Alles beginnt mit einer Idee. Doch was, wenn du gerade keine hast?
In dieser Episode bekommst du eine Schritt-für-Schritt Anleitung, wie du Ideen findest und entwickelst.
Dafür hat Unicorn Bakery Gast-Host Mike Mahlkow sich Alexander Mrozek, den CEO von Oetker Digital und Gründer des Podcasts und Newsletters „Digitale Optimisten“ als Gast eingeladen.
Gemeinsam tauchen sie tief in die Welt der Geschäftsideen ein: Wie findet man sie? Wie validiert man sie? Und welche Arten von Geschäftsideen gibt es überhaupt?
Alex teilt Anekdoten aus seiner Zeit im Silicon Valley, erklärt, warum einfache Ideen oft die Besten sind, und gibt Einblicke in die digitale Transformation des deutschen Mittelstands.
Was du lernst:
ALLES ZU UNICORN BAKERY:
Mehr zum Gast Alex Mrozek:
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Kapitel:
(00:00:00) Was macht Ideen aus?
(00:12:24) Gibt es schlechte (Geschäfts)Ideen & wie findet man die richtige?
(00:29:41) Frameworks & Möglichkeiten, um Ideen zu entwickeln
(00:43:38) Gründe, warum manche Technologien hypen/untergehen
(00:57:03) Ideenfindung nach Paul Graham: "Suche nach Ineffizienzen"
(01:04:49) Finde heraus, welche Geschäftsidee zu dir passt
(01:11:18) Nachfolger-Struktur: Der Search-Fund
(01:17:08) Wie kann man noch Geschäftsideen finden?
[0:00] Und hätte ich damals mit Mark Zuckerberg gesprochen, hätte ich eigentlich an seine Idee eines sozialen Netzwerks geglaubt oder hätte ich gedacht, ach Quatsch, es gibt doch schon MySpace. Weißt du, also wie hätte ich dann beurteilt, ob die Idee gut ist oder nicht? Ich würde mir nicht zutrauen, von vornherein zu sagen, das ist eine schlechte Idee, das ist eine gute Idee, weil ich glaube, meine Trefferquote wäre ziemlich sicher Coinflip. Take a simple idea and execute it seriously. Wenn ich mal überlege, was eigentlich richtig gute Geschäftsideen sind oder die, wo ich sage, ach, da ist wirklich was Interessantes dabei, dann ist es häufig das, was eine einfache Idee ist, gegen die man aber hart exekutieren kann. Wenn viele Menschen darüber nachdenken, dann denkt man, es ist so wie, man steigt in die Dusche und hat dann einen Geistesblitz. Ich glaube, es muss nicht so sein. Also es gibt viele Möglichkeiten, strukturiert auch Geschäftsideen zu finden. Ich glaube, es kann sein, dass wir gerade so an der Schwelle stehen und das macht die Welt gerade so interessant, wo wir nicht mehr immer nur zehnmal besser sein müssen mit einer Geschäftsidee, sondern ich glaube, es kann auch ein Paradigma sein, zehnmal günstiger zu sein als eine schon bestehende Lösung. Es gibt ja auch ziemlich viele Technologien, die nie den Hype erfüllen. Kennst du noch den Segway? Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Das war damals als das revolutionärste Transportmittel aller Zeiten angekündigt und ist heute für Museumscops und unsere Stadttouren eigentlich eine totale Nische.
[1:17] Alles startet mit einer Idee. Doch was, wenn ich die nicht habe? Oder woher weiß ich eigentlich, ob die gut genug ist? Oder wo zur Hölle finde ich Ideen? Wie komme ich auf Ideen? Welche Möglichkeiten gibt es? Und darum dreht sich die heutige Episode Unicorn Bakery. Zu Gast ist Alex Morczek und Alex ist der Host von Digitale Optimisten, ist ein Podcast, auch Newsletter, der sich viel auch um Geschäftsideen dreht, ist parallel dazu aber auch der Geschäftsführer bei Oetker Digital, leitet den Venture Arm bei Oetker. Das heißt, wenn Oetker in Foodtech investiert, geht das alles über Alex Tisch. Und moderiert wird die Episode von Mike Malko, Gründer von FastGen4Herblair, der hier ja schon auch eine andere Episode moderiert hat und als Gast-Host dabei ist. Und die beiden sprechen sehr intensiv darüber, wie findest du Ideen. Gerade Alex, der natürlich über viele, viele Interviews und Newsletter-Issues, also Ausgaben, darüber nachdenkt, Formate zu finden, also auch so Strukturen, wie kann ich das erzwingen, auf eine Idee zu kommen, wo finde ich gute Ideen, hat da echt einige coole Beispiele gebracht, wo ich auch dachte, hm.
[2:38] Hier habe ich auch noch mal ein, zwei Ideen gefunden. Vielleicht sollte ich doch noch mal drüber nachdenken. Und deswegen viel Spaß mit dieser Episode Unicorn Bakery. Mein Name ist Fabian Tausch und Bühne frei für Alex Brocek und Mike Malko. Hey Alex, wie geht es dir? Mike, schön dich zu sehen. Du warst schon zweimal in meinem Podcast, jetzt endlich live. Ich freue mich, hier zu sein. Ja, sehr schön, dass wir es mal umdrehen.
[3:01] Für alle, die zuhören und zuschauen, Alex Morcek, CEO von Oetker Digital.
[3:06] Aber nebenbei noch sehr viel mehr. Unter anderem der MD von einem VC-Arm von Oetker, darüber hinaus Angel Investor und für heute auch besonders wichtig der Gründer von Digitale Optimisten, einem Content-Format, wo es Podcasts gibt, aber wo es auch einen Newsletter gibt und wo es auch seit ein paar Jahren jetzt mittlerweile schon sehr stark um Geschäftsideen geht. Und genau darüber wollen wir heute reden, über verschiedene Arten von Geschäftsideen. Wie findet man Geschäftsideen? Wie validiert man Geschäftsideen? Was für unterschiedliche Geschäftsideen gibt es? Und da habe ich mir gedacht, es gibt niemanden besseren, mit dem ich darüber sprechen kann hier, als dir. Wow. Können wir das Interview jetzt schon beenden? Macht so viele Blumen. Besser kann es nicht werden. Ich freue mich sehr, hier zu sein. Wir können gerne noch ein bisschen reden und dann irgendwann zu späterer Stunde beenden. Vielleicht noch mal ganz kurz, einfach relativ kurz von deiner Seite, Wie würdest du selbst deine Arbeit beschreiben und vor allem auch die digitale Optimistenseite, die sich dann um die ganzen Geschäftsideen kümmert? Wie wäre deine kurze Version davon? Also ich erzähle dir meine Geschichte. Vor einigen Jahren habe ich in San Francisco für Google gearbeitet und ich habe vorher ein kleines Unternehmen selber gehabt und habe dann für diesen riesigen Google-Konzern gearbeitet und Google ist eine ganz tolle Firma, aber sie ist natürlich kein Startup mehr. Und ich dachte mir, Mensch, jetzt sitze ich hier im Silicon Valley, da wo so viele tolle Gründergeschichten den Anfang genommen haben. Und so richtig bin ich natürlich jetzt nicht Teil davon.
[4:35] Und ich habe mir überlegt, ein Gedanke, der hat mich total irgendwie gecatcht. Und das war der Gedanke, ich saß damals in meinem Lieblingscafé, Café Reveille ist das, das kennst du vielleicht auch, in San Francisco. Und wenn man da sitzt, alle sitzen vor ihren Laptops. Der Albtraum für jeden Kaffeebesitzer, man bestellt ein Cappuccino und sitzt dann alleine vor seinem Laptop. Aber ich saß dann da und habe mich immer gefragt, Mensch, vielleicht saß hier vor zehn Jahren Mark Zuckerberg oder sowas und hat an seiner obskuren Idee eines sozialen Netzwerks gearbeitet. Und hätte ich damals mit Mark Zuckerberg gesprochen, hätte ich eigentlich an seine Idee eines sozialen Netzwerks geglaubt oder hätte ich gedacht, ach Quatsch, es gibt doch schon MySpace. Weißt du, also wie hätte ich dann beurteilt, ob das die Idee gut ist oder nicht? Und jetzt kann ich natürlich nicht in der Zeit zurückgehen und kann nicht Mark Zuckerberg befragen, aber, und das war mein Gedanke, ich kann mit den heutigen Gründerinnen und Gründern sprechen und rausfinden, was sind eigentlich Geschäftsideen, die es wert sind zu bauen, die Potenzial haben. Und das war so ein bisschen die Idee. Und generell, mal einen Schritt zurück zu gehen, generell, so ging es mir, im Silicon Valley, was ich toll fand da, war dieser Drang auf Neues. Die Zukunft fühlt sich so ein bisschen greifbarer an. Man fühlt sich auch, damals fuhren die Waymos, die fernen ja jetzt tatsächlich, damals wurden die noch selber gesteuert. Irgendwie hat man mal das Gefühl, da ist die Zukunft ein bisschen näher. In welchem Jahr warst du da?
[6:04] 2017 bis 2021. glaube ich, ja, ungefähr. Und das waren, da hat man immer das Gefühl, Mensch, die Zukunft ist ein bisschen näher hier.
[6:14] Und das hat diese Lust auf Neues, diese Lust auf Unternehmertum und das ist so ein bisschen so der Kern dessen, was ich mache. Einerseits durch digitale Optimisten, durch meinen Podcast und Newsletter, wo ich mit Gründern, aber mittlerweile auch Investoren oder anderen Persönlichkeiten spreche und die genau diese Frage stelle, was ist eigentlich eine Geschäftsidee, die du machen würdest, wenn du nicht das machst, was du gerade tust. Und da kommen zum Teil ganz spannende Antworten bei rum, wenn man jetzt schon erfolgreiche Investoren, Gründer fragt, weil die haben häufig ein Mindset, dass die.
[6:43] Und dass die gar nicht aufhören können, über Geschäftslinien zu denken. Wahrscheinlich geht es dir auch als Gründer. Man sieht tausende Probleme, die man löwen kann, aber man muss sich irgendwie fokussieren und denen eine Art Outlet zu geben und zu sagen, hier kannst du deine besten Geschäftslinien, die du nicht machen kannst, präsentieren. Das war immer so die Idee. Okay, du hast Oetker angesprochen, vielleicht einen Satz dazu. Da ist es auch so. Also ich habe dann, als ich von Google dann zu Oetker gewechselt bin, dann haben mich meine Freunde gefragt, was machst du denn, druckst du jetzt QR-Codes auf Pizzaschachteln? Ich wusste es damals nicht so genau, was ich da machen würde, aber mittlerweile ist es klarer, auch der deutsche Mittelstand ist ein totaler Wert in diesem Land. Es sind häufig sozial super engagierte Unternehmer, Leuchtturme in Regionen, die nicht Berlin, München, Köln und Hamburg sind, sondern auch mal in den mittleren Städten. Und dafür habe ich hier ein großes Interesse. Und die Frage ist, wie bringt man denn auch eine Lust auf Veränderung, auf eine Transformation in diese Unternehmen? Das ist auch Teil dieser Aufgabe und das, würde ich sagen, ist die Klammer von diesen beiden Tätigkeiten, die ich habe.
[7:45] Die Lust auf Veränderung. Okay, die Lust auf Veränderung. Dann haben wir ja sehr viel Kontext, über den wir jetzt sprechen können. Lass uns vielleicht mal mit den Geschäftsideen, die von Null starten, anfangen und dann vielleicht kommen wir später noch mal dazu, auch innerhalb von Konzernen oder größeren Strukturen darüber zu denken, wie kann dort Veränderung angestoßen werden. Aber wenn wir jetzt irgendwie, du hast mit sehr vielen Leuten darüber gesprochen, über verschiedene Geschäftsideen und auch Dinge, die Leute machen wollen, wenn sie jetzt gerade oder würden, wenn sie jetzt gerade nicht dieses Unternehmen bauen würden, gibt es da irgendwelche Muster, die dir aufgefallen sind zwischen den Dutzenden und Dutzenden Konversationen, die du hattest, ne?
[8:24] Ich glaube schon. Das ist natürlich eine ganz schön schwierige Frage. Ja, ich muss auch ein bisschen drüber nachdenken, aber ich, vielleicht zwei, drei Gedanken. Der erste Gedanke, also ich lese gerade das Buch Poor Charly's Almanac von Charlie Munger. Wer es nicht kennt, Charlie Munger ist der Geschäftspartner von Warren Buffett, einer der reichsten Menschen der Welt. Die haben Berkshire Hathaway gegründet. Ja, eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, wo sie eigentlich nur investieren in andere Unternehmen. Also gar nicht jetzt selber was wirkliches bauen, ja, sondern sie investieren und sind dann Shareholder in das Unternehmen. Eines meiner drei Lieblingsbücher. Ja, hast du es gelesen? Das war sehr schwierig. Hast du es bekommen einfach? Weil damals konnte man es nicht so einfach bestellen in Deutschland. Ich habe es bei Amazon bekommen, ja. Ich musste auch ein bisschen warten. Irgendwas war. Ja, es ist nicht so einfach lieferbar in Deutschland meistens. Aber ja, ein super Buch. Aber gerne weiter. Ja, und auf der Rückseite von dem Buch steht ein kleiner Satz, den ich ganz smart finde. Da steht, take a simple idea and execute it seriously.
[9:21] Und das finde ich eigentlich ein schöner Satz, ja? Also man soll eine einfache Idee nehmen, die man auch verstehen kann, aber die mit Ernsthaftigkeit und Disziplin verfolgen. Und ich glaube, dass wenn ich mal überlege, was eigentlich richtig gute Geschäftsideen sind oder die, wo ich sage, ach, da ist wirklich was Interessantes dabei, dann ist es häufig das, was eine einfache Idee ist, gegen die man aber hart exekutieren kann, ja? Vielleicht noch ein anderer Gedanke, um das noch ein bisschen plastischer zu machen. Am Ende, glaube ich, geht es ja immer darum, was wollen eigentlich die Nutzer?
[9:58] Und ich mache dir mal ein Beispiel. Also eine meiner Lieblingsgeschichten von Geschäftsideen, wo jeder gesagt hat, spar dir deine Zeit, das bringt alles nichts, ist die Geschichte von Zappos. Ich weiß nicht, ob du die kennst. Die Schuhe? Die Schuhe, genau. Also das war damals, das war zu einer Zeit, da hat jeder gesagt, Schuhe im Internet verkaufen, das funktioniert auf gar keinen Fall. Keine Ahnung. Die muss man anprobieren, die muss man einlaufen. Genau, die Größen sind anders, das Leder fühlt sich anders an. Ja, okay, meinetwegen T-Shirts kann man kaufen oder Unterhosen, aber Schuhe, die kann man irgendwie nicht im Internet kaufen. Und der hat dann in der Nähe von einem Schuhladen gewohnt, der Gründer. Und hat dann gesagt, das teste ich mal und hat dann Bilder von Schuhen genommen, hat die einfach auf eine Website gestellt, also fast ein inoffizieller Online-Shop dieses Schuhladens und hat dann gemerkt, Mensch, tatsächlich kaufen Leute die. Und immer wenn einer gekauft hat, ist er dann in den Laden gegangen, hat die gekauft und dann verschickt. Und so hat er dann eigentlich eine Weisheit, die jeder hatte, hat er getestet und festgestellt, Moment mal, so ist es ja gar nicht. Und daraus ist jetzt natürlich ein gigantisches Industriege geworden. Ich glaube, Amazon haben die gerade gekauft. Letztlich Zalando ist ja auch ganz klar eine Copycat damals auch gewesen von Zappos.
