentieren. Ich ziehe auch immer wieder so zum Beispiel letztens erst wieder so ein Dokument
von Anfang 2024, was ich mir so vorgenommen habe, was mein Gedanke ist, wie meine These für
das ganze Jahr, was ich glaube, worauf ich mich fokussieren muss. Und ich lese es so durch,
spannend. Da bin ich weitergekommen, da und da. Und ich habe das mir aber nicht einmal noch mal
angeguckt. Und dann so ein bisschen auch zu sehen, ah 2023 sehe ich das vielleicht anders.
Und da war das nicht so. Und deswegen, ich glaube, da kann man allgemein mehr machen in der Zeit,
wo man eigentlich sich lieber vielleicht mit dem Handy beschäftigt, als sollte man es vielleicht
nutzen, um noch ein paar Sachen runterzuschreiben. Das glaube ich sehr, sehr hilfreich. So.
Ich glaube, wir haben einen großen Rundumschlag gemacht in meinen Augen.
Deswegen schon mal vielen Dank, dass ihr die Zeit genommen hast. Hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Ich würde dir noch mal die letzten Worte des Podcasts übergeben und dann für heute
eine Strich drunter machen. Vielen herzlichen Dank für die exzellenten Fragen. Grüße alle
deine Zuhörerinnen und Zuhörer. Und wenn irgendjemand mir seine Deep Tech Company oder jeder
andere Company vorstellen möchte, kann also mich gerne kontaktieren. Die Kontaktarten findet
ihr auf LinkedIn und auf unserer Internetseite. Ich packe natürlich LinkedIn und die Headline-Seite
in die Shownotes. Und dann bin ich mir sicher, dass wir uns irgendwann wieder hier hören werden.
Ganz bestimmt, Fabian. Freue mich darauf. Vielen Dank. Danke dir.
Dann versuch es doch mal mit den beliebtesten Episoden des Podcasts.