[11:08] Und das heißt also, am Ende ist es ja nicht, deshalb I reserve Judgment, ganz häufig, wenn ich Ideen höre, weil ich weiß es schlicht nicht, was der Nutzer eigentlich will. Also ich finde, diese zwei Sachen sind häufig Dinge, die ich ganz interessant finde, eine einfache Idee, die man hart exekutieren kann.
[11:26] Und was weiß ich schon, am Ende entscheidet der Markt. Lass uns gerne bei dem zweiten Punkt einmal anfangen und dann zur einfachen Idee gehen, weil in meinem Kopf, ich höre ja auch sehr viele verschiedene Geschäftsideen, Sehr viele befreundete Gründer, dann über die Angel Investments kommt auch immer mal wieder was an mich ran. Und in meinem Kopf ist es auch immer schwierig, diese Idee kann nicht funktionieren, irgendwie auszuschalten. Weil ich habe einerseits die Gründerbrille und denke, ja, fast alles kann funktionieren. Aber dann gibt es ja, es gibt ja wirklich schlechte Ideen. Aber dann gibt es Ideen, die sind eigentlich gute Ideen, aber hören sich an wie schlechte Ideen. Und dann gibt es ja noch gute Ideen, die sich anhören wie gute Ideen, die sind meistens sehr voll, also da gibt es einfach sehr viel Konkurrenz und dann gibt es Dinge, die hören sich an wie gute Ideen, sind aber eigentlich schlechte Ideen. Und diese Matrix richtig zu befüllen, das kann, glaube ich, fast niemand. Und dann gibt es ja verschiedene Möglichkeiten, auch wie Investoren beispielsweise darüber nachdenken. Es gibt die Investoren, die einfach breiter streuen und die dann auf andere Sachen sich fokussieren, indem sie sagen …, wir investieren in super Teams und die einfach in sehr viele Dinge investieren und irgendwas davon wird dann funktionieren. Oder man beschäftigt sich wirklich sehr tief mit den jeweiligen Materien und ist sehr fokussiert auf eine bestimmte Branche und versteht die Probleme richtig gut. Aber vielleicht als längere Einleitung, würdest du zustimmen, dass diese Matrix existiert? Oder glaubst du, es gibt eigentlich keine schlechten Ideen und es kommt immer dann am Ende doch nur auf die Execution an?
[12:47] Also ich würde mir nicht zutrauen, von vornherein zu sagen, das ist eine schlechte Idee, das ist eine gute Idee, weil ich glaube, meine Trefferquote wäre ziemlich sicher Coinflip. Ich glaube, ich wäre nicht besser als der Coinflip. Warum sage ich das? Also schau mal, ich kenne mich qua meines Jobs auch ein bisschen aus mit der Foodtech-Welt. Vor ein paar Jahren totaler Hype und klar, also offensichtlich, wenn du den Kopf anwirfst, kannst du ganz viele Punkte machen. Du siehst zum Beispiel, wir haben mehr Menschen auf der Welt, die müssen ernährt werden, mehr Menschen, die reicher werden, die plötzlich mehr Fleisch essen wollen. Du hast die Umweltkonsequenzen von Viehzucht und Haltung. Also es ist im Kopf ganz klar, dass das ein Thema wird, wo wirklich ein großer Markt entstehen kann. Aber ein paar Jahre weiter, jetzt sehen wir zum Beispiel in den USA, dass Regulatorik entsteht, auch durch Lobbyismus von großen Agrarbauern, die halt ein wichtiger Electorate sind, von gewissen Bundesstaaten wie Texas oder Florida.
[13:48] Und plötzlich sieht man, dass Regulatorik rauskommt, die gegen alternatives Fleisch zum Beispiel, das jetzt nicht von der Kuh kommt, sondern vielleicht zellkultiviert ist oder fermentiert ist. Also, das heißt, also, das wäre wahrscheinlich, ich würde nicht sagen, dass sie schon eine schlechte Idee ist, ja, soweit bin ich noch nicht, aber natürlich hat plötzlich eine Idee, die im Jahr 2018 die Voraussetzung hatte, wird plötzlich ein bisschen more risky, ja. Ähm.
[14:17] So, deshalb glaube ich, ist das gar nicht so leicht. Ich mache noch ein anderes Beispiel. Ich hatte vor einiger Zeit in meinem Podcast Nico Rosberg zu Gast, der Formel-1-Weltmeister und den habe ich alle auch gefragt, was ist denn eine Geschäftsidee, die du machen würdest? Nico Rosberg ist mittlerweile ein recht erfolgreicher Investor, der macht einen Fund the Funds und investiert dann in große andere Venture-Capital-Funds und den habe ich auch gefragt, was ist eine Geschäftsidee, die du machen würdest? Und mich hat damals interessiert, ja, was einer, der so extremen Erfolg hatte, der so extrem gelebt hat als Formel-1-Weltmeister, was, erst mal, wie wird er erfolgreich in seiner neuen Karriere, aber dann auch, wie denkt er eigentlich über die Welt nach? Ja, sieht er die Welt noch, ja, richtig? Und der hat mir damals was gepitcht, da habe ich gedacht, ach Mensch, in dem Moment, als ich ihn interviewt habe, habe ich gedacht, ich weiß gar nicht, ob das so eine tolle Idee ist, ja. Und vielleicht war ich sogar ein bisschen skeptisch. Und der hat mir nämlich die Idee eines Dumbphone eigentlich gepitcht, also das Gegenteil eines Smartphones, ja. Und ich habe damals gedacht, ja, keine Ahnung, das iPhone ist so sexy und cool. Wer will denn was anderes haben? Meine Kinder wollen irgendwann mal das iPhone haben, weil irgendwie ein Android ist vielleicht nicht cool genug. Also das ist das totale Statusobjekt. Und dann aber mit ein paar Monaten Abstand habe ich plötzlich gesehen, vor ein paar Wochen ist die Nachfrage nach Dampphone wirklich explodiert weltweit. Warum? Weil ein Buch auf den Markt gekommen ist, was auch die negativen Folgen von Social Media viel stärker in den Vordergrund rückt. Und dann ist plötzlich eine Idee, wo ich gesagt habe, keine Ahnung, ob das irgendwie eine Idee hat. Plötzlich gibt es eine Nische, die entsteht. Und deshalb zurück zu deiner Frage. Ich glaube, es würde mir wahnsinnig schwerfallen, das zu sagen.
[15:47] Es gibt eher Dinge und du hast eben die Matrix aufgemacht. Wenn ich Pitches bekomme, dann muss ich dir ganz ehrlich sagen, es gibt auch ein paar Pitches, die verstehe ich schlichtweg nicht. Weißt du? Vielleicht liegt es an mir, kann gut sein, aber es kann auch sein, dass vielleicht manchmal es den Gründern nicht ganz leicht fällt, ihre Idee auch zu verbalisieren zu irgendeiner Form, dass man auch als Angel-Investor das jetzt verstehen kann. Das ist eine Sache, glaube ich, das ist ein Fehler, den man auf jeden Fall vermeiden sollte als junge Gründerin oder junge Gründer. Auch als alter Gründer oder alte Gründerin. Ja, total, weil man vielleicht doch dann in seiner Welt ist. Aber sonst fällt es mir sehr schwer. Ich würde mir nicht zutrauen, dass ich besser bin als ein Coinflip, sage ich dir ehrlich. Okay. Sehr spannend. Du hast jetzt verschiedene gute Punkte angebracht. Vielleicht ganz kurz nochmal zu einem der letzten Punkte. Klarheit. Also wir gehen gleich nochmal zurück irgendwie zu dem Thema, wie findet man überhaupt Geschäftsideen? Aber ich finde diesen Punkt, den du gerade genannt hast, so wichtig, weil ich den auch immer und immer und immer wieder wiederhole. Und zwar, wo das bei mir oft aufkommt, ist bei der Bewerbung für Y-Combinator oder Bewerbung für andere Accelerator-Programme, zum Beispiel Evo oder ähnliches. Gerade wenn sehr viele Dinge auf einen einprasseln, auch irgendwie wenn man im VC pitcht oder ähnliches.
[16:59] Die bekommen pro Tag, wenn es irgendwie ein guter VC ist oder wenn man YC ist oder wenn man Evo ist, so viele verschiedene Bewerbungen, dass eine der wichtigsten Dinge die Klarheit ist, überhaupt zu verstehen, was gemacht wird. Vor allem, die müssen ja auch, wenn sie breit unterwegs sind, die ganze Zeit den Kontext wechseln von der nächsten B2B-SaaS-Plattform oder heutzutage LLMs für X oder AI für Y. AI-Agent für Radiologen, AI-Agent für Buchhalter. Gibt es hier gefühlt alles. Zu, wir wollen Krebs heilen. Zu, wir sind eine Vermarktungsplattform für Online-E-Commerce-Stores oder ähnliches. Also... Die Anzahl der verschiedenen Dinge, die man als Angel-Investor, aber dann gerade auch irgendwie als professioneller Vollzeit-Investor bekommt, du kannst dich ja gar nicht mit allen auskennen. Und dann gibt es verschiedene Ebenen, wie man Klarheit schaffen kann.
[17:46] Und zwar die erste ist, wenig Fachjargon zu benutzen, der nur in deiner Branche bekannt ist. Und das ist eine Sache, wo gerade sehr erfahrene Leute, deswegen meinte ich auch ältere Gründer haben das Problem oft, wo sehr erfahrene Leute oft drin scheitern, die seit 20 Jahren zum Beispiel Biotech machen oder seit 20 Jahren in einer bestimmten Industrie unterwegs sind. Die benutzen dann die Begriffe, die sie tagtäglich benutzen, so als würde sie jeder verstehen. Aber man versteht dann nicht, was dieses Akronym bedeutet oder das andere Akronym bedeutet. Und das andere, es ist teilweise gar nicht so einfach, wirklich herunterzubrechen, was das Kernproblem ist, was man löst. Und da braucht man sehr viele Iterationen für. Bei YC geht es ja immer um den One-Liner, der in einem Satz beschreiben soll, was dein Unternehmen macht. Und gerade am Anfang ist es sehr wichtig, dass der sehr klar ist. Je größer das Unternehmen wird, desto abstruser werden die dann. So Google don't be evil, okay.
[18:36] Ja, es gibt noch einen anderen, ne? Organize the worst information. Genau, ja, ja. Das gab es vorher noch, ja. Aber die werden dann irgendwann, wenn man sehr groß wird oder so, dann muss man halt sehr viele Sachen miteinander kombinieren, theoretisch. Und mittlerweile haben sie es, glaube ich, auch schon wieder geändert, ne? Ich weiß gar nicht mehr. Don't be evil, genau, das war famously das Passwort im WLAN von dem Google-Bus, den man von San Francisco nach Mountain View genommen hat, war don't be evil immer noch das Passwort und da war, da haben die, irgendwann als ich da war, wurde das sozusagen dieses Mantra zurückgenommen und das hat natürlich zu ganz vielen Spekulationen geführt, das WLAN-Passwort blieb aber immer gleich, also das haben sie nicht geändert. Sehr gut. Jetzt habe ich was so ausgeplaudert. Jetzt kann jeder das Google-Bus setzen. Jeder, der sich in diesen Bus setzt, hat jetzt das WLAN-Passwort. Also Klarheit, extrem wichtig. Vielleicht kommen wir nochmal zum Ursprung von Ideen zurück und reden einfach mal ein bisschen darüber.
[19:29] Wie findet man denn Geschäftsideen? Und vielleicht bevor wir das noch machen, was gibt es überhaupt für eine unterschiedliche Art von Geschäftsideen? Weil es gibt ja einen starken Unterschied zwischen einem Side-Hustle, wie man irgendwie sagen würde.
[19:42] Einer Idee, die man vielleicht bootstrappt, wir schmeißen hier mit sehr vielen Anglizismen um uns, oder einer wirklichen Idee, die auch Venture-finanzierbar ist. Das sind ja teilweise überschneidend, aber teilweise sind es ja auch unterschiedliche Arten von Ideen.
[19:56] Wie denkst du über Geschäftsideen nach? Weil Geschäft ist ja relativ breit. Hast du da noch eine andere Art und Weise, drüber nachzudenken? Also ich, ja, du hast glaube ich die Kategorien aufgemacht, die man so in seinem Kopf haben kann. Ich glaube eine gewisse Idee, die hat dann, wenn ich jetzt zum Beispiel sagen würde, ESA Aerospace, die schicken Satelliten ins Weltall, ja, das ist sicherlich keine Side-Hustle-Idee, ja, da kommt man nicht weit. Ich habe jetzt Moritz von der Linden von Marvel Fusion im Podcast. Der macht nukleare Fusion. Das ist sicherlich auch kein Zeitrassel-Thema. Also da hast du sicherlich eine Begrenzung. Ich finde interessant, was AI, das Potenzial von AI, ja, führt, glaube ich, dazu, dass diese Kategorien, die ich auch in meinem Kopf habe, ein bisschen verschwimmen. Warum glaube ich das? Vielleicht zwei, drei Gedanken. Erstens, wir haben eben über AI-Agenten gesprochen. Also ich glaube, wenn du heutzutage ChatGPT gut verwendest, dann hast du wahrscheinlich ein kleines Team von zwei, drei FTE, das du, ich sage mal, 2005 hättest aufbauen müssen, hast du mit ChatGPT schon ersetzt oder andere AI-Tools, in dem es ganz viele von diesen Aufgaben, auch repetitiven Aufgaben einfach erledigt. Das heißt, du hast sie jetzt schon im Jahr 2024, hast du schon viel mehr Möglichkeiten, tätig zu sein. Du hast einfach viel mehr Firepower sozusagen.
[21:15] Dann der zweite Gedanke. Schau mal, was ja gerade passiert ist. Ich mache es mal ein bisschen schwarz-weiß. Früher ist, glaube ich, jedes Startup, auch im Y-Combinator, ist rausgekommen und wollte eigentlich eine Lösung erkennen, die zehnmal besser ist als die bestehenden Lösungen. Uber zum Beispiel. Boah, wie nervig war das früher, wenn du, ich bleibe mal in Deutschland, ja, wenn du in Paderborn die Taxinummer suchst und in Berlin und in München, keine Ahnung, rufst irgendwie an, musst die Auskunft anrufen ganz früher noch, ja. Furchtbar. Und dann kommt einer vorbei und der fährt dich irgendwo hin und du weißt nicht, ob der dich einmal quer durch die Stadt fährt oder einmal einen riesen Umweg fährt. Und das war richtig doof. Und die haben halt ein zehnmal besseres Produkt entwickelt, eben weil sie gesagt haben, hey, wir machen einen Fixpreis draus, du kannst es sofort rufen mit einer App, brauchst keine Handynummern mehr und du siehst sogar, wo der Fahrer ist, wann der kommt. 10 Mal besser. Ich glaube, es kann sein, dass wir gerade so an einer Schwelle stehen und das macht die Welt gerade so interessant, wo wir nicht mehr immer nur 10 Mal besser sein müssen mit einer Geschäftsidee, sondern ich glaube, es kann auch ein Paradigma sein, 10 Mal günstiger zu sein als eine schon bestehende Lösung. Ich mache dir mal ein Beispiel. Es gibt Salesforce, es gibt ganz viele B2B-SaaS-Tools da draußen, die auch ganz tolle Features haben, die total ausgereift sind.
[22:28] Aber wenn wir diesen Weg von wie Coding vereinfacht wird durch AI, Conversational Coding eigentlich, dass ich in der Lage bin, mit einer AI zu sprechen, die mir eine App aufbaut, die vielleicht meinen kleinen Use Case, machen wir mal anderes bei Personio, irgendwie ein HR, System of Records, B2B-SaaS, wo ich meine Personaldaten pflegen kann, wo ich sehen kann, Geld ist überwiesen oder nicht, wo ich Urlaubstage und Krankheitstage tracken kann. Ich glaube, dass es gibt ein Szenario da draußen oder ein Pfad der Zukunft, dass man in Zukunft sich diese Lösung nicht mehr zentral bei Personio einkauft, sondern indem man es einfach selber macht, indem man morgens aufhört und sagt, hey, ich brauche unbedingt ein B2B-SaaS, was mein HR-System of Records ist und ich lasse es einfach schreiben durch eine AI, das auf meine Seite.
[23:15] Meine Anwendungsfälle gemünzt ist oder aber ich nehme einfach irgendeinen von der Stange Produkt, was vielleicht ein Zehntel so teuer ist wie Personio, weil es einfach nur genau das macht, was ich brauche. Weißt du? Und das könnte auch ein Weg sein, wie man eigentlich mit einem Produkt war, wo man sagen würde, hey, das ist viel zu klein, um jetzt ein riesiges Startup zu werden. Aber wenn ich konsequent AI-Tools einsetze, dann kann ich vielleicht auch bestehende Tools, die tollen Marktwert haben, die ein schönes ARR haben, auch disrupten, indem ich etwas viel günstiger baue. Und das finde ich eine interessante, also wenn sich die Zukunft so entwickelt, ist das eigentlich eine interessante Fahrt, wie klassische Side-Hustle-Ideen auch das Potenzial haben, größer zu werden, indem ich einfach durch Technologie mehr skaliere. Du könntest natürlich einerseits es günstiger denken oder du könntest dann auf der anderen Seite auch drüber nachdenken, ob durch die AI-Agents und die Dinge, die dadurch automatisiert werden, du einfach mehr Value schaffst als vorher und sogar mehr Geld verlangen kannst. Das ist ja das, was die ganzen neuen AI-Companies versuchen, weil die versuchen ja den Software-as-a-Service-Gedanken umzuschiften und quasi zu sagen, die Agenten, die wir liefern, sind eigentlich quasi zusätzliche Mitarbeiter, nur halt günstiger als Mitarbeiter zu dem Punkt und können dann diese bestimmten Bereiche sehr gut abbilden.
[24:38] Verlangt aber teilweise sehr viel mehr, als du für eine Software verlangen würdest. Also es kommt auch ein bisschen darauf an, welcher Teil ist dann wirklich und wie gut kannst du wirklich so ein sehr komplexes Tool wie Personio oder Salesforce, weil ich glaube, viel komplexer wird es auf SaaS-Seite nicht mehr. Hast du recht, ja. Vielleicht fangen wir mit was anderem an und arbeiten uns dann irgendwie dahin vor. Aber klar, es gibt natürlich technologische Neuerungen, die Dinge verändern. Und AI auf verschiedenen Ebenen, gerade jetzt über LLMs, dann auch Machine Learning-Fortschritte, verschiedene andere Dinge, sorgt natürlich dafür, dass sich Sachen noch viel schneller bewegen als vorher und dass Dinge möglich sind, die vor drei Jahren, vier Jahren nicht möglich sind. Also das auf jeden Fall.
[25:17] Und wenn die, sagen wir so, die Möglichkeiten für Side-Hustles werden signifikant größer, dadurch, dass du eben mehr Tools zur Verfügung hast. Und da gibt's, das geht's ja noch weiter. Es geht nicht nur darum, dass du jetzt ChatGPT benutzen kannst, aber wenn du vor zehn Jahren ein Unternehmen gründen wolltest, war das noch signifikant komplizierter, als es irgendwie heutzutage ist. In Deutschland haben wir natürlich immer noch ein paar andere Probleme, wenn man ein Unternehmen gründet, aber es gibt auch Länder, die dann auch mal ein bisschen moderner aufgestellt sind, wo du innerhalb von Minuten teilweise oder zumindest sehr, sehr, sehr schnell neue Unternehmen gründen kannst, wo die komplette Administration davon auch übernommen wird, weil eines der Probleme, was man bei Side-Hustle-Ideen oft hat, ist ja gar nicht mehr nur die wirkliche Ausführung, sondern du weißt, sobald irgendwo Geld erwirtschaftet wird, ruft das Finanzamt irgendwann an. Meistens rufen sie nicht an, sondern schicken ihnen einen Brief. Aber es gibt so viele Dinge, die drumherum noch passieren. Und diese Strukturen, die man quasi durch diese Services übergehen kann, das ist so der eine Punkt, man kann sich über AI mehr Hilfe dazu holen. Es gibt auch mehr Plattformen, mehr Services. Es gibt auch teilweise einfach Tools, die man umsonst benutzen kann, die schon relativ wertvoll sind, die besser funktionieren als alles, was du vor 10, 15 Jahren dafür benutzt hast. Das heißt, man kann sich wirklich ein besseres Konstrukt bauen, das stimmt schon. Vielleicht darf ich da, ich würde noch die Timeline noch ein bisschen weiter nach hinten schieben, um es noch krasser zu machen. Schau mal, wenn unsere Eltern.
[26:40] Ein Unternehmen hätten gründen wollen, ja, vor, sagen wir mal, 30, 40 Jahren. Wie hätten die eigentlich ihren ersten Kunden gewonnen? Wie hätten die eigentlich Marketing geschaltet in der Welt vor Google und Meta? Keine Ahnung, vielleicht hätten sie in den gelben Seiten was beworben oder den Fußballverein, den lokalen Fußballverein gesponsert. Weiß ich nicht.
[26:58] Heute, das war ja der enorme Unlock von Google und Meta, dass man viel einfacher Menschen erreichen kann, die vielleicht Interesse haben an der Lösung, die du anmietest. Und genauso natürlich die Cloud-Anbieter, Die die Datenspeicherung viel einfacher gemacht haben. Und ich glaube, in der Tradition eigentlich sehe ich AI, denn genau das passiert jetzt. Wenn ich jetzt zum Beispiel einen AI-Agenten nehmen kann, der 80 Prozent meiner Buchhaltung machen kann, dann kann ich vielleicht gewisse Gedanken, die ich habe, auslagern an diesen AI-Agenten, dass ich mich nicht mehr um Finanzen kümmern muss. Oder ein anderes Beispiel. Ich weiß noch früher, als ich mein erstes Unternehmen gegründet habe, da wusste ich nie so recht, wie mache ich jetzt irgendwelche grafischen Elemente für eine Website oder sowas. Da gab es Canva noch nicht. Und ich habe immer, Photoshop hat mir immer so ein, da habe ich mich nie richtig ran getraut, weil ich dachte, da muss ich erstmal einen Führerschein machen mit einer theoretischen Prüfung, bis ich mich da ran traue. Und dann kam Canva halt als super einfaches Tool, was mir diesen Use Case erfüllt hat, die ja ultra erfolgreich sind. Und genau so sehe ich auch eigentlich AI, also der Threshold, unternehmerisch tätig zu werden, der sinkt. Natürlich muss man auch immer noch aus einem gewissen Risikoaffinität haben, um auch zu sagen, hey, ich gehe all in. Und mal ein Stat aus meinem Newsletter, ich habe neulich mal eine Umfrage gemacht, das sind so 14.000 Leute und von allen, die nicht jetzt schon ein Startup haben.
[28:26] Sind 76 Prozent aller dieser Leute, die wollen erstmal nebenberuflich gründen. Das heißt, es gibt ein enormes Bedürfnis nach dieser nebenberuflichen Tätigkeit, erstmal zu schauen und nicht voll all in zu gehen. Kann sein, dass daraus jetzt nicht unbedingt das nächste Airbnb oder Google entsteht. Aber ich glaube, trotzdem, ich gehe mal zurück auf deine allererste Frage, dieses Lust, selber etwas zu tun, das würde ich gerne vermitteln. Und das macht auch, glaube ich, Unicorn Bakery super als Podcast. Aber ich fände es toll, wenn wir die Lust vermitteln, mal was auszuprobieren, weil das Wasser ist, glaube ich, gar nicht so kalt. Ja, es kommt drauf an, wo man reinspringt, aber in der Tat, ja, ich bin großer Fan davon, die Schwelle zu senken und vor allem für mich auch die Kultur nochmal voranzuschieben und zu verbreiten.
[29:17] Selber einfach Dinge zu machen. Und selber Dinge machen muss eben nicht immer einfach 100% Startups, ich arbeite 100 Stunden die Woche und will den nächsten Börsengang irgendwie angehen, was viele meiner Freunde, mich inkludiert, gerne machen wollen, aber es gibt ja eine viel breitere Möglichkeit darin, selbst Dinge zu machen. Man kann vollberuflich tätig sein und trotzdem Nebenerwerb in irgendeiner Art und Weise haben. Man kann Content produzieren. Man kann teilweise aber auch irgendwie kleine Dinge machen. Zum Beispiel vielleicht mit irgendeinem Hobby anfangen, was man irgendwie dann noch ein bisschen stärker monetarisieren möchte. Aber genau das, was du gesagt hast, ist eigentlich eine gute Methode, um jetzt zurückzukommen. Wir wollen, das ist dein Anliegen, das ist auch mein Anliegen, das ist unser gemeinsames Anliegen in der Tat. Wir wollen dazu beantworten, Anleiten, dass Leute mehr selbst machen. So, und jetzt ist natürlich eines der Probleme für viele Leute, die haben diesen Drang, aber die wissen nicht was.
[30:16] Also, wie kommen sie jetzt dahin? Welche Methoden gibt es von Leuten, die wirklich auch gerne mal Lust haben, was auszuprobieren, ob es jetzt neben dem Job ist oder vielleicht noch irgendwie Vollzeit? Welche Methoden gibt es denn überhaupt, Ideen zu finden? Weil die kommen ja in der Regel zumindest nicht einfach so, also teilweise schon, aber in der Regel nicht einfach so in den Kopf.
[30:36] Das stimmt. Also ich glaube, wenn viele Menschen darüber nachdenken, dann denkt man, es ist so wie, man steigt in die Dusche und hat dann einen Geistesblitz, so wie, weiß ich nicht, irgendein genialer Erfinder und weiß dann plötzlich die Lösung für seine mathematische Rechnung, über die er monatelang gegrübelt hat. Ich glaube, es muss nicht so sein. Also es gibt viele Möglichkeiten, strukturiert auch Geschäftsideen zu finden. Das mag da nicht die Geschäftsidee sein, die dann für einen richtig ist, aber man kann erstmal wahnsinnig viele Geschäftsideen so entwickeln. Lass uns mal ein paar durchgehen, die wir auch im Podcast machen.
[31:10] Ich fange mal mit ein paar Abseitigen an, ja, die vielleicht nicht ganz so bekannt sind. Also auch eine kleine Geschichte. In den 1970er Jahren, da gab es ein paar Menschen, die wurden von der Polizei im New Yorker Central Park angehalten, weil sie etwas gemacht haben, was man damals nicht kannte im New Yorker Central Park. Die sind nämlich damals gelaufen. Ja, die waren die ersten Jogger. Und was sind denn das für komische Leute, die ja langlaufen? Die können ja irgendwie nicht ganz koscher sein. Und die wurden dann gefragt, hey, habt ihr irgendwas gemacht? Oder das waren die ersten Jogger. Und was ich damit sagen will, ist, das war damals eine totale Nischen-Community. Ja, Leute, die sich gedacht haben, ich kann auch irgendwo hinlaufen. Laufen ist wichtig für meine Gesundheit. Wir sind alles irgendwie, haben uns weiterentwickelt von irgendwelchen Vorahnen, die immer nur gelaufen sind. Warum laufen wir jetzt? Warum sitzen wir so viel? Und das war eine Nischen-Community, aus der dann etwas entstanden ist, nämlich Nike. Nike hat eigentlich einen Laufschuh entwickelt und ist dann mit dieser Community eigentlich groß geworden. Yoga zum Beispiel war auch eine totale Nischen-Community und dann sind Firmen wie Lululemon entstanden, die gesagt haben, hey, das ist eigentlich eine Nische, die wollen wir besser bedienen und die Bedürfnisse dieser Menschen bedienen und hat dann eine gigantische Marke aufgebaut.
[32:17] Es ist nicht nur im Sport. Es gibt auch in vielen anderen Bereichen Nischen-Communities, die entstehen. Zum Beispiel ein ganz tolles Beispiel ist, das hatte ich ja schon vor zwei Jahren im Podcast, wir hatten eben auch kurz im Vorgespräch darüber gesprochen, Pickleball oder Padell. Das ist eine Kurzform von, eine Mini-Version von Tennis, für alle, die es nicht kennen. Ich weiß noch, als ich damals in den USA war, bin ich joggen gegangen und habe auf so einem Tennisplatz, einem öffentlichen Tennisplatz, habe ich gesehen, hä, warum spielen die auf der Hälfte des Tennisplatzes und warum haben die so komische Schläge? Aber es war voll mit diesen Leuten, die dann, wie ich gelernt habe, in den USA wird es, glaube ich, Pickleball genannt. Ich weiß nicht, ob das gleich ist, aber in Deutschland eher Paddel oder Paddel. Und das ist mittlerweile einer der größten Sportarten in Spanien. Und dann ist natürlich auch die Frage, was entsteht jetzt daraus? Gibt es jetzt neue Nikes, die da entstehen? Oder gibt es neue Eventserien, die da entstehen? Neuer Content, der daraus generiert wird? Also Nischen-Communities ist eigentlich ein Bereich, der in der Vergangenheit häufig neue Bedürfnisse von Menschen produziert hat. Wenn ich jetzt mal überlegen würde, das Schöne ist, dass heutzutage gibt es einen Ort im Internet, wo Nischen-Communities sich finden, das ist Reddit, da gibt es die Subreddits.
[33:30] Und da sieht man jetzt auch ganz viele so kleine Communities, die gerade entstehen, wie zum Beispiel, es gibt dieses, ich weiß nicht, ob du das kennst, das heißt FIRE, Financial Independence Retire Early. Kenn ich sehr gut. Ich bin in dem Subreddit. Ach echt? Okay, schau mal. Ist das ein Ziel von dir? Nicht in dem Maße, wie die Leute es da machen, aber generell auf jeden Fall, ja. Also was die Leute wollen, und du kannst mich korrigieren, weil ich bin kein Experte, aber es geht darum, hey, ich verdiene Geld früh und möglichst viel, aber dann mache ich nicht immer weiter, sondern ich höre auf und kann mein Leben unabhängig von materiellen Zwängen genießen.
[34:07] Und das ist natürlich eine ganz andere Form, wie die Leute draufschauen. Gibt es da Financial Apps, die ich entwickeln kann, die mir zeigen, wie weit ich noch bis meiner, es gibt so eine Magic Number, die die Leute treffen wollen. Keine Ahnung, wie viel Geld man braucht, dass man dann von den Zinsen leben kann. Wie lege ich das an? Habe ich da auch andere Bedürfnisse? Also auch da entstehen neue Bedürfnisse. ganz banal auch die Grünen in Deutschland wahrscheinlich, die Umweltbewegung, ja, oder jetzt, Hafermilch, ja, alternative leben zwar auch eine totale Nischen-Community, die jetzt mit Oatly zum Beispiel einen ziemlich großen Player auf die Welt gebracht hat. Also Nischen-Communities ist eine, wenn man da sehr aufmerksam ist, und da kann man auch bei Reddit ganz aufmerksam schauen, dann sieht man, was gerade an Popularität gewinnt, und da muss man halt drauf wetten, dass diese Nischen-Community populär wird. Das wollte ich gerade fragen, weil einer der Punkte, der da ja irgendwie noch wichtig ist, ist die Wachstumsrate oder also wie groß kann es wirklich werden. Glaubst du, dass man dann Teil dieser Community sein muss, um wirklich auch das Potenzial zu sehen oder glaubst du, man könnte das auch von außen sehen? Also wenn ich sehe, wie jetzt ähm.
[35:08] Also schau mal, Trade Republic, das sind Leute, die das gegründet haben, die sind jetzt, ich glaube und ich hoffe, ich verweckle jetzt nicht Trade Republic und Scalable, aber die haben ja nicht 20 Jahre lang in der Bank gearbeitet, weißt du, sondern haben glaube ich auch einen anderen Bildungs-Background und die haben ja auch gesagt, Mensch, das Erlebnis, das ich als Kunde habe, ist nicht gut. Ja, und ich glaube schon, dass man, dass man nicht Teil der Community sein muss oder ewig lang in der Industrie gearbeitet haben muss, aber ich glaube, ohne eine grundlegende Empathie für die Probleme der Leute oder für die, was die Leute wollen, ist es schwer, ein erfolgreiches Unternehmen zu gründen, weil wie weiß ich, was die Leute wollen, ja, wenn ich dann einfach was entwickle und keine Ahnung, ich habe keine Empathie dafür, was wirklich das Problem löst. Ein sehr guter Punkt und den da würde ich nochmal ganz kurz drauf eingehen, also Nischen-Communities finde ich erstmal eine super Idee irgendwie irgendwas, was klein ist und stark wächst, das ist ja auch irgendwie so ein bisschen die Peter-Thiel-Idee irgendwie so einen Markt dominieren der dann entweder groß wächst oder von dem irgendwie so in den nächsten Markt rüber gehen, also das ist sehr gut bei.
[36:13] Du hattest ja gerade noch irgendwie das Thema genannt, einfach Empathie haben für den Markt und ich glaube das ist sehr wichtig, dass man wirklich ein Verständnis, man muss quasi nicht unbedingt Teil des Marktes oder der Community sein, aber man muss sich genug reinversetzen können. Da können wir gerne später auch nochmal ein bisschen drüber sprechen, wenn es dann darum geht, wie validiere ich überhaupt die Geschäftsidee und was ist sehr wichtig dabei, bei dem sogenannten Founder Market Fit, der irgendwie wichtig ist. Aber vielleicht bleiben wir nochmal bei dem ersten Schritt auch.
[36:40] Die Nischen ist aber schon mal eine sehr gute Sache. Auf Subreddits gucken, hast du noch irgendein anderes Muster, irgendwelche anderen Ideen. Ja klar, es gibt viele. Also muss mich eher stoppen. Also es gibt eine andere Sache, die ich, ich mach mal, die offensichtlichen kommen gleich, ja, aber eine andere Sache, die ich ganz interessant finde, die wahrscheinlich wenige Leute auf dem Schirm haben, ist die Jahresberichte oder die Quartalsberichte börsennotierter Firmen. Weil man denkt natürlich heute, ja gut, wenn jetzt irgendwie Nike in ihrem Jahresbericht schreibt, in was die in den nächsten Jahren investieren wollen, dann ist das wahrscheinlich, dann ist der Pottwahl sozusagen schon im Becken drin. Und da ist kein Platz mehr für mich, kleinen Goldfisch. Das mag sein, aber ich glaube, da wird man, ich glaube nicht, dass das immer gilt, weil dann würde es einfach nie erfolgreiche Startups geben. Wenn man immer nur sagen würde, Mensch, der große Konkurrent könnte mich platt machen, aufessen.
[37:28] Ich glaube sogar, bleiben wir mal bei dem Beispiel Trade Republic. Also stell dir mal vor, der Gründer von Trade Republic hätte sich zur Mittagszeit in die Kantine von der Deutschen Bank gestellt und hätte gesagt, hier ist meine Idee für Trade Republic, hier ist mein Businessplan, das will ich tun und so will ich euch Marktanteile abjagen. Ich glaube nicht, dass da irgendwas passiert wäre, außer dass wahrscheinlich die Security gerufen worden wäre und der Mann aus dem Gebäude transportiert worden wäre. Ich glaube nicht, dass einer das dann gemacht hätte bei der Deutschen Bank. Und was ich damit sagen will, ist, in Jahresberichten Börsen und Twitter-Firmen gibt es wahnsinnig viele Informationen, die dir eigentlich genau sagen, wo Wachstumsmöglichkeiten bestehen, weil die brechen auch ihr Business. Ich habe neulich, das hat ein Leser eingesendet. Ich weiß nicht mehr ganz genau, was es war. es war, ich glaube.
[38:13] Der Annual Report, der Jahresbericht.
[38:18] Eines Blumenhändlers, eines Online-Blumenhändlers. Ich glaube, 1-800-Flowers war das. Und da haben die aufgeführt, ganz langweilig eigentlich, wo die größten Wachstumsraten sind. Und das war, ich kriege es leider nicht mehr ganz genau zusammen, irgendeinem obskuren Subsegment. Und jetzt könntest du ja sagen, okay, die sagen dir, dass es total wächst und boomt. Schaffe ich es eigentlich, in diesem kleinen Segment ein besseres Angebot zu schaffen als dieser Gigant, der noch 10.000 andere Prioritäten hat. Also ich glaube, dass man aus dem Jahresbericht Börsen und Täterfirmen ziemlich viel rausziehen kann und da ein Pro-Tipp, wenn man mal, ich war vor ein paar Monaten mal bei Microsoft in München und habe vorher mal die ganzen Annual und Quarterly Reports in ChatGPT gepackt und habe dann auf dem Weg zum Bahnhof einfach mit ChatGPT gesprochen und gesagt, wenn du dich mal auf diese Quartalsberichte beziehst, was sind die großen Wetten von Microsoft in den letzten Monaten gewesen? Was sind Dinge, die in diesem Quartalsbericht nicht mehr vorgekommen sind, die aber in den letzten Quartalsberichten immer erwähnt wurden? Das zeigt, dass irgendwas wahrscheinlich schiefgelaufen ist.
[39:16] Und ich glaube, man kriegt so viele Informationen, wenn man einfach die Informationen liest, die da draußen sind. Und das sind halt die Jahresberichte der Börse und die der Firmen. Ich glaube, da ist relativ viel Fantasie. Vielleicht heißt dort, bei dem speziellen Punkt ist die Idee quasi, wir schauen uns speziell an, worein sie investieren wollen, weil du glaubst, dass dort dann die Wachstumszahlen irgendwie ausschlaggebend dafür sind, dass man selber sich da auch irgendwie einen Teil des Marktes abgreifen kann oder beziehungsweise, wenn man sich da irgendwie dediziert positioniert, dass man sogar den Markt gewinnen kann. Ja, dass man eine Nische rausschneidet aus den Bereichen, die funktionieren. Das glaube ich schon, ja. Das sind zwei Möglichkeiten, wie man öffentlich verfügbare Informationen nutzen kann. Vielleicht einen Punkt, den ich persönlich ganz spannend finde, ein dritter Punkt, ist technologische Disruption.
[40:03] Lass uns nochmal das Beispiel Uber nehmen. Uber ist entstanden, als die beiden Gründer in Paris standen an einer regnerischen Nacht und kein Taxi bekommen. Also ein bisschen das Beispiel, was wir eben hatten in Paderborn und, was haben wir gesagt, Hamburg und München. Da war es in Paris und die haben kein Taxi bekommen. Und das hat dazu geführt, dass sie sich gedacht haben, Mensch, das ist ja irgendwie blöd, dass wir ja kein Taxi bekommen. Und jetzt kam eine technologische Disruption, nämlich GPS auf den Smartphones. Also plötzlich waren Handys mit der Fähigkeit ausgestattet, zu wissen, wo ich bin und wo man auch in Relation zueinander steht. Und diese technologische Neuerung hat natürlich dazu geführt, dass plötzlich ein Modell möglich war, was vorher nicht möglich war, nämlich ein App als Taxi.
[40:45] Das heißt, wer smart ist, und wir haben eben schon über AI gesprochen, das ist ja eine massive technologische Disruption. Wir haben schon irgendwie einen Weg uns überlegt, wie das wahrscheinlich disruptieren wird. Wenn jetzt das nächste iPhone auf den Markt kommt, jetzt ist Apple nicht mehr so krass disruptiv gewesen mit den letzten iPhone-Modellen, aber … Vielleicht ist es die Apple Vision Pro, wer weiß. Ja, vielleicht ist es das. Ich weiß es nicht. Also ich war immer sehr groß auf dem VR-AR-Hype-Train, bin ich auch weiterhin, aber mehr privat. Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob wir gerade da so viele neue Apps bauen. Also ich weiß nicht, ob man gerade da was Neues bauen sollte, aber irgendwann bestimmt schon. Aber ja, neue technologische Innovationen. Total. Also da glaube ich, dass es da neue, auch das Internet war natürlich ein gigantischer, klar, das hat das ganze E-Commerce natürlich, den ganzen lokalen Handel disruptiert am Ende. Ja, und das Internet ist immer noch nicht fertig. Das ist ja das Verrückte. Also man denkt immer, alles wäre schon durchdigitalisiert, aber dann schaut man auch mal gerade irgendwie entweder in die ganz großen Unternehmen, was da teilweise noch irgendwie nicht digitalisiert ist, oder teilweise auch in die sehr kleinen Unternehmen. Also da gibt es dann ja wirklich viele Dinge, die wirklich noch teilweise ganz altmodisch funktionieren und man schickt sich immer noch Briefe, Fax, man ruft noch Leute an.
[42:01] Also das, was wir dann teilweise kennen aus unserem Alltag, dass man irgendwie für alles eine Software hat, ist jetzt nicht unbedingt überall gegeben. Und die alte Innovation ist noch nicht mal abgeschlossen und dann kommen schon diese ganzen neuen Innovationen irgendwie noch mit. Mobile war natürlich ein Riesendriver damals, unter anderem Uber und sehr viele andere Apps.
[42:21] Und das Schöne daran an dieser Position, in der wir sind, so wir als Gesamtgemeinschaft, die Innovation nimmt zu, was natürlich dann auch teilweise Ängste schürt, irgendwie so in einer breiteren Gesellschaft, aber wenn man wirklich Pionier sein möchte und neue Sachen bauen möchte, ist es ja eigentlich extrem spannend, weil es so viele verschiedene Wellen gibt, die man mitreiten kann und AI ist natürlich das beste neue Beispiel, weil.
[42:50] Es war jedem, nicht jedem, den meisten Leuten, die das erste Mal GPT gesehen haben, egal ob es dann Chat-GPT war oder vorher eine GPT-Version, es war halt sofort klar, dass das auf irgendeine Art und Weise Mehrwert haben wird und dass das viele Dinge ändern wird. Und das ist ja nur ein Beispiel von ganz vielen Sachen, die sich tagtäglich, wöchentlich irgendwie verändern. Und da irgendwie mitzureiten, finde ich, ist eine sehr, sehr gute Idee. Und vielleicht, um da einzurichten, weil da habe ich mir auch vorhin... Darf ich dir eine Frage stellen? Ja, gerne. Jetzt haben wir ja die ganzen Technologien aufgezählt, die offensichtlich tatsächlich zu neuen Märkten geführt haben. Mobile ist Internet, das Graphic User Interface vorher noch, Cloud war auch so ein Unlock, AI jetzt. Aber es gibt ja auch ziemlich viele Technologien, die nie den Hype erfüllen. Ich würde dazu zählen, Blockchain, das immer noch nicht ganz da ist, wo es sein muss. Das Metaverse ist auch so eins, was, ich meine, Mark Zuckerberg hat damals im Hype seine Firma danach benannt. Heute vermeidet er das Wort und spricht nur noch von AI. Ich glaube, schlauerweise.
[43:57] 3D-Druck zum Beispiel, ja, wo sind wir da? Das ist ja auch nie richtig zum, ein kleines obskurs Beispiel. Kennst du noch den Segway, den man häufig auf so Städtouren hat? Das war die Mobilitätsrevolution, war es damals. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Das war damals als das revolutionärste Transportmittel aller Zeiten angekündigt und ist heute für Museumscops und unsere Stadttouren eigentlich eine totale Nische. Oder auch Google Glass zum Beispiel. Ja, was war das damals als, wow, jetzt kann ich mir plötzlich angucken, weiß ich nicht, Mike, was hast du alles gemacht? Wann haben wir zuletzt gesprochen? Kann ich alles in meiner Brille sehen? Aber am Ende wird es wahrscheinlich ein Use Case, der eher so für Lageristen, für Lagermitarbeiter den Weg zeigt, wo ich picken kann, wo ich Produkte nehmen kann. Eher ein B2B-Use Case. Auch wenn Ray Ben gerade die neue Brille rausgebracht hat mit Meta zusammen. Snap hat auch sowas, aber es bleibt immer eine totale Nische. Also die Wette, ich bin noch nicht ganz überzeugt. Aber was glaubst du, warum gewinnen einige Technologien, wie jetzt AI oder Smartphone? Und warum fallen manche Technologien einfach aufs Gesicht, weil sie nie richtig Traktion gewinnen? Ich glaube, da gehen wir dann ja fast schon in so eine Art Wissenschaftsphilosophie rein, was irgendwie so Innovation an sich angeht. Ich glaube, es gibt verschiedene Punkte. Also teilweise ist das Potenzial, was man sich ausmalt, einfach größer als der Stand der Technologie an diesem bestimmten Punkt.
[45:20] Nehmen wir mal das Metaverse als Beispiel. Die Grundtechnologie hat sich schon stark verbessert über die letzten zehn Jahre oder ähnliches. Also die VR-Brillen, die es heutzutage gibt, die sind schon ziemlich gut. Aber dann gibt es da bestimmte Dinge, die einfach mit reingespielt haben, warum es noch nicht so weit gekommen ist. Also eine der Riesenversprechungen war ja auch irgendwie für den Gaming-Markt. Also VR und Gaming passt ja irgendwie zusammen, denkt man zumindest, wie zwei Puzzlestücke ineinander. Aber dabei wurden halt bestimmte Sachen nicht so wirklich beachtet. Zum einen, dass offenbar ein großer Prozentteil der Leute, die zu lange in VR-Brillenzeit verbringen, einfach, dass denen schwindelig wird. Das war damals irgendwie, da gibt es irgendwie schon ein paar Lösungen für oder so, aber das ist immer noch eines der größten Hindernisse, warum Leute nicht so viel Zeit damit verbringen, wie sie gegebenenfalls dann mit anderen Computerspielen oder Ähnlichem verbringen. Der andere Punkt ist, die Technologie ist zwar da, aber es gab noch keine Entwickler dafür. Also der VR-Gaming-Markt ist auch deswegen ...
[46:14] Nicht so weit gekommen, weil man hat so ein bisschen das Chicken-and-Eck-Problem. Man kauft sich dann diese VR-Brille und dann hat man sie zu Hause und ich habe auch eine, weil ich bin Enthusiast, was sowas angeht. Und dann ist man aber in der Bibliothek, in Anführungszeichen, und will sich irgendwie Dinge aussuchen. Dann gibt es aber irgendwie nur drei, vier vernünftige Sachen. Also es ist quasi nicht immer nur die Technologie an sich, sondern auch die Plattform darüber hinaus. Mobile wäre ja niemals so groß geworden, wenn es den App Store und den Google Play Store nicht gegeben hätte, der wirklich es geschafft hat, externen Leuten die Möglichkeit zu geben, selber Geld damit zu verdienen, Dinge für diese Plattform zu entwickeln. Und VR hat das einfach noch nicht zu 100 Prozent geschafft. Es wird jetzt sehr spannend sein zu sehen, was die Apple Vision Pro macht und ob die andere Use Cases dann auch nach vorne bringen, weil das ist ja mehr so ein Professional Use Case dann irgendwie wieder. Also ich glaube, long story short, Einerseits ist es, das Potenzial ist teilweise einfach irgendwie größer. Beim Segway weiß ich am ehrlich zu sein überhaupt nicht, was sich die Leute dabei gedacht haben. Das ist schwer nachzuvollziehen. Aber teilweise ist es auch der falsche Zeitpunkt dann irgendwie.
[47:19] Ich kann mir vorstellen, dass es ähnliche Mobilitätsverbesserungen vielleicht in den nächsten 10, 15 Jahren gibt, die der Segway damals. Scooter zum Beispiel sind größer geworden, als der Segway jemals war. Und das hätte man so vom Anfangshype wahrscheinlich nicht gedacht. Dann brauchen Technologien teilweise, wie gesagt, einfach nochmal so ein, zwei Iterationen. Man sieht am Anfang vielleicht schon, dass es irgendwie sehr viel versprechen. Aber selbst das Internet hat ja auch irgendwie ein paar Zyklen gebraucht, bis es da ist, wo es irgendwie gerade ist. Und teilweise gibt es dann auch noch kombinatorische Sachen, die irgendwie stimmen müssen. Nur das Handy an sich bringt nichts, wenn du kein Netz hast, also wenn das Internet nicht irgendwie gut ist an den Orten, an denen du bist, wenn du keine Plattform hast, auf der du deine zusätzlichen Apps runterladen kannst.
[48:06] Und dann, glaube ich, ist teilweise Kultur doch noch irgendwie ein größerer Punkt, als man irgendwie denkt. Segway ist da glaube ich wieder ein gutes Beispiel also die haben einfach komplett unterschätzt, dass Leute einfach nicht auf diesem Ding irgendwie rumfahren wollen, Blockchain ist ein spannender Punkt, weil Blockchain kann man auf der einen Seite sagen, ist sehr erfolgreich, wenn man sich irgendwie, zumindest anschaut, wie wertvoll mittlerweile irgendwie so die zwei, drei größten Coins sind, aber ist natürlich noch nicht so im alltäglichen Leben angekommen, wie man.
[48:38] Vielleicht, oder wie einige Leute damals gedacht haben Also ich glaube, es gibt dann auch einfach Zyklen, über die man sich irgendwie hocharbeiten muss. Und bei AI, beziehungsweise AI ist sehr breit, AI gab es auch schon sehr viele Zyklen und die AI Winters, wie man sie irgendwie nennt, wo alle Leute gedacht haben, ah, wir sind doch noch nicht so weit. Aber LLM speziell war, glaube ich, das Besondere. Normalerweise...
[49:00] Ist es bei Disruption, das Wort hast du eben auch genannt, ist es ja normalerweise so, dass nur ein paar Pioniere erkennen, oh, das wird die Technologie der Zukunft sein. Und man kommt dann quasi von unten und die großen Unternehmen können nicht damit in den Wettbewerb treten, weil sie eben ihre höher margigen Produkte von vorher verkaufen wollen. Irgendwann ist aber das niedriger margige Produkt, diese neue Technologie, die ist irgendwann aber genauso gut oder fast genauso gut wie diese Technologie, die vorher schon benutzt wurde. Das ist ja irgendwie dieses Innovators-Dilemma, wie es irgendwie so herkommt. Was Google gerade hat, ja, mit der AI. Unter anderem, genau.
[49:32] Aber bei LLMs war es zum ersten Mal, nicht zum ersten Mal, aber eines der wenigen Male so, dass alle Unternehmen, egal ob groß, mittel, klein, relativ schnell verstanden haben, dass sie da investieren müssen. Und dass große Unternehmen auch den Vorteil haben, dass sie signifikant mehr investieren können, was diese Art von Technologie angeht, weil man einfach sehr viel Kapital braucht, um eigene LLMs zu bauen und gleichzeitig aber auch für allgemeine AI-Themen einfach sehr viele Daten zur Verfügung haben muss. Aber da könnten wir jetzt auch die nächsten ein, zwei Stunden drüber reden, weil wir ein bisschen abgeschweift sind. Ich glaube, Technologie als Grundlage zu haben, da haben wir irgendwie angefangen, ist sehr wichtig. Und dann gibt es ja auch zwei Möglichkeiten. Du kannst einfach quasi eine Technologiewelle mitnehmen. Das ist quasi das, was jetzt nicht für jedermann möglich ist, aber für die breitere Masse möglich ist. Oder du bist halt wirklich in der Forschung aktiv. Es gibt ja auch teilweise, das sind ja die Bemühungen, die auch Universitäten immer haben, wir wollen aus der Forschung dann Ausgründungen betreiben und die klappen dann auch nicht immer, aber teilweise, wenn man wirklich an der vordersten Front ist und eine neue Technologie wirklich mit erforscht, dann werden ja auch neue Sachen wieder freigeschaltet dadurch. Aber das ist natürlich nur für einen kleinen Prozentteil der Bevölkerung überhaupt relevant. Ja, wir sind übrigens sehr gut in Deutschland, was akademische Stable Diffusion ist, zum Beispiel eine Entwicklung aus Deutschland, ja, das.
[50:52] Aber vielleicht nochmal zu dem Punkt eben nochmal durch technologische Disruption, eine Geschichte, die ich da sehr schön finde, ist Jeff Bezos, der hat 1994, der war schon ein sehr wohlhabender Mann eigentlich, der war damals im Investmentbanking und der hat eine Statistik gesehen über das Internet und dann hat er sich gegründet, ich muss meinen gut bezahlten Job hier kündigen, Ich muss jetzt ein E-Commerce im Internet gründen und das war die Wachstumsraten des Internets. Das ist damals mit 2300 Prozent gewachsen und hat gesagt, alles was mit so viel Prozent wächst, da muss ich ein Teil von sein. Also wie so eine Flut, die alle Boote hebt. Und das ist natürlich sehr hilfreich. Vielleicht noch zu dem Punkt technologische Disruption noch ChatGPT und OpenAI. Ich meine, OpenAI war vor der Einführung von ChatGPT eigentlich ein kleines Forschungslabor, Non-Profit-Forschungslabor. Und die hatten damals auch schon Modelle, die sie veröffentlicht haben, aber die haben nie so richtig, die haben nie Traktion gefunden. Also ein bisschen das, ich mache es mal ein bisschen schwarz-weiß, ja, der.
[51:51] Vergleich trägt nicht ganz, aber der Einfachheit halber, sage ich es mal, ein bisschen wie Blockchain ist. Man weiß nicht so richtig, wie kann ich es jetzt accessen, Blockchain? Wie kann ich jetzt das Vorgängermodell von GPT-3 nutzen? Hätte ich nicht gewusst, wie ich das implementieren kann. Das ist ja das Lustige. Es gab halt APIs und es gab auch andere Produkte, die es schon benutzt haben. Zum Beispiel Jasper. Kennst du Jasper? Ja, klar. Das ist ein super Beispiel. Die haben einfach relativ schnell gesehen, relativ früh gesehen, oh, man kann die OpenAI APIs benutzen, wir bauen das in unser Produkt ein. Aber die breite Masse wusste es natürlich logischerweise nicht. Und jetzt kommt der Punkt. Damals haben die so 20 Millionen ARR gemacht und dann haben die was gemacht, die haben halt ChatGPT eingeführt. Und das hat, und zu der Frage, ich glaube, das hat auf zwei Dimensionen das Produkt massiv verbessert. Eins, es war viel nützlicher für alle, weil du plötzlich, genau wie bei Google, was eintippst. Ja, also ob du jetzt zu google.com gehst oder zu chatgpt.com und du kannst einfach damit reden. Das heißt, die Nützlichkeit ist total nach oben gegangen und.
[52:53] Sorry, die Einfachheit der Nutzung meine ich. Also die Einfachheit der Nutzung ist total nach oben gegangen und der zweite Faktor ist eben die Nützlichkeit. Weil dann haben plötzlich, okay, jetzt kann ich plötzlich hier meine E-Mail reinschicken und sagen, schreibt die mal so, dass man es auch versteht. Oder mein Pitch, worüber wir eben gerät haben, schreibt mal so, dass es auch Angel-Investoren verstehen. Das heißt, auf diesen beiden Dimensionen, ja, Einfachheit der Nutzung durch die Oberfläche und Nützlichkeit ist das Produkt wahnsinnig nach oben gegangen. Und ich würde argumentieren, dass sowas wie der 3D-Druck, der ist nützlich, aber natürlich nur für ein kleines Subseck an Menschen.
[53:28] Ja, und da muss ich mir so ein riesen Produkt kaufen, ich muss mir diese Apple Vision Pro auf den Kopf schnallen, ja, das ist irgendwie auch nervig beim Metaverse, da wird mir noch schlecht, ich weiß nicht so richtig, wo ich es nutze, das heißt, sowohl die Einfachheit der Nutzung als auch die Nützlichkeit ist beim Metaverse, beim Apple Vision Pro, finde ich, noch nicht da, wo das Smartphone ist oder wo. Und deshalb glaube ich auch, das ist jetzt ein ganz anderer Punkt, aber alle Leute reden immer, es gab dieses Jahr.
[53:53] 2024 gab es, wie hieß nochmal dieses Ding, dieser Humane-Clip. Ja, ich habe ein paar Freunde in San Francisco, die an sowas arbeiten konnten. Ja, also da kannst du sozusagen, also das war so der Smartphone-Killer, ja, Airquotes. Und da konntest du dir sowas auf die Hand projizieren und dann konntest du damit reden. Eigentlich eine tolle Idee, toller Gedanke, ja. AI-Zeitalter braucht auch ein neues AI-Device. Aber was die natürlich nicht verstanden haben, ist, dass das Smartphone jetzt schon so nützlich ist und so einfach zu benutzen durch den Touch-Display, dass es, glaube ich, noch ganz schön lange dauern wird, bis irgendjemand kommt, der dieses Device ablöst. Und deshalb, glaube ich, ist das wahrscheinlich wenig erfolgversprechend. Vielleicht kann ich jetzt doch mal, ich habe mich eben drum gedrückt, zu bewerten, um die Idee gut ist oder nicht. Aber wenn du konkurrierst mit etwas, was auf dieser Zweierachse Einfachheit der Nutzung und Nützlichkeit so weit rechts oben ist, dann wird es, glaube ich, sehr schwer, jemanden zu überzeugen, dein Produkt zu testen. Ich glaube, Einfachheit ist so ein wichtiger Bestandteil davon. Das beste Beispiel, was ich dafür habe, ist meine eigenen Eltern. Mein Papa ist studierter Elektroingenieur, der kann dir Schaltkreise aufzeichnen aus dem Kopf und alles, aber halt nicht mit irgendwie Handys aufgewachsen. Das heißt, er braucht dann öfters mal irgendwie Hilfe dabei, Apps zu installieren, deinstallieren, irgendwie Sachen umzustellen an seinem Handy.
[55:13] Und immer wenn es irgendwie eine neue App gibt oder so, die ich cool fand, der hört sich das immer sehr gerne an und dann will er es immer benutzen, macht es dann aber am Ende meistens nicht, weil es dann irgendwie ein, zwei Schritte zu umständlich ist. ChatGPT ist eine der ersten Sachen, die quasi komplett modern waren, wo er zwei Wochen, nachdem es auf dem Markt war, es schon benutzt hat, weil ich es ihm halt gezeigt hatte damals. Aber es gibt ja auch keine Schwelle. Es funktioniert ja genauso, als würde man mit einem Menschen kommunizieren. Und ich glaube, das ist ein riesen, riesen Punkt, wie du es eben gesagt hast. Die Einfachheit kannst du nicht für alles replizieren, weil das ist halt ein sehr individuelles Produkt. Also du kannst jetzt deine Hightech-Finance-Plattform oder so wahrscheinlich nicht ganz so einfach machen. Oder wenn du jetzt irgendwie in andere Bereiche wie Biotech reingehst, dann wird es nicht auf der Einfachheit funktionieren. Aber ich finde die Matrix, die du gerade aufgezeichnet hast, sehr spannend. Allgemein darüber auch über die Chancen nachzudenken von Technologien. Aber lass uns mal, das ist oft tatsächlich so eine Matrix, die ich offenbar im Kopf habe. Jetzt könnte man ja auch, wir waren ja mit eigentlich Wegen, wie man Geschäftsideen findet. Jetzt könnte man ja auch sagen, okay, wenn meine Wahrscheinlichkeit gering ist, ein Produkt auf den Markt zu bringen, wo ich konkurriere mit etwas, was einfach ist und super nützlich, wo gibt es denn Dinge, die nicht so einfach zugänglich sind oder wo der Nutzen noch nicht so hoch ist? Ich mache dir mal ein Beispiel.
[56:37] Wenn du mit großen Unternehmen zu tun hast, dann weißt du, dass es da sehr, sehr viele Dashboards gibt, wo irgendwie Daten visualisiert werden. Ich glaube, der Friedhof für Datendashboards ist gigantisch groß. Die Leute vergessen es, die Person, die das mal gemacht hat, geht aus dem Unternehmen raus. Irgendwie neigen diese Dashboards dazu, nach kurzer Zeit eigentlich an Bedeutung zu verlieren oder nicht mehr Teil des Prozesses zu sein. So und ich glaube, es wird eine Firma entstehen in den nächsten Jahren, die sich genau dieses Problem vornimmt, ja, nämlich diese Massen, massive Anzahl an Daten, die da draußen gibt, die irgendwelchen obskuren Dashboards, die irgendwo in Intranet verlinkt sind oder so, die sich Folgendes vornimmt. Und genau wie wir im Marketing nach außen versuchen, Kunden mit der richtigen Botschaft, zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Angebot zu erreichen.
[57:28] Richte ich das jetzt mal nach innen und ich versuche, den richtigen Entscheidungsträger in einem Unternehmen mit der richtigen Information zur richtigen Zeit, zur richtigen Entscheidung zu bringen. Also, und das Schöne an AI ist ja, das macht ja genau das. Es sind große Datenmengen, nimmt es auf und hat dann durch Natural Language Processing, kann es dir in ein oder zwei Sätzen sagen, hier ist eine Anomalie, hier ist etwas, was vielleicht neu ist, ja, hier musst du reagieren, hier ist ein Suchtrend vielleicht, wenn du im Marketing bist oder angenommen, du bist eine Social Media Managerin und wenn du dann nicht in ein Dashboard gehen musst, was wahrscheinlich veraltet ist, sondern du einmal am Tag ein E-Mail bekommst, wo drin steht, Übrigens, hier gibt es einen neuen Suchtrend. Hier sind die drei wichtigsten Templates. Mach doch diesen Post. Und das kannst du auch für Leute in der Supply Chain oder fürs Accounting oder fürs Controlling oder auf die Management-Ebene übertragen. Ich glaube, den Informationsfluss in einem Unternehmen zu verbessern und mit Natural Language E-Mail zu schicken, weil das ist ein Tool, was garantiert jeder nutzt. Dashboards nutzt nicht jeder, aber E-Mail nutzt wahrscheinlich jeder. Auch da, Einfachheit der Nutzung. Das ist, glaube ich, eine sehr vielversprechende Geschäftsidee. Ja, also das ist vielleicht ein Vierter. You heard it here first.
[58:37] Ja, ich glaube... Um vielleicht auch dann wieder zu der Methodik zurückzukommen, du hast mich darauf gebracht, was Paul Graham, einer der Gründer von YC, auch immer sagt. Er sagt, man soll nach Ineffizienzen suchen. Also es gibt ja irgendwie, wir haben eben gesagt, wir können uns Nischen-Communities anschauen. Wir sind dann irgendwann bei Technologie gelandet. Der Standard-Ratschlag, den man irgendwie so von YC oder so von diesem Universum bekommt, finde ein Problem. Finde ein Problem, was du lösen kannst. Und Probleme kann man auf verschiedene Arten und Weisen finden. Zum Beispiel, es kann einfach, am besten ist es ein Problem, was du selber hast. Und dann musst du halt überlegen, gibt es genug andere Leute, die dieses Problem haben? Gerade wenn du irgendwas im Geschäftskontext hast, dann ist das Problem meistens auch replizierbar. Weil wenn du irgendwie Probleme mit deinen E-Mails und mit deinem Dashboard hast, dann werden andere Leute das wahrscheinlich auch haben. Du musst natürlich noch irgendwie testen, also da können wir gleich drüber reden. Aber Probleme finden ist irgendwie das eine. Und ein Teil davon, Probleme zu finden, ist einfach, sich öfters mal Gedanken zu machen oder kurz zu überlegen, warum war das gerade so ineffizient? Und dann gibt es halt verschiedene Gründe dafür. Entweder die Lösung dafür war nicht gut genug. Teilweise gibt es dann auch Dinge, die du nicht so aktiv ändern kannst, wie es gibt einfach 17 Gesetze hier, die uns dazu zwingen, diese Sache per Post zu schicken, anstatt sie per E-Mail zu schicken. Also man muss natürlich noch ein bisschen nachforschen, warum gibt es dieses Problem. Aber dieses Problemgetrieben ist dann irgendwie wieder so eine andere Art und Weise. Das ist ja so die konventionelle Art und Weise, wie man über Startup-Ideen zumindest nachdenkt.
[1:00:05] Diese problemgetriebene Art und Weise kann man natürlich auf verschiedene Arten und Weisen dann auch irgendwie wieder beleuchten. Du hast mit vielen Leuten ja auch darüber gesprochen. Wie würdest du darüber nachdenken, wenn Leute wirklich ein Problem finden wollen, was sie lösen wollen? Ich glaube, das ist eine ganz wichtige Art, über Geschäftsidee nachzudenken. Und ich glaube, es ist wahrscheinlich auch der, wo du am Ende den Vorteil haben wirst, dass du auf ein Problem stößt, wo du selber eine Passion hast, es zu lösen. Also ich glaube, das ist auch sicherlich aus dem YC-Kosmos entstanden, das wirst du dann besser wissen, aber wenn man eine Situation findet, wo Menschen Hacky-Solutions nehmen, um ein Problem zu lösen, zum Beispiel sieben verschiedene AI-Tools zusammenschnüren, dazwischen noch irgendwie was in Excel zwischenkopieren, um da noch was anderes zu machen, das ist natürlich eine wunderbare Möglichkeit, um zu sehen, hier ist ein Problem. Was Leute, was so groß ist, dass sie sich selbst irgendwie behelfen und irgendwelche Hacky-Solutions nehmen, um das zu machen.
[1:01:09] Das glaube ich total. Ich glaube, ich würde sogar sagen, das ist aus meiner Sicht eine der besten Möglichkeiten, Probleme zu sehen. Aber das führt natürlich auch dazu, dass man natürlich ein bisschen in seiner Blase bleibt.
[1:01:23] Es gibt wenige WHU-Studenten oder Uni Mannheim oder St. Gallen-Studenten, die auffangen und sagen, ich will jetzt die Baubranche digitalisieren, wenn sie nicht irgendwo vielleicht familiär oder irgendwie da eine Leidenschaft für haben. Und das führt natürlich dazu, dass man dann die x-te B2B-SaaS für das Freelancer-Management oder sowas macht. Das ist dann vielleicht auch nicht. Und das führt dazu, dass man so ein bisschen im eigenen Saft kocht. Deshalb, ja, ich glaube auch, dass es die größte Power hat. Es führt aber vielleicht auch dazu, dass man nicht das volle Spektrum an Geschäftsideen findet, die eigentlich da draußen sind. Und wie findet man denn das Spektrum, wenn man etwas breiter schaut und zum Beispiel in der Baubranche schaut? Glaubst du, dass man, okay, die Frage beantworte ich mir selber. Ja, das geht schon. Also es gibt ja genug Leute, die irgendwie von außerhalb der Branche kommen. Teilweise kann es ja sogar ein Vorteil sein, von außerhalb der Branche zu kommen, weil man dann eben nicht mit den voreingenommenen Dingen, oh, das war schon immer so oder anderen Sachen belastet ist. Wenn du dir jetzt eine neue Branche anschauen würdest, wie würdest du denn da rangehen, wenn du selber nicht aus dieser Branche kommst? Wie kannst du das Problem identifizieren? Ich glaube, ein schönes Beispiel dafür ist Paul Malucki. Der hat Oculus gegründet, das VR-Headset. Da sind wir wieder. Ich habe eine Oculus zu Hause rumliegen.
[1:02:34] Und der hat das, glaube ich, an Facebook, an Meta verkauft und hat dann gedacht, Mist, was mache ich jetzt? Ich bin irgendwie noch 20-something. Ich habe noch ziemlich viel Leben vor mir. Und ich glaube, der ist jetzt mit Anduril, hat eine Defense Tech Company gegründet. Ich glaube, vorher hatte er ja nicht so viel Kontakt zu Defenstech, wenn ich es richtig weiß. Aber er hat festgestellt, Mensch, ich glaube, das ist in Deutschland auch so.
[1:02:57] Die Beschaffungsregeln.
[1:02:58] Das Beschaffungswesen ist völlig verrückt und was man mittlerweile zahlt für so ein Fighterjet oder für so eine Patriot Missile, ich kenne, weiß es nicht, ist gigantisch und da ist richtig was schief. Und der hat einige Sachen verändert. Der hat die Art, wie er bezahlt wird, seine Firma verändert. Ich glaube, die traditionellen Rüstungsunternehmen haben ein Cost-Plus-Pricing, das heißt, die sagen, was kostet es und nehmen dann eine Marge obendrauf. Und der hat das in eine andere Form, die etwas mehr equitable ist, die weniger sozusagen den Steuerzahler melkt. Deswegen dauert es auch immer so lange. Genau, klar. Der hat festgestellt, dass Rüstungsunternehmen inhärent ein Interesse haben, langsam und teuer zu liefern. Und da ist natürlich gefühlt, also wenn man das mal bildlich sieht, eine riesige Industrie, wie so ein Blauwal im Meer, der viel zu langsam ist, der schon so ein bisschen jegliche Dynamik verloren hat. Und da hat er gesagt, da gehe ich nach, Weil der Markt ist riesig, das Problem ist riesig und auch da kann man sagen.
[1:03:54] Vielleicht können wir zurück zu unserer Matrix gehen, ja, also auch da kann man eine Lösung finden, die nützlicher ist, in dem Fall kostengünstiger, das ist auf jeden Fall nützlich und wenn er noch einfacher einen Weg findet, mit den, als Startup, mit die Sprache von Staaten zu sprechen, vielleicht auf neue Defense-Tech-Trends zu reagieren, wie Drohnen oder sowas, das machen die gerade, dann hat er vielleicht auch eine bessere Möglichkeit, da auch zu interagieren. Und das finde ich schon auch total valide. Ja, aber ich glaube, jetzt ist die Frage, das weiß ich nicht, wie hat Palmer Lucky das gefunden? Ich glaube, wenn man einen, wenn man.
[1:04:28] Ich glaube, man kann so ein bisschen so ein Radar entwickeln für solche Themen. Also wo gibt es eigentlich disruptierbare Technologien? Und dann ist es wahrscheinlich so ein bisschen so wie Neo die Matrix sieht, dass man irgendwie sagt, Mensch, hier ist was, da ist ein riesiger Sektor, der irgendwie nicht richtig funktioniert. Und dann kommen die Probleme, glaube ich, zu einem. Ja, ich glaube, diese Blauwale zu identifizieren ist ein Riesenpunkt. Gesundheitswesen, ein Riesenpunkt. Ich habe einige Freunde, die quasi ihren eigenen Pfand haben. Und es gibt keine LPs, das heißt, die benutzen einfach ihr eigenes Geld. Und die investieren nur in diese grauen, noch nicht digitalisierten, also Unternehmen, die in diesen grauen, nicht digitalisierten Industrien arbeiten. Also wirklich, Defense Tech wäre irgendwie vielleicht eins davon, aber dann auch irgendwie so Healthcare auf der einen Art und Weise oder teilweise noch die Logistikbranche. Aber auch so Autowaschanlagen und sowas? Oder ist das dann schon zu klein? Wahrscheinlich ein bisschen zu klein. Da gibt es aber in den USA sehr viele PE-Roll-Up-Cases. Da habe ich vorhin noch mit einem Freund darüber geschrieben, der sich gerade eine Autowaschanlage kaufen will. Okay, ja. Da gibt es Boring Businesses mit Cashflow.
[1:05:31] Das ist ein Trend, der in Deutschland noch nicht ganz so angekommen ist, aber hat dann auch wieder ein paar andere Nachteile. Aber ja, ich glaube, diese Arten von Industrien sich genauer anzuschauen, das Problem da ist, man braucht wirklich Geduld, weil diese Industrien sind meistens auch ein bisschen langsamer. Und wenn man nicht gerade poor mal lucky ist, dann ist es auch nicht so einfach, da an die richtigen Stellen überhaupt ranzukommen. Oder diese Möglichkeit haben, so viel Kapital überhaupt aufzunehmen, weil bis du mal irgendwie ein Drohnenabwehrsystem gebaut hast, als Beispiel dauert es halt auch irgendwie ein bisschen und musst du schon ein bisschen was reinstecken. Was nicht heißt, dass ich nicht will, dass Leute in diese schwierigeren Industrien reingehen. Es wäre natürlich gut, wenn wir mehr Leute hätten, die auch in Greentech, wird auch länger dauern, Healthcare. Ich habe so viel Respekt vor diesen ganzen Leuten, die Biotechs bauen.
[1:06:18] Weil ich es nicht könnte. Ich könnte nicht jahrelang darauf warten, ob die Drug, die ich gerade entwickle, überhaupt von der FDA oder von der europäischen Institutionen dann irgendwie genehmigt wird oder nicht. Diese Feedback-Cycle wären viel zu lang für mich. Aber genau diese Leute brauchen wir, um eben auch an anderen Dingen und an anderen Stellen Fortschritte zu machen. Und ich glaube, eine der wichtigsten Sachen, um zu entscheiden, welche Art von Geschäftsidee man überhaupt verfolgen will, und das ist eine Sache, die ich heute auf jeden Fall ansprechen wollte, deswegen will ich es jetzt kurz machen, ist, für sich selber zu entscheiden, was für eine Art von Geschäftsidee überhaupt zu einem passt. Und da gibt es dann erstmal die Unterscheidung zwischen Startup und vielleicht irgendwie Cashflow getrieben ohne externe Finanzierung. Also diese Art von Unterscheidung, aber dann auch die Unterscheidung der Branche. Und dann gibt es da ja auch wieder viele. Also wie ich oft über so Dinge nachdenke, ist A, wie gut passt mein Skillset oder das Skillset von einem Unternehmen, was ich mir anschaue, von einem Team, wie gut passt das zu dem jeweiligen Markt? Also ich könnte zum Beispiel kein Biotech bauen. Also ich bin einfach kein Biologe, ich kenne mich damit nicht aus. Ich weiß nicht, ich könnte vielleicht das Geld dafür einsammeln, wenn ich mit jemandem zusammenarbeite, der sich auf der biologischen Seite auskennt. Aber ich wäre sehr begrenzt in dem, was ich irgendwie machen könnte.
[1:07:39] Und gleichzeitig geht es aber nicht nur um Fähigkeiten, glaube ich. Weil theoretisch könnte ja ein Software-Engineer irgendwie eine SaaS-Plattform für fast alles bauen oder jemand, der sich auf Biotech-Seite gut auskennt, da ist vielleicht noch ein bisschen eingeschränkt. Aber theoretisch kann man ja auch relativ breit schauen dann. Aber ich glaube, es geht auch in die eigenen Präferenzen rein. Mit welcher Art von Kunde möchte ich mich jeden Tag beschäftigen? Kann ich irgendwie mit Consumern vielleicht besser und bin besser darin, irgendwie Brands aufzubauen oder bin ich eher besser darin, Beziehungen aufzubauen und Business Cases zu erklären und bin eher auf der B2B-Seite, um ein einfaches plakatives Beispiel zu geben? Oder gehe ich lieber in einen Blue Ocean rein, wo ich was komplett Neues erschaffe und einen neuen Markt, wie damals Amazon irgendwie mit dem E-Commerce, einen neuen Markt quasi mit aufbaue, wo die Chance aber auch ist, diesen Markt gibt es vielleicht gar nicht in fünf Jahren. Und ich setze darauf, dass es diesen Markt gibt, was ich mit meinem ersten Unternehmen gemacht habe, was sich dann aufgrund von ein paar regulatorischen Änderungen nicht so dargestellt hat, wie wir es damals gedacht haben. Also Student Loans, gell? Ja.
[1:08:48] Income-based Student Loans in den USA, genau. Immer noch tolle Idee, finde ich. Sehr gute Idee. Hat auch eine Zeit lang sehr gut geklappt, aber war dann halt einfach natürlich begrenzt dadurch, dass sich die Regulierung geändert hat. Ich habe sehr viel gelernt. Ich habe einiges daraus mitgenommen auf verschiedenen Ebenen. Also ich würde es wahrscheinlich vielleicht sogar wieder machen. Du warst in meinem Podcast relativ am Anfang nach Y-Cognator. Genau. Wir müssen eigentlich eine Zeitreise machen, wenn wir den Podcast hören und jetzt quasi die Folge hören. Aber das war halt quasi eine Wette darauf, dass irgendwie ein Markt in fünf Jahren tausendmal größer ist, als er irgendwie an dem bestimmten Punkt war. Wir hatten halt die Idee, der gesamte Markt ist schon riesig und dieser Teil des Marktes wird sich irgendwie stark erweitern. Aber es gibt es ja auch irgendwie in anderen Bereichen. Oder gehst du in Red Ocean, wo schon sehr viel Konkurrenz ist und du weißt, dass es auch sehr konkurrenzgetrieben sein wird. Das ist kein perfektes Beispiel, aber was ich immer als Lieblingsbeispiel nehme ist, willst du quasi ein B2B Enterprise SaaS Business bauen oder baust du eine Scooter Company?
[1:09:55] Eine Scooter-Company ist, glaube ich, mehr Zeitstress, als du damals haben konntest, als diese ganzen verschiedenen Scooter-Company ihre Roller auf die Straße gestellt haben, kannst du, glaube ich, nicht haben. Mit Tier, Leim und wie sie alle hießen. Das sind zwei sehr unterschiedliche Arten Unternehmen zu bauen und unterschiedliche Dinge, die du mitbringen musst und teilweise gibt es Leute, die können beides und teilweise gibt es Leute, die wollen beides aber ich glaube, sich selber einfach mal auch ein bisschen bewusst zu machen, Was will ich eigentlich und was sind meine Präferenzen? Es ist so wichtig, um die richtige Sache zu finden. Jetzt habe ich sehr lange selber geredet, aber wie denkst du darüber nach? Glaubst du, dass das wichtig ist oder glaubst du, dass es im Endeffekt wirklich einfach nur darauf ankommt, das ist die gute Idee und dann sollte man los exekuten? Ich glaube, die antiken Griechen, die waren sehr schlau und die hatten einen Tempel, der stand in Delphi und da drüber stand Noske-T-Ipsum, erkenne dich selbst. Und ich glaube, die haben schon sehr, sehr viel verstanden. Genau das, was du gerade gesagt hast. Mal eine Schwarz-Weiß-Aussage. Ich glaube, dass vor einigen Jahren, ich glaube jetzt seit 2022.
[1:11:03] Wo das Fundraising nicht mehr in diese gleichen Höhen hat, wie es da vor oder während oder vor Corona hatte, glaube ich, hat sich die Diskussion auch ein bisschen erweitert. Ich glaube, dass es für viele Studenten oder Absolventen eigentlich klar war, dass man ein VC-finanziertes Startup gründet. Das ist, glaube ich, für viele der Goldstandard gewesen. Denn die großen Vorbilder haben es ja auch so gemacht.
[1:11:31] Ich glaube, dass viele oder nicht alle sich genau hinterfragt haben, ob das eigentlich das Richtige ist. Denn ich glaube, zu dem Punkt, den du sagst, kann man noch mal eine Ebene tiefer gehen. nämlich, schau mal, Venture Capital hat wunderbare Vorteile. Ohne Venture Capital ist es, auch das zeigt ja Track Record, sehr, sehr schwer, eine Firma wie Facebook oder Google oder so aufzubauen. Geht fast gar nicht. Das geht gar nicht. Also das ist ein wunderbares Instrument. Ich bin auch in der Industrie tätig. Aber trotzdem muss man, glaube ich, doch so fair sein und sagen, wenn man einmal dieses Spiel spielt, dann spielt man auch das Spiel. Dann gibt man Anteile ab, dann kann man nicht mehr alle Entscheidungen treffen. Also ich meine, du kennst die Termsheets, die dann unterschrieben werden. Da muss man auch sehr vorsichtig sein. Wie früh man wie viel abgibt, also nicht nur die Anteile abgibt, sondern wie früh man sie wie viel Entscheidungskraft abgibt. Ich meine, du hast ja da auch viel erlebt, aber ich glaube, du würdest wahrscheinlich auch unterschreiben, dass nicht alles, was man da macht, auch immer einfach nur zum Beispiel die höchste Valuation nehmen. Dass das auch mal ein großer Nachteil werden kann, wenn man es vielleicht sideways geht. Und dass es natürlich auch schwierig sein kann, wenn man nicht mehr diese Growth-Story schreiben kann und immer höhere Valuations erzielen kann, dann ist es gar kein Problem. Ja, dann, so ein bisschen einfach gesagt, aber dann läuft alles gut. Aber was ist denn, wenn man mal eine Downround hat, also weniger Valuations und das ist leider aktuell halt nicht der Regel, aber wird immer häufiger.
[1:12:56] Da muss man sich, glaube ich, ehrlich machen und sagen, ist das eigentlich das, was ich will? Oder ist es ein anderes Modell? Also du hast völlig recht, ich glaube. Oder will man überhaupt gründen? Es muss ja auch nicht jeder. Total, nicht jeder muss gründen. Ich will natürlich, dass ganz viele Leute gründen und ich versuche auch die ganze Zeit über meine Freunde davon zu überzeugen, dass sie gründen wollen. Vor allem, wenn sie mir erzählen, ja, irgendwann will ich gründen. Ich bin immer so im Hintergrund sitze ich und so alle sechs Monate frage ich mich so, ja, hast du nicht jetzt Lust?
[1:13:21] Aber genau, die Strukturen sind sehr unterschiedlich. Übrigens ein Trend, der zu 100 Prozent auch nach Deutschland kommen wird, der in den USA schon sehr groß ist, wo jetzt auch schon die ersten Leute hier stark daran arbeiten, sind Search-Funds. Also du sammelst dir quasi Geld zusammen und kaufst existierende Unternehmen und übernimmst sie dann quasi. In Deutschland spricht man oft meistens irgendwie von der Nachfolgesuche oder so. In den USA ist das ein bisschen ein professionalisierterer Prozess, wo es dann halt Search-Funds gibt. Es gibt Leute, die investieren in diese Funds. Du kaufst die Eigentümer, meistens familiengeführte Unternehmen, in irgendeiner Art und Weise da raus und setzt dich dann selber quasi als Eigentümer und Geschäftsführer, teilweise alleine oder irgendwie als Team ein. Und so schaffst du es quasi, eine andere Art und Weise des Unternehmertums fortzuführen, wo du halt nicht alles von Null aufbaust, sondern wo du dir selber gesagt hast, okay, vielleicht bin ich nicht die Person, die ein Produkt von Null aufgeneriert, aber vielleicht bin ich die richtige Person, um dieses Unternehmen zu modernisieren oder in das neue Zeitalter zu bringen. Und das ist, glaube ich, eine Sache, die auch sehr unternehmerisch ist, aber das ein bisschen anders angeht. Dann gibt es natürlich auch die Bootstrap-Weg. Es gibt sehr viele Wege.
[1:14:26] Also diese Nachfolgethema, da haben wir auch mal eine Geschäftsidee aufgeschrieben in unserer Datenbank. Das ist ein gigantisches Thema, weil ich habe leider nicht mehr die Statistik, aber die im Kopf, die wir damals rausgesucht haben. Aber die Jahre, die ein Unternehmensinhaber braucht, um eine Nachfolgerin einen Nachfolger zu finden, die hat sich, glaube ich, verdoppelt in den letzten Jahren. Das zeigt, dass A, sehr viel mehr Unternehmen.
[1:14:53] Finden, haben vielleicht keine Kinder oder hat der Unternehmensinhaberin keine Kinder. Und die Kinder haben keine Lust? Die haben keine Lust, genau, die wollen was anders machen, ja. Das heißt also, es gibt viel mehr Bedarf an solchen Unternehmen, die irgendwie sagen, Mensch, ich habe hier irgendwie 100, 200, vielleicht 150 Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter. Was mache ich jetzt mit denen? Und auf der anderen Seite haben wir natürlich ein totales demografisches Problem in Deutschland, ja. Ich habe mal gesehen, das ist eine Statistik, die ich ganz krass finde. Vor 15 Jahren haben noch 10 Prozent aller deutschen Unternehmen gesagt, alle deutschen Mittelständler gesagt, wir sind vom Fachkräftemangel negativ betroffen. 10%, gar nicht so viel. Heute sind es 50%. Also es hat sich total verstärkt und das ist eine riesige, so jetzt könnte man ja auch, wenn du jetzt so ein, Problem erkennst, wie wir es gerade getan haben, dann kannst du ja, allein da kann man ja 15 geschäftsfähig daraus entwickeln. Du könntest zum Beispiel eine Event-Reihe ins Leben rufen, die Unternehmensinhaberinnen sagt, was muss man eigentlich tun, um jemanden zu finden. Ja, du könntest einen Marktplatz bauen, das gibt es schon hier und da, ja, wo man, wo man die zusammenbringt. Du könntest Agenturen bauen, die steuerliche Konsequenzen davon beraten. Also du kannst auch 20.000 andere Sachen machen, die mir jetzt nicht einfallen. Aber total, das ist ein riesiges Thema und das finde ich eigentlich ganz schön. Ich habe, ich habe ein bisschen das Gefühl.
[1:16:13] Mit Nach-Covid und wo auch der WC-Markt sich so merklich abgekühlt hat, hat sich auch diese Diskussion ein bisschen versachlicht, dass man sagen kann, was sind eigentlich meine Optionen? Und vielleicht fühlt der eine oder andere auch, sagt auch, hey, ich mache erst mal was nebenberuflich, weil ich vielleicht doch erst mal in die Versicherung gehe. Auch da, ja, völlig fein, jeder kann machen, was er will und jeder nach seiner Fasson. 100 Prozent. Ich glaube, der Grundtenor oder eine der Sachen, die mir einfach so lebensphilosophisch wichtig ist, ist einfach Leuten noch stärker zu zeigen, dass es sehr viele verschiedene Möglichkeiten gibt. Man kann irgendwie den normalen Berufsweg irgendwie gehen, aber es gibt ja heutzutage so viele Dinge, die man machen kann, egal ob man dann nebenbei einen kleinen E-Commerce-Laden macht oder Content produziert und vielleicht auch einfach selbst was gründet, Search-Funds. Also es gibt ja so viele Möglichkeiten. Und ich glaube, sich selber einfach noch mal bewusst zu machen, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt.
[1:17:09] Und dann kann man ja immer noch die Entscheidung treffen, die man am meisten oder die für einen selber am passendsten ist, wie du es eben so gut geschildert hast. Das ist, glaube ich, wichtig. Ich glaube, Mike, du hast aber auch, du hast mir damals in unserem allerersten Gespräch in meinem Podcast, hast du mir was gesagt, worüber ich lange nachgedacht habe. Das fand ich echt cool. Und das ist auch so ein bisschen wie Charlie Munger, a simple idea, well executed. Du hattest nämlich, eigentlich müsst du dir Geschichte erzählen, aber ich tease es mal ein bisschen an, dann kannst du wahrscheinlich besser erzählen. Du hast mir erzählt, dass du damals beseelt von dem Gedanken warst, für ein Startup im Silicon Valley zu arbeiten. Und du hast gesagt, das hat dich dazu geführt, dass du Hunderte von Bewerbungen geschrieben hast, bis dich eine Firma genommen hat. Und ich glaube, allein, dass du diese Idee so seriously executed hast, hat dich natürlich total unterschieden von allen anderen da draußen wahrscheinlich, bist du sofort in 0,001 Prozent aller Leute gekommen, die so viel Aufwand machen würden und das glaube ich, unabhängig davon, was man macht, ist glaube ich immer hilfreich, dass man, wenn man die Idee hat, dass man dann auch.
[1:18:08] Und leidenschaftlich das tut und versucht, den Weg zu finden. Genau, das war für mein Praktikum damals. Da habe ich mich mit einem Freund von mir eingeschlossen und wir haben wochenlang nichts anderes gemacht, als Leutnant Silicon Valley zu schreiben. Und irgendwie versuchen zu erklären, dass sie diese Zweitsemester-Studenten aus Deutschland einstellen. Das hat bei beiden dann irgendwann geklappt. Und dann waren wir... What's this WHU you're talking about? Das hat einiges dann auch verändert irgendwie danach. Und das ist auch eine übrigens für Angestellte-Positionen. Eine der Sache, wenn ich mit meinen Freunden... Also ich habe so ein paar Freunde, mit denen wir einfach sehr viel über Karriere irgendwie dann sprechen, uns gegenseitig beraten, was auch immer es dann irgendwie ist. Und einer meiner Hauptpunkte, den ich auch bei angestellten Positionen versuchen immer hervorzuheben, ist, es gibt nicht nur die Positionen, die ausgeschrieben sind. Man kann sich auch Positionen erschaffen. There's always a backdoor. Genau, wenn man die richtigen Leute irgendwie kennt oder den richtigen Einstieg irgendwie findet, dann gibt es auch Dinge, die man teilweise selbst kreieren kann. Wir kommen ein bisschen von den Geschäftsideen ab, deswegen lass uns noch, bevor wir zum Ende kommen, einmal kurz noch Rapid Fire nochmal jeweils irgendwie ins Gegenseitige Sachen spiegeln, wie man noch an Geschäftsideen finden kann, weil das war ja auch einer der ursprünglichen Gedanken und dann vielleicht noch eine abschließende Frage dazu, wie man in größeren Konstrukten darüber nachdenkt, aber vielleicht einfach mal abwechselnd, welche Ideen hast du noch, wie kann man Geschäftsideen finden, du hattest ja ein paar sehr gute eben.
[1:19:26] Boah, ich glaube, ehrlich gesagt, wir sind ziemlich durch alle durch. Also die eine, die ich noch sagen wollte, ist diese Hacky Solutions, über die haben wir gesprochen. Und was man natürlich auch machen kann ist, aber das kann man auch in einer weiteren Phase, wenn man eine Idee hat, dass man so oder so machen muss, ist Gespräche führen mit Leuten, die man glaubt, die ein Problem haben. Oder ich glaube, wenn man, das ist das Schöne, glaube ich, die Power Law, wenn man mit fünf bis zehn Menschen spricht, vielleicht da auch eine kleine Geschichte. Ich war früher Unternehmensberater nach dem Studium und da habe ich immer gedacht, okay, was soll ich denen hier erzählen? Ich habe beim großen Handelskonzern war ich da eingesetzt und ich hatte keine Ahnung, wie ein Handelskonzern funktioniert und genauso habe ich mich wahrscheinlich auch aufgeführt und wahrscheinlich ziemlich dämliche Fragen gestellt, aber irgendwann nach ein paar Wochen ist was passiert, was ich nicht gedacht hätte, nämlich dadurch, ich hatte zwar individuell keine Ahnung, wie ein Preis gesetzt wird oder wie Category Managed betrieben wird oder wie die Supply Chain funktioniert, aber dadurch, dass ich durch diese Organisation gegangen bin und mit allen geredet habe.
[1:20:28] Hatte ich plötzlich ein Verständnis, was die Einzelnen nicht hatten. Weißt du, also ich konnte die Punkte ein bisschen verbinden und das fand ich total magisch so ein bisschen, weil individuell hatte ich natürlich, wie gesagt, keine Ahnung, aber ich hatte so ein bisschen einen besseren Blick und das hat mir, hat mich was gelehrt, nämlich, dass auch wenn ich nicht der Experte bin, kann ich trotzdem durch einen holistischeren Blick auf das Ganze trotzdem erkennen, wo es Opportunitäten gibt. Und deshalb, es ist ein etwas generischer Tipp, könnte man auch ein bisschen später machen, aber deshalb glaube ich, wenn man sich wirklich für eine Branche interessiert, ich glaube zum Beispiel, es gibt auch eine gigantische Chance, wahrscheinlich Bestattungsunternehmen zu automatisieren oder Handwerksunternehmen, sagen wir mal Maurerunternehmen, denen die Buchhaltung zu vereinfachen mit No-Code-Tools. Also ich glaube, es gibt so viele kleine Dinge, die man machen kann und wenn du mit fünf Maurern sprichst, ja, Bauunternehmen, die sagen dir dann wahrscheinlich, ja, das nervt mich, ach, Steuer muss ich immer anschreiben, ach, dann schreiben mir die Kunden, da muss ich vielleicht irgendeine Art von CRM haben, vielleicht nutzen die ja nicht das Wort CRM, ja, aber sie brauchen es eigentlich. Und das ist vielleicht noch eine, die ich persönlich auch total interessant finde, denn das ist auch ein bisschen der Grund, warum ich meinen Podcast mache, weil da spreche ich zwar nicht mit Maurern, aber ich würde es eigentlich gerne tun, weil die Welt ist so vielschichtig und es gibt so viel Raum für Unternehmertum, dass man, ja, dass man eigentlich nie mehr Aufwand könnte, was zu gründen.
[1:21:52] Ja, User-Interviews oder Interviews allgemein zur Problemvalidierung, dann muss man sie spätestens oder sollte man sie spätestens machen. Aber gerade auch schon für die Generierung kann sie teilweise sehr hilfreich sein. Was ich immer sage, ist, wenn du mit 20 Leuten sprichst, die alle die gleiche Position haben oder im gleichen Spektrum unterwegs sind und 10 von dir sagen dir das gleiche Hauptproblem, was sie haben, dann hast du was gefunden. Man fängt auch oft an, mit Leuten zu sprechen. Ich habe schon sehr viele User-Interviews in meinem Leben gemacht für alle möglichen verschiedenen Dinge. Oft geht man rein und man denkt, man hat was gefunden. Eine Person schildert einem ein konkretes Problem, was sie haben. Gerade wenn man selber nicht tagtäglich in diesem Job ist, das könnte super spannend sein. Dann redet man aber mit 10, 15 anderen Leuten. Jeder erzählt dir was komplett anderes, was bei denen das große Problem ist. Dann merkt man, okay, das war es dann nicht. Aber wenn du wirklich dieses Muster einfach findest, das ist, wo viel der Magie dann irgendwie passieren kann. Also ja, User-Interview ist ein guter Punkt. Ein ganz klassisches Beispiel, wo wir noch nicht drüber geredet haben.
[1:22:53] Ist die geografische Copycat. Die wird natürlich gerade außerhalb der USA sehr viel benutzt. Also sehr viele der großen deutschen Startups sind ja, also ich meine, im Endeffekt, Trade Republic ist ja quasi ein Robinhood-Verschnitt. Ich weiß nicht, wie sehr, ich kenne die Gründungsgeschichte da nicht so wirklich, aber da kann man sich teilweise dann ja auch irgendwie gute Sachen abschauen. Und es geht ja auch irgendwie aus verschiedenen Märkten. Oder Grab, In Asien ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wo man sich das einfach nur irgendwie angeschaut hat. Das geht natürlich nicht für jede Art von Unternehmen, aber es gibt ja irgendwie genug Beispiele, auch irgendwie hier im Fintech-Sektor, irgendwie in Deutschland. StudiVZ als erstes so ein Startup, klarer Facebook-Klon. Es gibt sehr viele Dinge, die man dort machen kann. Ich glaube, wenn man auch klont, dann sollte man halt auch irgendwie überlegen, gibt es geografische Unterschiede, die diesen Klon überhaupt sinnvoll machen? Also StudiVZ war ja auch relativ erfolgreich, aber logischerweise nicht auf dem Facebook-Level erfolgreich. Und dann gibt es ja teilweise auch einfach Dinge, die schneller rüberkommen können als irgendwie andere. Sobald du irgendwie mit physischen Dingen irgendwie hantieren musst, kann man in der Regel oder mit physischen Locations kann man relativ spät erst expandieren.
[1:24:05] Software gewinnt dann teilweise irgendwie auch oft, wenn sie aus den USA dann irgendwie rüberkommen. Aber dann kommt es auch wieder darauf an, was für eine Art von Software es ist. Aber ja, die Kopierfunktion kann man teilweise dann schon auch irgendwie benutzen. Und man muss es ja auch gar nicht mehr auf Startup-Level benutzen, sondern man kann es auch irgendwie auf kleinerem Level benutzen. Und dann, Ein Freund von mir hat so einen Nebenjob gegründet, einfach weil er im Ausland quasi einfach so ein Gericht gefunden hat. Er war in irgendeinem kleinen, in einer kleinen Provinz in Spanien. Ich kann es dir gerade nicht genau sagen. Und hat da irgendwie so ein Gericht gefunden, was er nirgendwo jemals, er wohnt in Köln, jemals gesehen hat. Hat dann komplett Köln danach abgesucht, weil er es unbedingt wieder haben wollte. Es nicht gefunden. Und hat dann nebenbei so einen Foodtruck aufgemacht, der jetzt dieses, ich weiß leider nicht mehr, wie dieses Gericht heißt. In Köln und dann werde ich es mir mal in Person anschauen. Aber das ist halt, das ist kein Startup, der macht das nebenbei und das ist daraus entstanden, weil er im Urlaub dieses Ding gesehen hat und konnte es nirgends, es gab es einfach nicht. Und diese Kopierfunktion im kleinen Maße oder im großen Maße ist noch eine Sache, die ich noch gerne einwerfen wollte. Finde ich auch nicht schändlich übrigens. Also ich meine Rocket hat immer so ein, das war ja das Geschäftsmodell von Rocket mehr oder weniger.
[1:25:12] Ich fand das nie problematisch. Ich meine, letztlich sind doch viele Geschäftsmodelle eine Arbitrage. Ja, also irgendwie, was weiß ich, was andere nicht wissen. Und wenn man da einen besseren Blick auf den US-Markt hat und dann erfolgt, ich meine, es ist immer noch sehr schwer, so einen Zalando hochzuziehen oder einen Windu. Ich glaube, kopieren an sich ist nicht das Problem. Es gibt halt einfach Grenzen. Es gibt ja auch teilweise dann Leute, die innerhalb der gleichen Region oder des gleichen Dings kopieren und dann teilweise fast schon die kompletten AGBs mit übernommen haben. Da gab es in Deutschland auch mal, ich nenne jetzt den Namen nicht, aber jeder, der damals das mitverfolgt hat, wird das dann zu den Hochzeiten an der einen oder anderen Stelle gut gesehen haben, über wen ich jetzt spreche, wo dann wirklich aktiv der komplette Flow, die kompletten AGBs, da stand dann teilweise noch der Name des anderen Unternehmens drin. Das war auch bei StudiVZ. Die hießen, glaube ich, nicht Facebook, aber die hatten dann, die hatten auch so ein, war es das wahrscheinlich? Nee, nee, das war noch anders. Die Leute, die so wissen, wissen, was gemeint ist.
[1:26:17] Also klar, es gibt halt irgendwie einfach Grenzen, aber logischerweise fast keine Idee ist wirklich neu. Es gibt sehr wenig Dinge, die wirklich neu sind. Und das ist, glaube ich, auch die Sache, die mich immer stört, wenn jemand sagt, das gibt's schon. Es gibt fast alles schon. Das kriege ich übrigens oft als Feedback, wenn ich einen Newsletter schreibe. Und dieser Newsletter, das habe ich in den USA gesehen. Ich pitche das mal kurz. Ist noch relativ in meinem Kopf. Also wenn du eine Arztausbildung machst, dann hast du eine sehr teure, sehr lange Ausbildung hinter dir. Was in dieser Ausbildung häufig zu kurz kommt, ist der kaufmännische Aspekt. Wenn du aber jetzt ein selbstständiger Arzt bist, dich niederlässt, dann bist du ja auch selbstständig. Du bist ein Unternehmer und du musst plötzlich Mitarbeiterführung machen, du musst vielleicht sogar Marketing machen, du musst eine Buchhaltung machen, du musst die Grundlege von Finanzen, vielleicht musst du auch Cashflow-Management betreiben irgendwie. Du hast relativ viel zu tun und das geht halt relativ schnell in die BWL-Komponente. Und das ist jetzt ein Startup, das macht genau das. Also es nimmt sich diese Ärzte vor und gibt denen eine Grundlagen der BWL-Ausbildung und hilft dann denen sozusagen besser zu sein. Und ich glaube, die beteiligen sich sogar an den Umsatzsteigerungen. Wie das genau geht, weiß ich nicht. Und das zu identifizieren und dann hier rüber zu bringen, zu sagen, Mensch, eigentlich ist es hier genauso. 25 Prozent aller deutschen Ärzte sind niedergelassene Ärzte. Nicht alle davon sind selbstständig, aber ein paar davon.
[1:27:43] Dann hat man, glaube ich, mal so einen Spark, dass man sieht. Und ich finde es sogar eher positiv, weil ich bin mittlerweile eher skeptisch, wenn ich eine Idee nirgendwo sehe, die noch nirgendwo gemacht wurde, dann glaube ich eher, wahrscheinlich gibt es da einen Grund für, dass sie nicht so gut funktioniert. Also ich finde das völlig fein als Validierung auch dieser Geschäftsideen. Also jeder, der mir schreibt, gibt es schon, bitte nicht schreiben, lieber eine andere eigene Geschäftsidee pitchen.
[1:28:09] Also wenn wir jetzt irgendwie den breiteren Kontext uns anschauen, wenn man sagt, gibt es schon, es gibt ja Dinge, die wirklich schon so breit ausgebaut sind, wo es so viel Wettbewerb gibt, dass man irgendwas neu denken muss, damit man überhaupt Marktanteile gewinnen kann. Also dieses Wort gibt schon, wenn man da noch drei weitere Punkte und Daten hinzufügt, könnte ja sogar ein valider Grund sein, irgendwas nicht zu machen. In den meisten Fällen ist es das aber nicht. Und dabei erwischt man ja selbst professionelle Investoren sehr oft, die dann sagen, ah, das gibt es schon. Oder der klassische Grund, warum Leute oder warum VCs da nicht investieren, ist ja auch zu viel Competition. Und Competition kann ja auch teilweise schädlich sein. Aber wie du gerade gesagt hast, gar keine Competition ist meistens im Startup-Umfeld kein unbedingt gutes Zeichen. Du willst ja andere Leute haben, die dieses Problem schon haben. Und wenn niemand anderes das Problem auch nur versucht zu lösen, dann heißt das oft, dass es das Problem gar nicht in dem Maße gibt. Also einfach nur gibt es nicht ohne weitere Klassifikation. Er gibt schon, meine ich, ohne weitere Klassifikation. Ist wahrscheinlich schwierig. Und wenn es das noch gar nicht gibt, dann muss man wahrscheinlich auch einen guten Grund dafür haben, warum es das noch nicht gibt. Deswegen ist Timing ja auch oft irgendwie so eine wichtige Sache. So viel Uber damals vor den GPS-Daten auf dem Smartphone konnte es halt nicht geben.
[1:29:24] Aber selbst, das ist das klassische Beispiel, was man ja auch irgendwie hört. Wie viel Suchmaschine war Google? Die zwölfte? Ich weiß es nicht. Die x-te Suchmaschine. Facebook, es gab schon MySpace. Ein riesiger Wettbewerber. Genau. IPhone, es gab schon den Blackberry. Es gibt meistens schon irgendwas und die Frage ist, ob man einen guten Mehrwert hat, ob man andere Positionierungen hat. Teilweise braucht man ja nicht mal ein besseres Produkt, sondern eine bessere Distribution. Also es gibt ja genug Beispiele davon, wo das Produkt gar nicht die Innovation ist, sondern wo man das gleiche Produkt verkauft, aber dann einfach das anders an den Mann bringt oder wo man anders einfach das Produkt vertreibt. Also es gibt sehr viele Möglichkeiten zu innovaten. Das ist so die Idee von den Influencer-Brands, dass man sagt, hey, eigentlich bin ich, ich als traditionelles Konsumgutunternehmen, habe immer die Herausforderung, dass ich Media schaffen muss oder auch teuer einkaufen muss und Fernsehspot kaufen muss. Warum drehe ich es nicht um? Ich habe schon Media. ja, MrBeast hat halt 350 Millionen YouTube-Abonnenten und der baut jetzt ein Konsumgüter-Unternehmen mit Feasibles. Also das ist eine ganz interessante... Distribution ist ja eigentlich oft das Problem bei vielen Sachen. Und wenn du die schon hast, das irgendwie besser zu benutzen, ist natürlich gar nicht... Ist eigentlich eine gute Idee.
[1:30:37] Gibt es noch irgendwas, was du uns noch mitteilen möchtest abschließend? Puh, wir haben sehr viel gesprochen. Ich glaube, wenn Leute Lust haben auf was Neues, ich will einfach nur den Gedanken mitbringen, mitgeben. Es ist, glaube ich, auch unser Gespräch hat es, glaube ich, gezeigt. Ich meine, wir haben jetzt live ein bisschen gepitcht und live ein bisschen gebrainstormt. Ich finde, ähm.
[1:31:00] Mir macht es wirklich Spaß, über sowas zu reden, über neue Ideen zu reden. Es ist auch häufig so, wenn man, ich habe auch BWL studiert, du ja auch, ja, dann, wenn man auf so Küchenpartys war und dann hat man gesagt, ah, ich habe so eine tolle Geschäftsidee, dann wird die Crowd, die da drum steht, meistens immer größer, ne, weil man dann diskutiert, ach, finde ich das gut, finde ich das schlecht, was kann man noch draus machen? Ich finde es einfach ein toller Conversation-Starter darum. Und wenn es dem ein oder anderen mehr Interesse gibt, zu sagen, Mensch, ich probiere mal was, ich fange meinetwegen nebenberuflich an, dann glaube ich, kann das erstmal nicht schlecht sein. Und ich hoffe, wir konnten den Eindruck ein bisschen vermitteln. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Danke, dass du hier warst, Alex. Und ich freue mich auf unsere nächste Konversation, wann auch immer die in der Öffentlichkeit wie hier stattfindet. Es wird auf jeden Fall passieren, ja. Vielen Dank, Mike. Ja, danke dir. Danke. Vielen Dank fürs Zuhören bei dieser Episode mit Mike und Alex.
[1:31:47] Hoffentlich hast du neue Ideen für dich mitnehmen können oder weißt, wie du auf neue Ideen kommen kannst. Und falls du mehr über sowohl Ideenfindung wissen möchtest, aber auch, was passiert, wenn ich eine Idee habe? Wo kommt eigentlich das Geld her? Wo kommen die Mitgründer her, die Mitarbeiter, Kunden oder eben Investoren? Wenn es um Geld geht, wie baue ich dieses Produkt, wenn es eine technische Lösung sein soll? Dann bist du bei Unicorn Bakery genau richtig. Deswegen, wenn du magst, subscribe einfach auf der Plattform, auf der du gerade hörst oder schaust und schau dich um. Es gibt ganz viele Episoden zu all den Themen. Wenn du eine konkrete Episode suchst, dann schreib mir gerne einfach auf LinkedIn oder per Mail fabiantausch bzw. Per Mail fabian.unicornbakery.de. und wenn du dann noch das Gefühl hast, hey, mir hat das gerade geholfen, ich sollte das vielleicht nochmal einem meiner Freunde schicken, der auch gerade überlegt, was er gründen kann oder ob er eine Idee hat für auch einen Side-Hustle oder ähnliches, dann leite das gerne mal weiter. Also diese Episode würde uns extrem helfen. Vielen, vielen lieben Dank und bis zur nächsten Episode.
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